Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 2. Stuttgart, 1864.nes Zugthier u. s. w., den Herrn einer Gegend um ein Viergespann von Ochsen. Wenn der Arzt zuerst die Frau eines Hauses heilt, so ist ein weiblicher Esel sein Lohn etc. etc." Jn demselben Fargard lesen wir, daß der Arzt eine Art von Examen abzulegen hatte. Wenn er drei- mal böse Menschen, an deren Körper er seine Kunst versuchen durfte, glücklich operirt hatte, so war er "fähig für immer". Wenn er drei Böse Dävayacna (Anbeter der Diws) zu Tode kurirte, "so war er unfähig zu heilen für immerdar". Plinius zählt eine Menge wunder- licher Recepte der Magier her. Als erste Eigenschaft des Thrita, eines großen Sagenhelden, der auch den Jndern nicht fremd ist, nennt der Vendidad seine Heilkunde. XX. Farg. 11. 104. (S. 170.) Ein böser Geist, der die Menschen tödtet. Vendid. XVIII. 45. "Zu mir möchte der von den Dävas geschaffene Azis kom- men, welcher erscheint, um mich der Welt zu entreißen." 105. (S. 172.) Mazenderan, ein Gau am Nordrande von Jran, wird in den Heldensagen zwar seiner Fruchtbarkeit wegen gepriesen, von der anderen Seite aber ein Sitz der bösen Geister genannt. Heute noch ist der Gau Mazenderan mit einer fast tropischen Vegetation ge- segnet, und die Großen von Mazenderan legen sich mit Stolz den Na- men der "Diws" bei. Siehe Ritter, Erdkunde VIII. 426 flgd. 106. (S. 172.) Mai, März, Juli, April. 107. (S. 173.) Diesen schönen Gesang haben wir dem Königsbuche des Firdusi entnommen, und nach der trefflichen v. Schack'schen Ueber- setzung, Berlin, W. Herz, wiedergegeben. Firdusi, geboren um 940 n. Chr., besang die älteste persische Geschichte in seinen unvergänglichen Epen. Jener Kai Kawus, der, von dem Diw verlockt, nach Mazen- deran zog, gehörte zu der Familie der Kajaniden, welche nicht, wie einige Gelehrte wollten, mit den Achämeniden gleichgesetzt werden darf, sondern unbedingt früher regierte, als diese. Wir nahmen uns die Freiheit, einen so lange nach der Zeit unserer Geschichte lebenden Dich- ter redend einzuführen, weil sich die Gesänge desselben genau an die altpersische Tradition halten und ächt persisch sind. Außerdem finden wir unser Citat so dichterisch schön, daß wir dadurch unsere Leser mit dem Anachronismus versöhnen zu können hoffen. 108. (S. 174.) Die Geschichte von der Panthea, dem Abradat und Araspes bringt Xenophon, sehr griechisch gefärbt, in seiner Kyropädie. Er hat diese anmuthige Novelle wahrscheinlich selbst erfunden, um sei- nen Helden Kyros zu feiern. Xenoph. Kyrop. V. nes Zugthier u. ſ. w., den Herrn einer Gegend um ein Viergeſpann von Ochſen. Wenn der Arzt zuerſt die Frau eines Hauſes heilt, ſo iſt ein weiblicher Eſel ſein Lohn ꝛc. ꝛc.“ Jn demſelben Fargard leſen wir, daß der Arzt eine Art von Examen abzulegen hatte. Wenn er drei- mal böſe Menſchen, an deren Körper er ſeine Kunſt verſuchen durfte, glücklich operirt hatte, ſo war er „fähig für immer“. Wenn er drei Böſe Dävayaçna (Anbeter der Diws) zu Tode kurirte, „ſo war er unfähig zu heilen für immerdar“. Plinius zählt eine Menge wunder- licher Recepte der Magier her. Als erſte Eigenſchaft des Thrita, eines großen Sagenhelden, der auch den Jndern nicht fremd iſt, nennt der Vendidad ſeine Heilkunde. XX. Farg. 11. 104. (S. 170.) Ein böſer Geiſt, der die Menſchen tödtet. Vendid. XVIII. 45. „Zu mir möchte der von den Dävas geſchaffene Azis kom- men, welcher erſcheint, um mich der Welt zu entreißen.“ 105. (S. 172.) Mazenderan, ein Gau am Nordrande von Jran, wird in den Heldenſagen zwar ſeiner Fruchtbarkeit wegen geprieſen, von der anderen Seite aber ein Sitz der böſen Geiſter genannt. Heute noch iſt der Gau Mazenderan mit einer faſt tropiſchen Vegetation ge- ſegnet, und die Großen von Mazenderan legen ſich mit Stolz den Na- men der „Diws“ bei. Siehe Ritter, Erdkunde VIII. 426 flgd. 106. (S. 172.) Mai, März, Juli, April. 