Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749.31. hujus. die Installation aber den 9. Jun. am ersten Pfingst-Tage. Dabey denn nicht zu vergessen, die solenne Aufnahme der Türchauischen Gemeine dieses ihren Seelen-Sorgers: Man lautete bey dessen Ankunfft mit allen Glocken, die Schule gieng nebst dem musicalischen Instrumenten, unter Anführung ihres Schulmeisters Herrn Gottfried Gnausches, ihm entgegen; Man sang das Lied: Nun lob, mein Seel, den HErren etc. Die gantze Gemeine hatte sich zu beyden Seiten der Strasse gestellet, die Gerichten aber empfiengen ihn bey der Pfarr-Wohnung, worauf in der Wohnung selbst noch eine Music gemacht, und mit dem Liede: Nun dancket alle GOtt etc. beschlossen ward. Wie ihm denn auch diese Gemeine alle Liebe und treue Dienste erwiesen, wovor sie GOtt zum Seegen setzen wolle! An. 1740. den 1. Nov. verband er sich mit Jgfr. Friederica Sophia, Herrn M. Joh. Gottlob Hellwigs, treufleußigen Seelen-Sorgers der Heerde des HErrn in Groß-Schönau, und Fr. Sophia Elisabeth, gebohrne Hertzogin, ehelichen ältesten Tochter, von welcher ihm 2 Söhne und 2 Töchter gebohren worden, davon eine Tochter im HErrn seelig entschlaffen, die andern aber sind noch alle, so lange als GOtt will, am Leben. Zu eben der Zeit promovirte er in Magistrum Philosophiae, und erhielt von der philosophischen Facultät in Jena das gehörige Diploma. An. 1741. bekam er, nachdem er kurtz vorhero den Beruf nach Weigsdorff ausgeschlagen, eine ordentliche Vocation nach Bertzdorff, und that seine Prob-Predigt Dom. Exaudi, der völlige Antritt geschahe sodann den 28. May Fest. SS. Trinit. woselbst er 7. Jahr, 1. Monath und 1. Tag gestanden, und in seinem Amte mancherley Widerwärtigkeiten, Creutz und Ungemach erfahren. An. 1748. rief ihn der HErr nach Zittau zum Mittwochs-Prediger zu SS. Petri und Pauli und Catechern zu St. Johannis, allda er seit den 29. Jun. des vorhin genannten Jahres so lange, als es dem HErrn beliebig stehet, und bereits 2. betrübte Todes-Fälle an seinem lieben Bruder und alten 84. jährigen Frau Mutter gehabt. Sein Symbolum ist: Mea Crux Est Lux. Mein Creutz Ein Licht; drum zag ich nicht. 31. hujus. die Installation aber den 9. Jun. am ersten Pfingst-Tage. Dabey denn nicht zu vergessen, die solenne Aufnahme der Türchauischen Gemeine dieses ihren Seelen-Sorgers: Man lautete bey dessen Ankunfft mit allen Glocken, die Schule gieng nebst dem musicalischen Instrumenten, unter Anführung ihres Schulmeisters Herrn Gottfried Gnausches, ihm entgegen; Man sang das Lied: Nun lob, mein Seel, den HErren etc. Die gantze Gemeine hatte sich zu beyden Seiten der Strasse gestellet, die Gerichten aber empfiengen ihn bey der Pfarr-Wohnung, worauf in der Wohnung selbst noch eine Music gemacht, und mit dem Liede: Nun dancket alle GOtt etc. beschlossen ward. Wie ihm denn auch diese Gemeine alle Liebe und treue Dienste erwiesen, wovor sie GOtt zum Seegen setzen wolle! An. 1740. den 1. Nov. verband er sich mit Jgfr. Friederica Sophia, Herrn M. Joh. Gottlob Hellwigs, treufleußigen Seelen-Sorgers der Heerde des HErrn in Groß-Schönau, und Fr. Sophia Elisabeth, gebohrne Hertzogin, ehelichen ältesten Tochter, von welcher ihm 2 Söhne und 2 Töchter gebohren worden, davon eine Tochter im HErrn seelig entschlaffen, die andern aber sind noch alle, so lange als GOtt will, am Leben. Zu eben der Zeit promovirte er in Magistrum Philosophiae, und erhielt von der philosophischen Facultät in Jena das gehörige Diploma. An. 1741. bekam er, nachdem er kurtz vorhero den Beruf nach Weigsdorff ausgeschlagen, eine ordentliche Vocation nach Bertzdorff, und that seine Prob-Predigt Dom. Exaudi, der völlige Antritt geschahe sodann den 28. May Fest. SS. Trinit. woselbst er 7. Jahr, 1. Monath und 1. Tag gestanden, und in seinem Amte mancherley Widerwärtigkeiten, Creutz und Ungemach erfahren. An. 1748. rief ihn der HErr nach Zittau zum Mittwochs-Prediger zu SS. Petri und Pauli und Catechern zu St. Johannis, allda er seit den 29. Jun. des vorhin genannten Jahres so lange, als es dem HErrn beliebig stehet, und bereits 2. betrübte Todes-Fälle an seinem lieben Bruder und alten 84. jährigen Frau Mutter gehabt. Sein Symbolum ist: Mea Crux Est Lux. Mein Creutz Ein Licht; drum zag ich nicht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0036" n="36"/> 31. <hi rendition="#aq">hujus.