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Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.

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nebst dem Leichen-Texte, und andern Trost-Sprüchen daran geschrieben. Leichen-Steine findet man wenig auf dem Kirchhofe.

XIII. Andere Ceremonien und Gebräuche.

Am Neuen Jahrs-Tage wünschet derjenige der zu einem andern kömmt, folgendes: Ich wünsche euch ein glückseeliges Neues Jahr von GOtt den Allmächtigen, gesunden Leib Fried und Einigkeit, und alles was euch gut und seelig ist. Und derjenige, an dem dieser Wunsch ergehet, wünschet seinen Wünscher eben dasjenige.

An Maria Reinigung oder Lichtmeße, ziehet bey dem Bauern das Gesinde, Knechte und Mägde ab, und an.

An Fastnacht werden bey manchen so genannte Pfann Kuchen gebacken und verzehret.

Am Ostern isset derjenige, der sie hat, so genannte Oster-Fladen.

An Pfingsten siehet man im Felde die so genannten Pfingst-Feuer, welche Küh- und Pferde Hirten besorgen, vor diesen wurden so genannte Mayen (welches Birckene Sträucher waren) vor die Thüren und Häuser, auch in die Kirche gesetzt, so aber sehr abgekommen.

Den Abend vor St. Johannis Babtiste wird ziemlich Unfug mit den so genannten Johannis Feuer getrieben, da viel Volck mit alten Besen, schauben, und andern Zeige auf die Berge läufft, daselbst anzündet, auch wohl auf Stangen stecket, und mit großen Geschrey herum läuft, und brennend in der Höhe träget; man läuffet um das Kohl-Kraut mit brennenden Besen, etc. das es schändlich an zusehen ist, zumahl sich viele einbilden, das Kraut würde ohne diese Feuer-Läufferey verderben. Ich meines theils halte dieses vor eine unnützliche, GOtt mißfällige, schändliche und Aberglaubische Ceremonie, zumahl wenn man den Unfug, der dabey getrieben wird, betrachtet. Man lese übrigens von den Johannis Feuer in meinen Historischen Nutzbringer p. 28. seqq.

An der Kürmes, welche die Michaelis Woche bey uns einfället,

nebst dem Leichen-Texte, und andern Trost-Sprüchen daran geschrieben. Leichen-Steine findet man wenig auf dem Kirchhofe.

XIII. Andere Ceremonien und Gebräuche.

Am Neuen Jahrs-Tage wünschet derjenige der zu einem andern kömmt, folgendes: Ich wünsche euch ein glückseeliges Neues Jahr von GOtt den Allmächtigen, gesunden Leib Fried und Einigkeit, und alles was euch gut und seelig ist. Und derjenige, an dem dieser Wunsch ergehet, wünschet seinen Wünscher eben dasjenige.

An Maria Reinigung oder Lichtmeße, ziehet bey dem Bauern das Gesinde, Knechte und Mägde ab, und an.

An Fastnacht werden bey manchen so genannte Pfann Kuchen gebacken und verzehret.

Am Ostern isset derjenige, der sie hat, so genannte Oster-Fladen.

An Pfingsten siehet man im Felde die so genannten Pfingst-Feuer, welche Küh- und Pferde Hirten besorgen, vor diesen wurden so genannte Mayen (welches Birckene Sträucher waren) vor die Thüren und Häuser, auch in die Kirche gesetzt, so aber sehr abgekommen.

Den Abend vor St. Johannis Babtiste wird ziemlich Unfug mit den so genannten Johannis Feuer getrieben, da viel Volck mit alten Besen, schauben, und andern Zeige auf die Berge läufft, daselbst anzündet, auch wohl auf Stangen stecket, und mit großen Geschrey herum läuft, und brennend in der Höhe träget; man läuffet um das Kohl-Kraut mit brennenden Besen, etc. das es schändlich an zusehen ist, zumahl sich viele einbilden, das Kraut würde ohne diese Feuer-Läufferey verderben. Ich meines theils halte dieses vor eine unnützliche, GOtt mißfällige, schändliche und Aberglaubische Ceremonie, zumahl wenn man den Unfug, der dabey getrieben wird, betrachtet. Man lese übrigens von den Johannis Feuer in meinen Historischen Nutzbringer p. 28. seqq.

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[30/0034] nebst dem Leichen-Texte, und andern Trost-Sprüchen daran geschrieben. Leichen-Steine findet man wenig auf dem Kirchhofe. XIII. Andere Ceremonien und Gebräuche. Am Neuen Jahrs-Tage wünschet derjenige der zu einem andern kömmt, folgendes: Ich wünsche euch ein glückseeliges Neues Jahr von GOtt den Allmächtigen, gesunden Leib Fried und Einigkeit, und alles was euch gut und seelig ist. Und derjenige, an dem dieser Wunsch ergehet, wünschet seinen Wünscher eben dasjenige. An Maria Reinigung oder Lichtmeße, ziehet bey dem Bauern das Gesinde, Knechte und Mägde ab, und an. An Fastnacht werden bey manchen so genannte Pfann Kuchen gebacken und verzehret. Am Ostern isset derjenige, der sie hat, so genannte Oster-Fladen. An Pfingsten siehet man im Felde die so genannten Pfingst-Feuer, welche Küh- und Pferde Hirten besorgen, vor diesen wurden so genannte Mayen (welches Birckene Sträucher waren) vor die Thüren und Häuser, auch in die Kirche gesetzt, so aber sehr abgekommen. Den Abend vor St. Johannis Babtiste wird ziemlich Unfug mit den so genannten Johannis Feuer getrieben, da viel Volck mit alten Besen, schauben, und andern Zeige auf die Berge läufft, daselbst anzündet, auch wohl auf Stangen stecket, und mit großen Geschrey herum läuft, und brennend in der Höhe träget; man läuffet um das Kohl-Kraut mit brennenden Besen, etc. das es schändlich an zusehen ist, zumahl sich viele einbilden, das Kraut würde ohne diese Feuer-Läufferey verderben. Ich meines theils halte dieses vor eine unnützliche, GOtt mißfällige, schändliche und Aberglaubische Ceremonie, zumahl wenn man den Unfug, der dabey getrieben wird, betrachtet. Man lese übrigens von den Johannis Feuer in meinen Historischen Nutzbringer p. 28. seqq. An der Kürmes, welche die Michaelis Woche bey uns einfället,

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Zitationshilfe: Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/34>, abgerufen am 21.11.2024.