107. (S. 173.) Dieſen ſchönen Geſang haben wir dem Königsbuche des Firduſi entnommen, und nach der trefflichen v. Schack’ſchen Ueber- ſetzung, Berlin, W. Herz, wiedergegeben. Firduſi, geboren um 940 n. Chr., beſang die älteſte perſiſche Geſchichte in ſeinen unvergänglichen Epen. Jener Kai Kawus, der, von dem Diw verlockt, nach Mazen- deran zog, gehörte zu der Familie der Kajaniden, welche nicht, wie einige Gelehrte wollten, mit den Achämeniden gleichgeſetzt werden darf, ſondern unbedingt früher regierte, als dieſe. Wir nahmen uns die Freiheit, einen ſo lange nach der Zeit unſerer Geſchichte lebenden Dich- ter redend einzuführen, weil ſich die Geſänge deſſelben genau an die altperſiſche Tradition halten und ächt perſiſch ſind. Außerdem finden wir unſer Citat ſo dichteriſch ſchön, daß wir dadurch unſere Leſer mit dem Anachronismus verſöhnen zu können hoffen. 108. (S. 174.) Die Geſchichte von der Panthea, dem Abradat und Araſpes bringt Xenophon, ſehr griechiſch gefärbt, in ſeiner Kyropädie. Er hat dieſe anmuthige Novelle wahrſcheinlich ſelbſt erfunden, um ſei- nen Helden Kyros zu feiern. Xenoph. Kyrop. V. <TEI> <text> <back> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0253" n="251"/> nes Zugthier u. ſ. w., den Herrn einer Gegend um ein Viergeſpann<lb/> von Ochſen. Wenn der Arzt zuerſt die Frau eines Hauſes heilt, ſo iſt<lb/> ein weiblicher Eſel ſein Lohn ꝛc. ꝛc.“ Jn demſelben Fargard leſen wir,<lb/> daß der Arzt eine Art von Examen abzulegen hatte. Wenn er drei-<lb/> mal böſe Menſchen, an deren Körper er ſeine Kunſt verſuchen durfte,<lb/> glücklich operirt hatte, ſo war er „fähig für immer“. Wenn er drei<lb/> Böſe Dävaya<hi rendition="#aq">ç</hi>na (Anbeter der Diws) zu Tode kurirte, „ſo war er<lb/> unfähig zu heilen für immerdar“. Plinius zählt eine Menge wunder-<lb/> licher Recepte der Magier her. Als erſte Eigenſchaft des Thrita, eines<lb/> großen Sagenhelden, der auch den Jndern nicht fremd iſt, nennt der<lb/> Vendidad ſeine Heilkunde. <hi rendition="#aq">XX. 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ein weiblicher Eſel ſein Lohn ꝛc. ꝛc.“ Jn demſelben Fargard leſen wir,
daß der Arzt eine Art von Examen abzulegen hatte. Wenn er drei-
mal böſe Menſchen, an deren Körper er ſeine Kunſt verſuchen durfte,
glücklich operirt hatte, ſo war er „fähig für immer“. Wenn er drei
Böſe Dävayaçna (Anbeter der Diws) zu Tode kurirte, „ſo war er
unfähig zu heilen für immerdar“. Plinius zählt eine Menge wunder-
licher Recepte der Magier her. Als erſte Eigenſchaft des Thrita, eines
großen Sagenhelden, der auch den Jndern nicht fremd iſt, nennt der
Vendidad ſeine Heilkunde. XX. Farg. 11.
104. (S. 170.) Ein böſer Geiſt, der die Menſchen tödtet. Vendid.
XVIII. 45. „Zu mir möchte der von den Dävas geſchaffene Azis kom-
men, welcher erſcheint, um mich der Welt zu entreißen.“
105. (S. 172.) Mazenderan, ein Gau am Nordrande von Jran,
wird in den Heldenſagen zwar ſeiner Fruchtbarkeit wegen geprieſen,
von der anderen Seite aber ein Sitz der böſen Geiſter genannt. Heute
noch iſt der Gau Mazenderan mit einer faſt tropiſchen Vegetation ge-
ſegnet, und die Großen von Mazenderan legen ſich mit Stolz den Na-
men der „Diws“ bei. Siehe Ritter, Erdkunde VIII. 426 flgd.
106. (S. 172.) Mai, März, Juli, April.
107. (S. 173.) Dieſen ſchönen Geſang haben wir dem Königsbuche
des Firduſi entnommen, und nach der trefflichen v. Schack’ſchen Ueber-
ſetzung, Berlin, W. Herz, wiedergegeben. Firduſi, geboren um 940
n. Chr., beſang die älteſte perſiſche Geſchichte in ſeinen unvergänglichen
Epen. Jener Kai Kawus, der, von dem Diw verlockt, nach Mazen-
deran zog, gehörte zu der Familie der Kajaniden, welche nicht, wie
einige Gelehrte wollten, mit den Achämeniden gleichgeſetzt werden darf,
ſondern unbedingt früher regierte, als dieſe. Wir nahmen uns die
Freiheit, einen ſo lange nach der Zeit unſerer Geſchichte lebenden Dich-
ter redend einzuführen, weil ſich die Geſänge deſſelben genau an die
altperſiſche Tradition halten und ächt perſiſch ſind. Außerdem finden
wir unſer Citat ſo dichteriſch ſchön, daß wir dadurch unſere Leſer mit
dem Anachronismus verſöhnen zu können hoffen.
108. (S. 174.) Die Geſchichte von der Panthea, dem Abradat und
Araſpes bringt Xenophon, ſehr griechiſch gefärbt, in ſeiner Kyropädie.
Er hat dieſe anmuthige Novelle wahrſcheinlich ſelbſt erfunden, um ſei-
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