Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.schah, um das Volk zu beruhigen. Die Leichen der Katzen wurden sorgfältig mumisirt und beigesetzt. Eine Katzenmumie befindet sich auch im Besitze des Verfassers. 52. (S. 25.) Die großen Pyramiden stehen im Westen von Mem- phis. Näheres im Text III. Theil. 53. (S. 25.) Die Göttin Pacht, welche mit dem Katzenkopfe ab- gebildet wurde, Bunsen I. Tafel XI., hatte zu Bubastis im Delta ihr vornehmstes Heiligthum. Dorthin brachte man auch die Katzenmumien. Sie war nach Herodot gleich der griechischen Artemis (Diana) und wurde die Bubastische genannt. Nach Stephanus von Byzanz soll die Katze auch auf ägyptisch Bubastos geheißen haben. Uebrigens nannte man das Thier für gewöhnlich Chau, Chai oder Schie. Der Beina- men der Pacht ist Mut oder Mutter. So scheint man auch in ihr die Beschützerin der Geburt und des Kindersegens verehrt zu haben. Duncker, Geschichte des Alterthums I. 61. Bilder derselben bei Birch. Gallery. p. 16 flgd. Ueber die Fahrt nach Bubastis im Text II. Theil. 54. (S. 25.) Müs, mus, ein bei den Griechen nicht ungewöhn- licher Name, bedeutet "Maus." 55. (S. 26.) Die Liebesgöttin der Aegypter, welche einen Tempel zu Memphis besaß. Zu Buto befand sich ihr Orakel. Sie wird "Amme, Gemahlin, welche Himmel und Erde mit ihren Wohlthaten erfüllt," genannt und scheint die Lieblingsgöttin der königlichen Frauen gewesen zu sein. Jhr Bild mit dem Kuhkopfe Bunsen I. Taf. XI., im Text S. 470. Bei Birch Gall. p. 19 wird sie "Herrin des Tanzes und Scherzes" genannt. Man hat sie mit Stricken und einem Tambourin in der Hand abgebildet gefunden. Brugsch fand zu Dendera (T-n-athyr, Haus der Hathor) eine Jnschrift, in welcher sie "die große Königin des gol- denen Kranzes" heißt. Brugsch, Reiseberichte aus Aeg. S. 113. 56. (S. 26.) Der Tempel des großen Gottes von Memphis, Ptah, war eines der berühmtesten Bauwerke in Aegypten. König Menes sollte denselben bereits angelegt haben, und viele spätere Pharaonen, beson- ders Ramses III., der durch sein Schatzhaus bekannte Rampsinit und Amenemha III. beeiferten sich, denselben auszuschmücken und zu erwei- tern. Psamtik I. soll neben demselben für den Apis, den heiligen Stier des Ptah, ein köstliches Haus, dessen Dach, statt auf Säulen, auf 12 Ellen hohen Statuen ruhte, erbaut haben. Strabo XVII. 64. Auch Amasis sorgte für die Verschönerung dieses Tempels, indem er in dem Hofe desselben einen 75 Fuß hohen Koloß aufstellen ließ. Herod. II. 176. ſchah, um das Volk zu beruhigen. Die Leichen der Katzen wurden ſorgfältig mumiſirt und beigeſetzt. Eine Katzenmumie befindet ſich auch im Beſitze des Verfaſſers. 52. (S. 25.) Die großen Pyramiden ſtehen im Weſten von Mem- phis. Näheres im Text III. Theil. 53. (S. 25.) Die Göttin Pacht, welche mit dem Katzenkopfe ab- gebildet wurde, Bunſen I. Tafel XI., hatte zu Bubaſtis im Delta ihr vornehmſtes Heiligthum. Dorthin brachte man auch die Katzenmumien. Sie war nach Herodot gleich der griechiſchen Artemis (Diana) und wurde die Bubaſtiſche genannt. Nach Stephanus von Byzanz ſoll die Katze auch auf ägyptiſch Bubaſtos geheißen haben. Uebrigens nannte man das Thier für gewöhnlich Chau, Chai oder Schie. Der Beina- men der Pacht iſt Mut oder Mutter. So ſcheint man auch in ihr die Beſchützerin der Geburt und des Kinderſegens verehrt zu haben. Duncker, Geſchichte des Alterthums I. 61. Bilder derſelben bei Birch. Gallery. p. 16 flgd. Ueber die Fahrt nach Bubaſtis im Text II. Theil. 54. (S. 25.) Müs, μῦς, ein bei den Griechen nicht ungewöhn- licher Name, bedeutet „Maus.“ 55. (S. 26.) Die Liebesgöttin der Aegypter, welche einen Tempel zu Memphis beſaß. Zu Buto befand ſich ihr Orakel. Sie wird „Amme, Gemahlin, welche Himmel und Erde mit ihren Wohlthaten erfüllt,“ genannt und ſcheint die Lieblingsgöttin der königlichen Frauen geweſen zu ſein. Jhr Bild mit dem Kuhkopfe Bunſen I. Taf. XI., im Text S. 470. Bei Birch Gall. p. 19 wird ſie „Herrin des Tanzes und Scherzes“ genannt. Man hat ſie mit Stricken und einem Tambourin in der Hand abgebildet gefunden. Brugſch fand zu Dendera (T-n-athyr, Haus der Hathor) eine Jnſchrift, in welcher ſie „die große Königin des gol- denen Kranzes“ heißt. Brugſch, Reiſeberichte aus Aeg. S. 113. 56. (S. 26.) Der Tempel des großen Gottes von Memphis, Ptah, war eines der berühmteſten Bauwerke in Aegypten. König Menes ſollte denſelben bereits angelegt haben, und viele ſpätere Pharaonen, beſon- ders Ramſes III., der durch ſein Schatzhaus bekannte Rampſinit und Amenemha III. beeiferten ſich, denſelben auszuſchmücken und zu erwei- tern. Pſamtik I. ſoll neben demſelben für den Apis, den heiligen Stier des Ptah, ein köſtliches Haus, deſſen Dach, ſtatt auf Säulen, auf 12 Ellen hohen Statuen ruhte, erbaut haben. Strabo XVII. 64. Auch Amaſis ſorgte für die Verſchönerung dieſes Tempels, indem er in dem Hofe deſſelben einen 75 Fuß hohen Koloß aufſtellen ließ. Herod. II. 176. <TEI> <text> <back> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0206" n="188"/> ſchah, um das Volk zu beruhigen. Die Leichen der Katzen wurden<lb/> ſorgfältig mumiſirt und beigeſetzt. Eine Katzenmumie befindet ſich auch<lb/> im Beſitze des Verfaſſers.</item><lb/> <item><hi rendition="#b">52.</hi> (S. 25.) Die großen Pyramiden ſtehen im Weſten von Mem-<lb/> phis. Näheres im Text <hi rendition="#aq">III.</hi> Theil.</item><lb/> <item><hi rendition="#b">53.</hi> (S. 25.) Die Göttin Pacht, welche mit dem Katzenkopfe ab-<lb/> gebildet wurde, Bunſen <hi rendition="#aq">I.</hi> Tafel <hi rendition="#aq">XI.,</hi> hatte zu Bubaſtis im Delta ihr<lb/> vornehmſtes Heiligthum. Dorthin brachte man auch die Katzenmumien.<lb/> Sie war nach Herodot gleich der griechiſchen Artemis (Diana) und<lb/> wurde die Bubaſtiſche genannt. Nach Stephanus von Byzanz ſoll die<lb/> Katze auch auf ägyptiſch Bubaſtos geheißen haben. Uebrigens nannte<lb/> man das Thier für gewöhnlich Chau, Chai oder Schie. Der Beina-<lb/> men der Pacht iſt Mut oder Mutter. So ſcheint man auch in ihr<lb/> die Beſchützerin der Geburt und des Kinderſegens verehrt zu haben.<lb/> Duncker, Geſchichte des Alterthums <hi rendition="#aq">I.</hi> 61. Bilder derſelben bei Birch.<lb/> Gallery. <hi rendition="#aq">p.</hi> 16 flgd. Ueber die Fahrt nach Bubaſtis im Text <hi rendition="#aq">II.</hi> Theil.</item><lb/> <item><hi rendition="#b">54.</hi> (S. 25.) Müs, μῦς, ein bei den Griechen nicht ungewöhn-<lb/> licher Name, bedeutet „Maus.“</item><lb/> <item><hi rendition="#b">55.</hi> (S. 26.) Die Liebesgöttin der Aegypter, welche einen Tempel<lb/> zu Memphis beſaß. Zu Buto befand ſich ihr Orakel. Sie wird „Amme,<lb/> Gemahlin, welche Himmel und Erde mit ihren Wohlthaten erfüllt,“<lb/> genannt und ſcheint die Lieblingsgöttin der königlichen Frauen geweſen<lb/> zu ſein. Jhr Bild mit dem Kuhkopfe Bunſen <hi rendition="#aq">I.</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XI.,</hi> im Text S. 470.<lb/> Bei Birch Gall. <hi rendition="#aq">p.</hi> 19 wird ſie „Herrin des Tanzes und Scherzes“<lb/> genannt. Man hat ſie mit Stricken und einem Tambourin in der<lb/> Hand abgebildet gefunden. Brugſch fand zu Dendera (<hi rendition="#aq">T-n-athyr,</hi> Haus<lb/> der Hathor) eine Jnſchrift, in welcher ſie „die große Königin des gol-<lb/> denen Kranzes“ heißt. Brugſch, Reiſeberichte aus Aeg. S. 113.