Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 2. Stuttgart, 1864.an welchem sonst die Häupter der Hingerichteten in großer Mit dem Sinken des Einflusses der schmeichlerischen Der greise Hystaspes, der Vater des Darius und Dazu kam, daß der ganze Adel des Reichs, die Sa- Sämmtliche Würdenträger und Abgeordnete aus allen an welchem ſonſt die Häupter der Hingerichteten in großer Mit dem Sinken des Einfluſſes der ſchmeichleriſchen Der greiſe Hyſtaspes, der Vater des Darius und Dazu kam, daß der ganze Adel des Reichs, die Sa- Sämmtliche Würdenträger und Abgeordnete aus allen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0060" n="58"/> an welchem ſonſt die Häupter der Hingerichteten in großer<lb/> Zahl, als warnendes Beiſpiel, aufgeſtellt waren.</p><lb/> <p>Mit dem Sinken des Einfluſſes der ſchmeichleriſchen<lb/> Eunuchen, einer Menſchenklaſſe, welche erſt durch die Ein-<lb/> verleibung von Medien, Lydien und Babylonien, woſelbſt<lb/> ſie viele der höchſten Staats- und Hof-Aemter bekleidet<lb/> hatten, an die Pforte des Kyros gekommen waren, ſtieg<lb/> das Anſehen der edlen Perſer aus dem Geſchlechte der<lb/> Achämeniden, und Kambyſes gewöhnte ſich zum Wohle des<lb/> Landes mehr auf die Stimme ſeiner Verwandten, als auf<lb/> die Rathſchläge der Verſchnittenen zu hören.</p><lb/> <p>Der greiſe Hyſtaspes, der Vater des Darius und<lb/> Statthalter des perſiſchen Stammlandes, welcher zu Pa-<lb/> ſargadae zu reſidiren pflegte, ein Vetter des Königs, Phar-<lb/> naspes, der Großvater deſſelben von mütterlicher Seite,<lb/> Otanes, ſein Oheim und Schwiegervater, Jntaphernes;<lb/> Aſpathines, Gobryas, Hydarnes, der Feldherr Mega-<lb/> byzos <hi rendition="#sup">43</hi>), der Vater des Zopyros, der Geſandte Prexas-<lb/> pes, der edle Kröſus, der alte Held Araspes, kurz die<lb/> vornehmſten Stammhäupter der Perſer befanden ſich ge-<lb/> rade jetzt am Hofe des Königs.</p><lb/> <p>Dazu kam, daß der ganze Adel des Reichs, die Sa-<lb/> trapen oder Statthalter aller Provinzen und die Ober-<lb/> prieſter aller Städte ſich gerade jetzt zu Babylon befan-<lb/> den, weil der Geburtstag <hi rendition="#sup">44</hi>) des Königs gefeiert werden<lb/> ſollte.</p><lb/> <p>Sämmtliche Würdenträger und Abgeordnete aus allen<lb/> Provinzen ſtrömten in die Königsſtadt, um dem Herrſcher<lb/> Geſchenke darzubringen, demſelben Glück zu wünſchen und<lb/> an den großen Opfern theilzunehmen, an welchen Tau-<lb/> ſende von Roſſen, Hirſchen, Stieren und Eſeln für die<lb/> Götter geſchlachtet zu werden pflegten.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [58/0060]
an welchem ſonſt die Häupter der Hingerichteten in großer
Zahl, als warnendes Beiſpiel, aufgeſtellt waren.
Mit dem Sinken des Einfluſſes der ſchmeichleriſchen
Eunuchen, einer Menſchenklaſſe, welche erſt durch die Ein-
verleibung von Medien, Lydien und Babylonien, woſelbſt
ſie viele der höchſten Staats- und Hof-Aemter bekleidet
hatten, an die Pforte des Kyros gekommen waren, ſtieg
das Anſehen der edlen Perſer aus dem Geſchlechte der
Achämeniden, und Kambyſes gewöhnte ſich zum Wohle des
Landes mehr auf die Stimme ſeiner Verwandten, als auf
die Rathſchläge der Verſchnittenen zu hören.
Der greiſe Hyſtaspes, der Vater des Darius und
Statthalter des perſiſchen Stammlandes, welcher zu Pa-
ſargadae zu reſidiren pflegte, ein Vetter des Königs, Phar-
naspes, der Großvater deſſelben von mütterlicher Seite,
Otanes, ſein Oheim und Schwiegervater, Jntaphernes;
Aſpathines, Gobryas, Hydarnes, der Feldherr Mega-
byzos 43), der Vater des Zopyros, der Geſandte Prexas-
pes, der edle Kröſus, der alte Held Araspes, kurz die
vornehmſten Stammhäupter der Perſer befanden ſich ge-
rade jetzt am Hofe des Königs.
Dazu kam, daß der ganze Adel des Reichs, die Sa-
trapen oder Statthalter aller Provinzen und die Ober-
prieſter aller Städte ſich gerade jetzt zu Babylon befan-
den, weil der Geburtstag 44) des Königs gefeiert werden
ſollte.
Sämmtliche Würdenträger und Abgeordnete aus allen
Provinzen ſtrömten in die Königsſtadt, um dem Herrſcher
Geſchenke darzubringen, demſelben Glück zu wünſchen und
an den großen Opfern theilzunehmen, an welchen Tau-
ſende von Roſſen, Hirſchen, Stieren und Eſeln für die
Götter geſchlachtet zu werden pflegten.
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