Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.Zweites Kapitel. Die Flügelthüren des Speisesaales öffneten sich. An Auf der Tafel prangten reiche Blumensträuße. Große Am äußersten Ende des Tisches glänzte das silberne Zweites Kapitel. Die Flügelthüren des Speiſeſaales öffneten ſich. An Auf der Tafel prangten reiche Blumenſträuße. Große Am äußerſten Ende des Tiſches glänzte das ſilberne <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0037" n="[19]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Zweites Kapitel.</hi> </hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Flügelthüren des Speiſeſaales öffneten ſich. An<lb/> jeder Seite des Eingangs ſtand ein ſchöner, blondgelockter<lb/> Knabe, mit Myrtenkränzen in der Hand; in der Mitte des<lb/> Saales, ein großer, niedriger, glänzend polirter Tiſch, an<lb/> deſſen Seiten purpurrothe Polſter die Gäſte zum Nieder-<lb/> laſſen einluden <hi rendition="#sup">39</hi>).</p><lb/> <p>Auf der Tafel prangten reiche Blumenſträuße. Große<lb/> Braten, Gläſer und Schalen voller Datteln, Feigen, Gra-<lb/> natäpfel, Melonen und Weintrauben ſtanden neben kleinen<lb/> ſilbernen Bienenkörben voller Honig; zarter Käſe von der<lb/> Jnſel Trinakria lag auf getriebenen kupfernen Tellern,<lb/> und in der Mitte des Tiſches ſtand ein ſilberner, einem<lb/> Altar ähnlicher, Tafelaufſatz, der rings mit Myrten und<lb/> Roſenkränzen umwunden war, und von deſſen Spitze ſüße<lb/> Räucherungsdüfte aufſtiegen.</p><lb/> <p>Am äußerſten Ende des Tiſches glänzte das ſilberne<lb/> Miſchgefäß <hi rendition="#sup">40</hi>), ein herrliches äginetiſches Werk, deſſen ge-<lb/> krümmte Henkel zwei Giganten darſtellten, die unter der<lb/> Laſt der Schale, welche ſie trugen, zuſammenzubrechen<lb/> ſchienen. Dieſer Miſchkrug war, wie der Altar in der<lb/> Mitte des Tiſches, mit Blumen umwunden, und auch<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[19]/0037]
Zweites Kapitel.
Die Flügelthüren des Speiſeſaales öffneten ſich. An
jeder Seite des Eingangs ſtand ein ſchöner, blondgelockter
Knabe, mit Myrtenkränzen in der Hand; in der Mitte des
Saales, ein großer, niedriger, glänzend polirter Tiſch, an
deſſen Seiten purpurrothe Polſter die Gäſte zum Nieder-
laſſen einluden 39).
Auf der Tafel prangten reiche Blumenſträuße. Große
Braten, Gläſer und Schalen voller Datteln, Feigen, Gra-
natäpfel, Melonen und Weintrauben ſtanden neben kleinen
ſilbernen Bienenkörben voller Honig; zarter Käſe von der
Jnſel Trinakria lag auf getriebenen kupfernen Tellern,
und in der Mitte des Tiſches ſtand ein ſilberner, einem
Altar ähnlicher, Tafelaufſatz, der rings mit Myrten und
Roſenkränzen umwunden war, und von deſſen Spitze ſüße
Räucherungsdüfte aufſtiegen.
Am äußerſten Ende des Tiſches glänzte das ſilberne
Miſchgefäß 40), ein herrliches äginetiſches Werk, deſſen ge-
krümmte Henkel zwei Giganten darſtellten, die unter der
Laſt der Schale, welche ſie trugen, zuſammenzubrechen
ſchienen. Dieſer Miſchkrug war, wie der Altar in der
Mitte des Tiſches, mit Blumen umwunden, und auch
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