Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Himmel.

Jn mehr als güldner Klarheit schauen,
Die Sonne, die nie untergeht.

Jch sehe viele Millionen
Gekrönter Bürger welche da,
Jn den bestrahlten Lande wohnen,
Wo selbst der grosse Jehovah
Jn naher Herrligkeit regieret,
Und alles durch den Abglanz zieret.
Beglüktes Land, wo keine Nacht,
Den Schauplaz aller Seligkeiten,
Die ich ohnmöglich kan ausdeuten,
Durch trübe Wolken finster macht.
Mir deucht es scheint dem Paradeise,
Der Seligen verklärtes Reich,
Jn seinen weit umgränzten Kreise
Jn etwas, nicht in allen gleich.
Der Gottheit ausgeblizte Strahlen,
Die alles was hier ist, bemahlen,
Die machen alles Wunderschön;
Die Häuser die wie Tempel scheinen,
Die schimmern gleich den Edelsteinen,
Davor die Perlen-Thore stehn.
Mir deucht in himmlischen Revieren,
Sind Berge ganz von Diamant,
Von funkelnden Rubin, Saphiren
Die die umschränkte Allmachts Hand,
Zur Lust der Selgen aufgeführet;
Mir deucht die Flüsse sind gezieret,
Mit

Der Himmel.

Jn mehr als guͤldner Klarheit ſchauen,
Die Sonne, die nie untergeht.

Jch ſehe viele Millionen
Gekroͤnter Buͤrger welche da,
Jn den beſtrahlten Lande wohnen,
Wo ſelbſt der groſſe Jehovah
Jn naher Herrligkeit regieret,
Und alles durch den Abglanz zieret.
Begluͤktes Land, wo keine Nacht,
Den Schauplaz aller Seligkeiten,
Die ich ohnmoͤglich kan ausdeuten,
Durch truͤbe Wolken finſter macht.
Mir deucht es ſcheint dem Paradeiſe,
Der Seligen verklaͤrtes Reich,
Jn ſeinen weit umgraͤnzten Kreiſe
Jn etwas, nicht in allen gleich.
Der Gottheit ausgeblizte Strahlen,
Die alles was hier iſt, bemahlen,
Die machen alles Wunderſchoͤn;
Die Haͤuſer die wie Tempel ſcheinen,
Die ſchimmern gleich den Edelſteinen,
Davor die Perlen-Thore ſtehn.
Mir deucht in himmliſchen Revieren,
Sind Berge ganz von Diamant,
Von funkelnden Rubin, Saphiren
Die die umſchraͤnkte Allmachts Hand,
Zur Luſt der Selgen aufgefuͤhret;
Mir deucht die Fluͤſſe ſind gezieret,
Mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg>
            <l>
              <pb facs="#f0332" n="316"/>
              <fw place="top" type="header">Der Himmel.</fw>
            </l><lb/>
            <l>Jn mehr als gu&#x0364;ldner Klarheit &#x017F;chauen,</l><lb/>
            <l>Die Sonne, die nie untergeht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l><hi rendition="#in">J</hi>ch &#x017F;ehe viele Millionen</l><lb/>
            <l>Gekro&#x0364;nter Bu&#x0364;rger welche da,</l><lb/>
            <l>Jn den be&#x017F;trahlten Lande wohnen,</l><lb/>
            <l>Wo &#x017F;elb&#x017F;t der gro&#x017F;&#x017F;e Jehovah</l><lb/>
            <l>Jn naher Herrligkeit regieret,</l><lb/>
            <l>Und alles durch den Abglanz zieret.</l><lb/>
            <l>Beglu&#x0364;ktes Land, wo keine Nacht,</l><lb/>
            <l>Den Schauplaz aller Seligkeiten,</l><lb/>
            <l>Die ich ohnmo&#x0364;glich kan ausdeuten,</l><lb/>
            <l>Durch tru&#x0364;be Wolken fin&#x017F;ter macht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l><hi rendition="#in">M</hi>ir deucht es &#x017F;cheint dem Paradei&#x017F;e,</l><lb/>
            <l>Der Seligen verkla&#x0364;rtes Reich,</l><lb/>
            <l>Jn &#x017F;einen weit umgra&#x0364;nzten Krei&#x017F;e</l><lb/>
            <l>Jn etwas, nicht in allen gleich.</l><lb/>
            <l>Der Gottheit ausgeblizte Strahlen,</l><lb/>
            <l>Die alles was hier i&#x017F;t, bemahlen,</l><lb/>
            <l>Die machen alles Wunder&#x017F;cho&#x0364;n;</l><lb/>
            <l>Die Ha&#x0364;u&#x017F;er die wie Tempel &#x017F;cheinen,</l><lb/>
            <l>Die &#x017F;chimmern gleich den Edel&#x017F;teinen,</l><lb/>
            <l>Davor die Perlen-Thore &#x017F;tehn.</l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l><hi rendition="#in">M</hi>ir deucht in himmli&#x017F;chen Revieren,</l><lb/>
            <l>Sind Berge ganz von Diamant,</l><lb/>
            <l>Von funkelnden Rubin, Saphiren</l><lb/>
            <l>Die die um&#x017F;chra&#x0364;nkte Allmachts Hand,</l><lb/>
            <l>Zur Lu&#x017F;t der Selgen aufgefu&#x0364;hret;</l><lb/>
            <l>Mir deucht die Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ind gezieret,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Mit</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[316/0332] Der Himmel. Jn mehr als guͤldner Klarheit ſchauen, Die Sonne, die nie untergeht. Jch ſehe viele Millionen Gekroͤnter Buͤrger welche da, Jn den beſtrahlten Lande wohnen, Wo ſelbſt der groſſe Jehovah Jn naher Herrligkeit regieret, Und alles durch den Abglanz zieret. Begluͤktes Land, wo keine Nacht, Den Schauplaz aller Seligkeiten, Die ich ohnmoͤglich kan ausdeuten, Durch truͤbe Wolken finſter macht. Mir deucht es ſcheint dem Paradeiſe, Der Seligen verklaͤrtes Reich, Jn ſeinen weit umgraͤnzten Kreiſe Jn etwas, nicht in allen gleich. Der Gottheit ausgeblizte Strahlen, Die alles was hier iſt, bemahlen, Die machen alles Wunderſchoͤn; Die Haͤuſer die wie Tempel ſcheinen, Die ſchimmern gleich den Edelſteinen, Davor die Perlen-Thore ſtehn. Mir deucht in himmliſchen Revieren, Sind Berge ganz von Diamant, Von funkelnden Rubin, Saphiren Die die umſchraͤnkte Allmachts Hand, Zur Luſt der Selgen aufgefuͤhret; Mir deucht die Fluͤſſe ſind gezieret, Mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/332
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/332>, abgerufen am 21.11.2024.