</hi> die <hi rendition="#aq">Installation</hi> aber den 9. Jun. am ersten Pfingst-Tage. Dabey denn nicht zu vergessen, die <hi rendition="#aq">solenne</hi> Aufnahme der Türchauischen Gemeine dieses ihren Seelen-Sorgers: Man lautete bey dessen Ankunfft mit allen Glocken, die Schule gieng nebst dem <hi rendition="#aq">musicali</hi>schen <hi rendition="#aq">Instrumen</hi>ten, unter Anführung ihres Schulmeisters Herrn Gottfried Gnausches, ihm entgegen; Man sang das Lied: Nun lob, mein Seel, den HErren etc. Die gantze Gemeine hatte sich zu beyden Seiten der Strasse gestellet, die Gerichten aber empfiengen ihn bey der Pfarr-Wohnung, worauf in der Wohnung selbst noch eine <hi rendition="#aq">Music</hi> gemacht, und mit dem Liede: Nun dancket alle GOtt etc. beschlossen ward. Wie ihm denn auch diese Gemeine alle Liebe und treue Dienste erwiesen, wovor sie GOtt zum Seegen setzen wolle! An. 1740. den 1. Nov. verband er sich mit Jgfr. Friederica Sophia, Herrn <hi rendition="#aq">M.</hi> Joh. Gottlob Hellwigs, treufleußigen Seelen-Sorgers der Heerde des HErrn in Groß-Schönau, und Fr. Sophia Elisabeth, gebohrne Hertzogin, ehelichen ältesten Tochter, von welcher ihm 2 Söhne und 2 Töchter gebohren worden, davon eine Tochter im HErrn seelig entschlaffen, die andern aber sind noch alle, so lange als GOtt will, am Leben. Zu eben der Zeit <hi rendition="#aq">promovi</hi>rte er in <hi rendition="#aq">Magistrum Philosophiae,</hi> und erhielt von der <hi rendition="#aq">philosophi</hi>schen <hi rendition="#aq">Facul</hi>tät in Jena das gehörige <hi rendition="#aq">Diploma.</hi> An. 1741. bekam er, nachdem er kurtz vorhero den Beruf nach Weigsdorff ausgeschlagen, eine ordentliche <hi rendition="#aq">Vocation</hi> nach Bertzdorff, und that seine Prob-Predigt <hi rendition="#aq">Dom. Exaudi,</hi> der völlige Antritt geschahe sodann den 28. May <hi rendition="#aq">Fest. SS. Trinit.</hi> woselbst er 7. Jahr, 1. Monath und 1. Tag gestanden, und in seinem Amte mancherley Widerwärtigkeiten, Creutz und Ungemach erfahren. An. 1748. rief ihn der HErr nach Zittau zum Mittwochs-Prediger zu <hi rendition="#aq">SS. Petri</hi> und <hi rendition="#aq">Pauli</hi> und <hi rendition="#aq">Cateche</hi>rn zu <hi rendition="#aq">St. Johannis,</hi> allda er seit den 29. Jun. des vorhin genannten Jahres so lange, als es dem HErrn beliebig stehet, und bereits 2. betrübte Todes-Fälle an seinem lieben Bruder und alten 84. jährigen Frau Mutter gehabt. Sein <hi rendition="#aq">Symbolum</hi> ist: <hi rendition="#aq">Mea Crux Est Lux.</hi> Mein Creutz Ein Licht; drum zag ich nicht.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0036]
31. hujus. die Installation aber den 9. Jun. am ersten Pfingst-Tage. Dabey denn nicht zu vergessen, die solenne Aufnahme der Türchauischen Gemeine dieses ihren Seelen-Sorgers: Man lautete bey dessen Ankunfft mit allen Glocken, die Schule gieng nebst dem musicalischen Instrumenten, unter Anführung ihres Schulmeisters Herrn Gottfried Gnausches, ihm entgegen; Man sang das Lied: Nun lob, mein Seel, den HErren etc. Die gantze Gemeine hatte sich zu beyden Seiten der Strasse gestellet, die Gerichten aber empfiengen ihn bey der Pfarr-Wohnung, worauf in der Wohnung selbst noch eine Music gemacht, und mit dem Liede: Nun dancket alle GOtt etc. beschlossen ward. Wie ihm denn auch diese Gemeine alle Liebe und treue Dienste erwiesen, wovor sie GOtt zum Seegen setzen wolle! An. 1740. den 1. Nov. verband er sich mit Jgfr. Friederica Sophia, Herrn M. Joh. Gottlob Hellwigs, treufleußigen Seelen-Sorgers der Heerde des HErrn in Groß-Schönau, und Fr. Sophia Elisabeth, gebohrne Hertzogin, ehelichen ältesten Tochter, von welcher ihm 2 Söhne und 2 Töchter gebohren worden, davon eine Tochter im HErrn seelig entschlaffen, die andern aber sind noch alle, so lange als GOtt will, am Leben. Zu eben der Zeit promovirte er in Magistrum Philosophiae, und erhielt von der philosophischen Facultät in Jena das gehörige Diploma. An. 1741. bekam er, nachdem er kurtz vorhero den Beruf nach Weigsdorff ausgeschlagen, eine ordentliche Vocation nach Bertzdorff, und that seine Prob-Predigt Dom. Exaudi, der völlige Antritt geschahe sodann den 28. May Fest. SS. Trinit. woselbst er 7. Jahr, 1. Monath und 1. Tag gestanden, und in seinem Amte mancherley Widerwärtigkeiten, Creutz und Ungemach erfahren. An. 1748. rief ihn der HErr nach Zittau zum Mittwochs-Prediger zu SS. Petri und Pauli und Catechern zu St. Johannis, allda er seit den 29. Jun. des vorhin genannten Jahres so lange, als es dem HErrn beliebig stehet, und bereits 2. betrübte Todes-Fälle an seinem lieben Bruder und alten 84. jährigen Frau Mutter gehabt. Sein Symbolum ist: Mea Crux Est Lux. Mein Creutz Ein Licht; drum zag ich nicht.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-17T08:43:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-17T08:43:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-17T08:43:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |