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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.

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5. (S. 3.) Die Spartaner pflegten keine Schnurrbärte zu tragen.
6. (S. 4.) Alkman (attisch Alkmäon) blühte um 610 in Sparta.
Von einer lydischen Sklavin zu Sardes geboren, kam er in den Besitz
des Spartaners Agesides, der ihn freiließ. Bald verschafften ihm seine
schönen Lieder das Bürgerrecht von Lakedämon, woselbst er die sanfte
lydische Musik, welche man durch Polymnestes kennen gelernt hatte,
einzubürgern verstand. Himerius. orat. 5. Nach einem dem Gesange,
den Freuden der Tafel und der Liebe gewidmeten Leben, soll er an ei-
ner schrecklichen Krankheit gestorben sein. Wegen der vielen Jungfrauen-
chöre (Parthenien), welche von ihm herrühren, seiner Loblieder auf die
Frauen und des freundschaftlichen Verhältnisses, in dem er zu den
Spartanerinnen gestanden haben soll, verdient er den Namen des lake-
dämonischen "Frauenlob". Auch seine Paeane und Hymnen sind hoch
berühmt. Seine Fragmente sind von Welcker gesammelt.
7. (S. 5.) Wilkinson II. 136. 143 nach Rosellini.
8. (S. 5.) An den Thoren ägyptischer Landhäuser pflegten zu-
weilen Obelisken mit der Namensinschrift des Besitzers zu stehen; auch
waren Fahnen nichts Ungewöhnliches. Doch finden wir dieselben fast
ausschließlich an den Thoren der Tempel. Auch den Griechen waren
Fahnen nichts Unbekanntes.
9. (S. 6.) Man pflegte, namentlich zu Athen, die Hauptmahlzeit,
das Deipnon (deipnon) spät zu halten.
10. (S. 6.) Die Hetären der Griechen sind kaum mit den mo-
dernen Lustdirnen zu vergleichen, denn der bessere Theil derselben ver-
trat die Jntelligenz und Bildung der weiblichen Bewohner, namentlich
der ionischen Theile, von Hellas. Man denke an eine Aspasia. Auch
unsere Rhodopis war hochberühmt. Die Hetäre Thargalia von Milet
wurde die Gattin eines thessalischen Königs. Ptolemäos Lagi heirathete
die Thäis. Jhre Tochter hieß Jrene, ihre Söhne Leontiskus und La-
gus. Athen. XIII. p. 576. Endlich wurden mehreren Hetären Bild-
säulen errichtet. Hierüber handeln am besten F. Jakobs vermischte
Schriften IV. und Becker Charikles II. S. 51 flgd.
11. (S. 7.) Epimenides war Zeuspriester zu Knossos auf Kreta
und soll nach Plinius, 299, nach Xenophanes von Kolophon, seinem
Zeitgenossen, 154 Jahre alt geworden sein. Diogenes Laertias erzählt,
er habe sich nach Belieben sterben und wieder aufleben lassen können.
Da er 576 zu Sparta gewesen ist, so kann ihn der alte Aristomachos
wohl gesehen haben.
5. (S. 3.) Die Spartaner pflegten keine Schnurrbärte zu tragen.
6. (S. 4.) Alkman (attiſch Alkmäon) blühte um 610 in Sparta.
Von einer lydiſchen Sklavin zu Sardes geboren, kam er in den Beſitz
des Spartaners Ageſides, der ihn freiließ. Bald verſchafften ihm ſeine
ſchönen Lieder das Bürgerrecht von Lakedämon, woſelbſt er die ſanfte
lydiſche Muſik, welche man durch Polymneſtes kennen gelernt hatte,
einzubürgern verſtand. Himerius. orat. 5. Nach einem dem Geſange,
den Freuden der Tafel und der Liebe gewidmeten Leben, ſoll er an ei-
ner ſchrecklichen Krankheit geſtorben ſein. Wegen der vielen Jungfrauen-
chöre (Parthenien), welche von ihm herrühren, ſeiner Loblieder auf die
Frauen und des freundſchaftlichen Verhältniſſes, in dem er zu den
Spartanerinnen geſtanden haben ſoll, verdient er den Namen des lake-
dämoniſchen „Frauenlob“. Auch ſeine Paeane und Hymnen ſind hoch
berühmt. Seine Fragmente ſind von Welcker geſammelt.
7. (S. 5.) Wilkinſon II. 136. 143 nach Roſellini.
8. (S. 5.) An den Thoren ägyptiſcher Landhäuſer pflegten zu-
weilen Obelisken mit der Namensinſchrift des Beſitzers zu ſtehen; auch
waren Fahnen nichts Ungewöhnliches. Doch finden wir dieſelben faſt
ausſchließlich an den Thoren der Tempel. Auch den Griechen waren
Fahnen nichts Unbekanntes.
9. (S. 6.) Man pflegte, namentlich zu Athen, die Hauptmahlzeit,
das Deipnon (δεῖπνον) ſpät zu halten.
10. (S. 6.) Die Hetären der Griechen ſind kaum mit den mo-
dernen Luſtdirnen zu vergleichen, denn der beſſere Theil derſelben ver-
trat die Jntelligenz und Bildung der weiblichen Bewohner, namentlich
der ioniſchen Theile, von Hellas. Man denke an eine Aspaſia. Auch
unſere Rhodopis war hochberühmt. Die Hetäre Thargalia von Milet
wurde die Gattin eines theſſaliſchen Königs. Ptolemäos Lagi heirathete
die Thäis. Jhre Tochter hieß Jrene, ihre Söhne Leontiskus und La-
gus. Athen. XIII. p. 576. Endlich wurden mehreren Hetären Bild-
ſäulen errichtet. Hierüber handeln am beſten F. Jakobs vermiſchte
Schriften IV. und Becker Charikles II. S. 51 flgd.
11. (S. 7.) Epimenides war Zeusprieſter zu Knoſſos auf Kreta
und ſoll nach Plinius, 299, nach Xenophanes von Kolophon, ſeinem
Zeitgenoſſen, 154 Jahre alt geworden ſein. Diogenes Laërtias erzählt,
er habe ſich nach Belieben ſterben und wieder aufleben laſſen können.
Da er 576 zu Sparta geweſen iſt, ſo kann ihn der alte Ariſtomachos
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[180/0198] 5. (S. 3.) Die Spartaner pflegten keine Schnurrbärte zu tragen. 6. (S. 4.) Alkman (attiſch Alkmäon) blühte um 610 in Sparta. Von einer lydiſchen Sklavin zu Sardes geboren, kam er in den Beſitz des Spartaners Ageſides, der ihn freiließ. Bald verſchafften ihm ſeine ſchönen Lieder das Bürgerrecht von Lakedämon, woſelbſt er die ſanfte lydiſche Muſik, welche man durch Polymneſtes kennen gelernt hatte, einzubürgern verſtand. Himerius. orat. 5. Nach einem dem Geſange, den Freuden der Tafel und der Liebe gewidmeten Leben, ſoll er an ei- ner ſchrecklichen Krankheit geſtorben ſein. Wegen der vielen Jungfrauen- chöre (Parthenien), welche von ihm herrühren, ſeiner Loblieder auf die Frauen und des freundſchaftlichen Verhältniſſes, in dem er zu den Spartanerinnen geſtanden haben ſoll, verdient er den Namen des lake- dämoniſchen „Frauenlob“. Auch ſeine Paeane und Hymnen ſind hoch berühmt. Seine Fragmente ſind von Welcker geſammelt. 7. (S. 5.) Wilkinſon II. 136. 143 nach Roſellini. 8. (S. 5.) An den Thoren ägyptiſcher Landhäuſer pflegten zu- weilen Obelisken mit der Namensinſchrift des Beſitzers zu ſtehen; auch waren Fahnen nichts Ungewöhnliches. Doch finden wir dieſelben faſt ausſchließlich an den Thoren der Tempel. Auch den Griechen waren Fahnen nichts Unbekanntes. 9. (S. 6.) Man pflegte, namentlich zu Athen, die Hauptmahlzeit, das Deipnon (δεῖπνον) ſpät zu halten. 10. (S. 6.) Die Hetären der Griechen ſind kaum mit den mo- dernen Luſtdirnen zu vergleichen, denn der beſſere Theil derſelben ver- trat die Jntelligenz und Bildung der weiblichen Bewohner, namentlich der ioniſchen Theile, von Hellas. Man denke an eine Aspaſia. Auch unſere Rhodopis war hochberühmt. Die Hetäre Thargalia von Milet wurde die Gattin eines theſſaliſchen Königs. Ptolemäos Lagi heirathete die Thäis. Jhre Tochter hieß Jrene, ihre Söhne Leontiskus und La- gus. Athen. XIII. p. 576. Endlich wurden mehreren Hetären Bild- ſäulen errichtet. Hierüber handeln am beſten F. Jakobs vermiſchte Schriften IV. und Becker Charikles II. S. 51 flgd. 11. (S. 7.) Epimenides war Zeusprieſter zu Knoſſos auf Kreta und ſoll nach Plinius, 299, nach Xenophanes von Kolophon, ſeinem Zeitgenoſſen, 154 Jahre alt geworden ſein. Diogenes Laërtias erzählt, er habe ſich nach Belieben ſterben und wieder aufleben laſſen können. Da er 576 zu Sparta geweſen iſt, ſo kann ihn der alte Ariſtomachos wohl geſehen haben.

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Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter01_1864/198>, abgerufen am 23.11.2024.