Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 2. Stuttgart, 1864.vernommen, als er ausrief: ,Dann brechen wir drei Tage "Freilich wohl! Er vernachlässigt um ihretwillen alle "Das ist unrecht; die Achämenidin Phädyme hat äl- "Sicherlich; aber was der König will, ist gut." "Des Herrschers Wille ist der Wille der Gottheit." "Wohlgesprochen! Der rechte Perser freut sich, die "Kambyses hat meinen Bruder hinrichten lassen; aber vernommen, als er ausrief: ‚Dann brechen wir drei Tage „Freilich wohl! Er vernachläſſigt um ihretwillen alle „Das iſt unrecht; die Achämenidin Phädyme hat äl- „Sicherlich; aber was der König will, iſt gut.“ „Des Herrſchers Wille iſt der Wille der Gottheit.“ „Wohlgeſprochen! Der rechte Perſer freut ſich, die „Kambyſes hat meinen Bruder hinrichten laſſen; aber <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0118" n="116"/> vernommen, als er ausrief: ‚Dann brechen wir drei Tage<lb/> nach dem Hochzeitsfeſte dahin auf! Jch will der ägyptiſchen<lb/> Königstochter zeigen, daß wir Perſer das Bauen eben ſo<lb/> gut verſtehen, als ihre Väter. Sie iſt vom Nile her<lb/> an heiße Tage gewöhnt und wird ſich in unſerem ſchönen<lb/> Suſa wohlbefinden.‘ Der König ſcheint dieſem Weibe wun-<lb/> derbar hold zu ſein!“</p><lb/> <p>„Freilich wohl! Er vernachläſſigt um ihretwillen alle<lb/> anderen Frauen, und wird ſie bald zur Königin erheben!“</p><lb/> <p>„Das iſt unrecht; die Achämenidin Phädyme hat äl-<lb/> tere und beſſere Rechte.“</p><lb/> <p>„Sicherlich; aber was der König will, iſt gut.“</p><lb/> <p>„Des Herrſchers Wille iſt der Wille der Gottheit.“</p><lb/> <p>„Wohlgeſprochen! Der rechte Perſer freut ſich, die<lb/> Hand ſeines Herrſchers küſſen zu dürfen, wenn dieſe auch<lb/> vom Blute ſeines Kindes trieft.“</p><lb/> <p>„Kambyſes hat meinen Bruder hinrichten laſſen; aber<lb/> ich grolle ihm darum nicht mehr als der Gottheit, welche<lb/> mir meine Eltern raubte. — He, ihr Diener, zieht die Vor-<lb/> hänge zurück, denn die Gäſte nahen. Tummelt euch, ihr<lb/> Hunde, und paßt auf euern Dienſt! Gehab Dich wohl,<lb/> Artabazos; unſer wartet eine heiße Nacht!“</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [116/0118]
vernommen, als er ausrief: ‚Dann brechen wir drei Tage
nach dem Hochzeitsfeſte dahin auf! Jch will der ägyptiſchen
Königstochter zeigen, daß wir Perſer das Bauen eben ſo
gut verſtehen, als ihre Väter. Sie iſt vom Nile her
an heiße Tage gewöhnt und wird ſich in unſerem ſchönen
Suſa wohlbefinden.‘ Der König ſcheint dieſem Weibe wun-
derbar hold zu ſein!“
„Freilich wohl! Er vernachläſſigt um ihretwillen alle
anderen Frauen, und wird ſie bald zur Königin erheben!“
„Das iſt unrecht; die Achämenidin Phädyme hat äl-
tere und beſſere Rechte.“
„Sicherlich; aber was der König will, iſt gut.“
„Des Herrſchers Wille iſt der Wille der Gottheit.“
„Wohlgeſprochen! Der rechte Perſer freut ſich, die
Hand ſeines Herrſchers küſſen zu dürfen, wenn dieſe auch
vom Blute ſeines Kindes trieft.“
„Kambyſes hat meinen Bruder hinrichten laſſen; aber
ich grolle ihm darum nicht mehr als der Gottheit, welche
mir meine Eltern raubte. — He, ihr Diener, zieht die Vor-
hänge zurück, denn die Gäſte nahen. Tummelt euch, ihr
Hunde, und paßt auf euern Dienſt! Gehab Dich wohl,
Artabazos; unſer wartet eine heiße Nacht!“
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