</item><lb/> <item><hi rendition="#b">56.</hi> (S. 26.) Der Tempel des großen Gottes von Memphis, Ptah,<lb/> war eines der berühmteſten Bauwerke in Aegypten. König Menes ſollte<lb/> denſelben bereits angelegt haben, und viele ſpätere Pharaonen, beſon-<lb/> ders Ramſes <hi rendition="#aq">III.,</hi> der durch ſein Schatzhaus bekannte Rampſinit und<lb/> Amenemha <hi rendition="#aq">III.</hi> beeiferten ſich, denſelben auszuſchmücken und zu erwei-<lb/> tern. Pſamtik <hi rendition="#aq">I.</hi> ſoll neben demſelben für den Apis, den heiligen Stier<lb/> des Ptah, ein köſtliches Haus, deſſen Dach, ſtatt auf Säulen, auf 12<lb/> Ellen hohen Statuen ruhte, erbaut haben. Strabo <hi rendition="#aq">XVII.</hi> 64. Auch<lb/> Amaſis ſorgte für die Verſchönerung dieſes Tempels, indem er in dem<lb/> Hofe deſſelben einen 75 Fuß hohen Koloß aufſtellen ließ. Herod. <hi rendition="#aq">II.</hi> 176.</item><lb/> </list> </div> </back> </text> </TEI> [188/0206]
ſchah, um das Volk zu beruhigen. Die Leichen der Katzen wurden
ſorgfältig mumiſirt und beigeſetzt. Eine Katzenmumie befindet ſich auch
im Beſitze des Verfaſſers.
52. (S. 25.) Die großen Pyramiden ſtehen im Weſten von Mem-
phis. Näheres im Text III. Theil.
53. (S. 25.) Die Göttin Pacht, welche mit dem Katzenkopfe ab-
gebildet wurde, Bunſen I. Tafel XI., hatte zu Bubaſtis im Delta ihr
vornehmſtes Heiligthum. Dorthin brachte man auch die Katzenmumien.
Sie war nach Herodot gleich der griechiſchen Artemis (Diana) und
wurde die Bubaſtiſche genannt. Nach Stephanus von Byzanz ſoll die
Katze auch auf ägyptiſch Bubaſtos geheißen haben. Uebrigens nannte
man das Thier für gewöhnlich Chau, Chai oder Schie. Der Beina-
men der Pacht iſt Mut oder Mutter. So ſcheint man auch in ihr
die Beſchützerin der Geburt und des Kinderſegens verehrt zu haben.
Duncker, Geſchichte des Alterthums I. 61. Bilder derſelben bei Birch.
Gallery. p. 16 flgd. Ueber die Fahrt nach Bubaſtis im Text II. Theil.
54. (S. 25.) Müs, μῦς, ein bei den Griechen nicht ungewöhn-
licher Name, bedeutet „Maus.“
55. (S. 26.) Die Liebesgöttin der Aegypter, welche einen Tempel
zu Memphis beſaß. Zu Buto befand ſich ihr Orakel. Sie wird „Amme,
Gemahlin, welche Himmel und Erde mit ihren Wohlthaten erfüllt,“
genannt und ſcheint die Lieblingsgöttin der königlichen Frauen geweſen
zu ſein. Jhr Bild mit dem Kuhkopfe Bunſen I. Taf. XI., im Text S. 470.
Bei Birch Gall. p. 19 wird ſie „Herrin des Tanzes und Scherzes“
genannt. Man hat ſie mit Stricken und einem Tambourin in der
Hand abgebildet gefunden. Brugſch fand zu Dendera (T-n-athyr, Haus
der Hathor) eine Jnſchrift, in welcher ſie „die große Königin des gol-
denen Kranzes“ heißt. Brugſch, Reiſeberichte aus Aeg. S. 113.
56. (S. 26.) Der Tempel des großen Gottes von Memphis, Ptah,
war eines der berühmteſten Bauwerke in Aegypten. König Menes ſollte
denſelben bereits angelegt haben, und viele ſpätere Pharaonen, beſon-
ders Ramſes III., der durch ſein Schatzhaus bekannte Rampſinit und
Amenemha III. beeiferten ſich, denſelben auszuſchmücken und zu erwei-
tern. Pſamtik I. ſoll neben demſelben für den Apis, den heiligen Stier
des Ptah, ein köſtliches Haus, deſſen Dach, ſtatt auf Säulen, auf 12
Ellen hohen Statuen ruhte, erbaut haben. Strabo XVII. 64. Auch
Amaſis ſorgte für die Verſchönerung dieſes Tempels, indem er in dem
Hofe deſſelben einen 75 Fuß hohen Koloß aufſtellen ließ. Herod. II. 176.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |