Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749.VII. Die Größe. Die Gemeine Bertzdorff, lieget 56. Rauche in der Steuer, so sie, wie auch andere Contributions-Gelder nach Görlitz entrichten müssen, (weil es eines von den Mitleydenden Dörffern ist) und hat den Lehn-Kretscham, 40. Bauer, 12. Groß-Gärtner, 9. Klein-Gärtner 211. Häußler, unter welchen ein Frey-Haus, das Pfarr- und Schul-Haus, 3. Mühlen, eine Bret-Mühle am Boche-Wasser, eine Schencke, zum Kretschen gehörig, ein Todten-Gräber-Haus; Summa Summarum, 279. Wohnungen, die Scheuern, Schuppen und Ställe ungerechnet. VIII. Die vornehmsten Gebäude. 1.) Das Pfarrhaus, stehet gantz nahe an der Kirchen, an der Seite gegen Abend, und ist dasselbe neu erbauet Ao. 1700, da es im Monath September zur Perfection gekommen. Es ist gantz beqvem mit Unter- und Ober-Stuben, Steinern erbauet, und mit Ziegel gedecket. 2.) Die Schule oder Schul-Haus, stehet unter der Kirche im Dorffe, an Mühl-Graben, ist ein feines Gebäude, mit einer feinen Stube vor die Schüler, deren hier eine ziemliche Menge sind, wie ich dieses selbst gesehen habe, daraus man schließen kan, daß die Bertzdorffischen Einwohner ihre Kinder fleißig zur Schulen halten, welches was hübsches und lobenswürdig ist, wenn man die liebe Jugend in der Furcht GOttes aufziehet, oder in Ermangelung dessen, durch gute Information dafür Sorge träget. 3.) Der Kretscham, ist ein Lehn-Gut, und lieget eine ziemliche Ecke auf der Kirch-Seite gegen Südwest hinauf, ist ansehnlich gebauet mit einer ziemlich geraumen steinernen Stube zum Bier-schencken; der Richter hier schenckt Zittauisches Bier immerdar ein gantzes Jahr, sowohl bey Verschreibungen, Hochzeiten, etc. die Gevatter-Essen geben die hiesigen Einwohner zu Hause, sie ziehen aber nach verbrachten Gastmahl in Kretschen, legen was Geld ab, allda zu vertrincken. Es hat auch der vorige Richter im Niederdorffe eine feine Schencke angeleget VII. Die Größe. Die Gemeine Bertzdorff, lieget 56. Rauche in der Steuer, so sie, wie auch andere Contributions-Gelder nach Görlitz entrichten müssen, (weil es eines von den Mitleydenden Dörffern ist) und hat den Lehn-Kretscham, 40. Bauer, 12. Groß-Gärtner, 9. Klein-Gärtner 211. Häußler, unter welchen ein Frey-Haus, das Pfarr- und Schul-Haus, 3. Mühlen, eine Bret-Mühle am Boche-Wasser, eine Schencke, zum Kretschen gehörig, ein Todten-Gräber-Haus; Summa Summarum, 279. Wohnungen, die Scheuern, Schuppen und Ställe ungerechnet. VIII. Die vornehmsten Gebäude. 1.) Das Pfarrhaus, stehet gantz nahe an der Kirchen, an der Seite gegen Abend, und ist dasselbe neu erbauet Ao. 1700, da es im Monath September zur Perfection gekommen. Es ist gantz beqvem mit Unter- und Ober-Stuben, Steinern erbauet, und mit Ziegel gedecket. 2.) Die Schule oder Schul-Haus, stehet unter der Kirche im Dorffe, an Mühl-Graben, ist ein feines Gebäude, mit einer feinen Stube vor die Schüler, deren hier eine ziemliche Menge sind, wie ich dieses selbst gesehen habe, daraus man schließen kan, daß die Bertzdorffischen Einwohner ihre Kinder fleißig zur Schulen halten, welches was hübsches und lobenswürdig ist, wenn man die liebe Jugend in der Furcht GOttes aufziehet, oder in Ermangelung dessen, durch gute Information dafür Sorge träget. 3.) Der Kretscham, ist ein Lehn-Gut, und lieget eine ziemliche Ecke auf der Kirch-Seite gegen Südwest hinauf, ist ansehnlich gebauet mit einer ziemlich geraumen steinernen Stube zum Bier-schencken; der Richter hier schenckt Zittauisches Bier immerdar ein gantzes Jahr, sowohl bey Verschreibungen, Hochzeiten, etc. die Gevatter-Essen geben die hiesigen Einwohner zu Hause, sie ziehen aber nach verbrachten Gastmahl in Kretschen, legen was Geld ab, allda zu vertrincken. 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VII. Die Größe.
Die Gemeine Bertzdorff, lieget 56. Rauche in der Steuer, so sie, wie auch andere Contributions-Gelder nach Görlitz entrichten müssen, (weil es eines von den Mitleydenden Dörffern ist) und hat den Lehn-Kretscham, 40. Bauer, 12. Groß-Gärtner, 9. Klein-Gärtner 211. Häußler, unter welchen ein Frey-Haus, das Pfarr- und Schul-Haus, 3. Mühlen, eine Bret-Mühle am Boche-Wasser, eine Schencke, zum Kretschen gehörig, ein Todten-Gräber-Haus; Summa Summarum, 279. Wohnungen, die Scheuern, Schuppen und Ställe ungerechnet.
VIII. Die vornehmsten Gebäude.
1.) Das Pfarrhaus, stehet gantz nahe an der Kirchen, an der Seite gegen Abend, und ist dasselbe neu erbauet Ao. 1700, da es im Monath September zur Perfection gekommen. Es ist gantz beqvem mit Unter- und Ober-Stuben, Steinern erbauet, und mit Ziegel gedecket.
2.) Die Schule oder Schul-Haus, stehet unter der Kirche im Dorffe, an Mühl-Graben, ist ein feines Gebäude, mit einer feinen Stube vor die Schüler, deren hier eine ziemliche Menge sind, wie ich dieses selbst gesehen habe, daraus man schließen kan, daß die Bertzdorffischen Einwohner ihre Kinder fleißig zur Schulen halten, welches was hübsches und lobenswürdig ist, wenn man die liebe Jugend in der Furcht GOttes aufziehet, oder in Ermangelung dessen, durch gute Information dafür Sorge träget.
3.) Der Kretscham, ist ein Lehn-Gut, und lieget eine ziemliche Ecke auf der Kirch-Seite gegen Südwest hinauf, ist ansehnlich gebauet mit einer ziemlich geraumen steinernen Stube zum Bier-schencken; der Richter hier schenckt Zittauisches Bier immerdar ein gantzes Jahr, sowohl bey Verschreibungen, Hochzeiten, etc. die Gevatter-Essen geben die hiesigen Einwohner zu Hause, sie ziehen aber nach verbrachten Gastmahl in Kretschen, legen was Geld ab, allda zu vertrincken. Es hat auch der vorige Richter im Niederdorffe eine feine Schencke angeleget
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