Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.gantzer Jahr panem propter Deum, gesungen, bin auch allda wegen des Singens von iedermann sehr lieb und werth gehalten worden, in welcher Schule ich auch die Fundamenta Grammatices etlicher massen weggebracht. Da ich aber meinem Discant mutirte, enderten die Qverfurter auch ihre Gunst, und thäten als kennten sie mich nicht. Derhalben ich mit Rath meines lieben Groß-Vaters auch Locum mutirte, und zog. An. 1608 nach Halle, daselbst beförderte mich mein Vetter Carl Vopell Bürger und Keuterling Schencke auf den Neu-Marckte, ins berühmte Gymnasium Halense, in welchen meine liebe Praeceptores gewesen sind, Herr M. Johann Aeschardus Schol. Hal. Rect. Herr M. Nicolaus Gerlachius secundus, und M. George Schwimmerus Tertius. Von welchen ich meistentheils meine Fundamenta artium liberalium & Theologiae empfangen, die ich auch biß ins 4te Jahr fleißig gehöret, bin auch wieder von ihnen wegen der Musica in die Ertzbischoffliche Hoff-Capelle befördert worden. An. 1612 im Junio, meines Alters in 21 Jahr ward ich nach Dreßden verschrieben, an meinen lieben Vetter Herrn Hanß Vopelium, Churfl. Sächßischen Trabanten-Hauptmann, der Meynung, daß er mir ein Churfürstlich Stypendium ausrichten solte, weil aber Ihr. Churfl. Durchlauchtigkeit zu Sachsen damahls nicht im Hoff-Lager, sondern in der Graffschafft Henneberg auf der Jagd war, konte es nicht geschehen, sondern als mein Vetter der Hauptmann nach Leipzig zum Hauptmann gesetzet war, hat er mich mitgenommen, da ich verblieben biß 1613. Meine Herren Praeceptores waren, die Herrn D. Weinrich, D. Vinc. Schmuck, Lic. Mühlmann und D. Horbardus. Als ich aber bey meinen Herrn Vetter den Hauptmann weitern Vorschub nicht habe konte, mein Großväterlich Patrimonium auch ein Ende nahm, wuste ich nicht wie zu thun. GOtt aber schafft es wunderlich, daß im Ostermessen selben Jahrs in der Zahl-Wochen ein Edelmann aus Ober-Lausitz Herr Christoph von Luttitz auf Laga zu Leipzig war, und einen Praeceptoren brachte, zu dem begab ich mich ein Jahr zu dienen, von dannen zog ich An. 1614 zum gantzer Jahr panem propter Deum, gesungen, bin auch allda wegen des Singens von iedermann sehr lieb und werth gehalten worden, in welcher Schule ich auch die Fundamenta Grammatices etlicher massen weggebracht. Da ich aber meinem Discant mutirte, enderten die Qverfurter auch ihre Gunst, und thäten als kennten sie mich nicht. Derhalben ich mit Rath meines lieben Groß-Vaters auch Locum mutirte, und zog. An. 1608 nach Halle, daselbst beförderte mich mein Vetter Carl Vopell Bürger und Keuterling Schencke auf den Neu-Marckte, ins berühmte Gymnasium Halense, in welchen meine liebe Praeceptores gewesen sind, Herr M. Johann Aeschardus Schol. Hal. Rect. Herr M. Nicolaus Gerlachius secundus, und M. George Schwimmerus Tertius. Von welchen ich meistentheils meine Fundamenta artium liberalium & Theologiae empfangen, die ich auch biß ins 4te Jahr fleißig gehöret, bin auch wieder von ihnen wegen der Musica in die Ertzbischoffliche Hoff-Capelle befördert worden. An. 1612 im Junio, meines Alters in 21 Jahr ward ich nach Dreßden verschrieben, an meinen lieben Vetter Herrn Hanß Vopelium, Churfl. Sächßischen Trabanten-Hauptmann, der Meynung, daß er mir ein Churfürstlich Stypendium ausrichten solte, weil aber Ihr. Churfl. Durchlauchtigkeit zu Sachsen damahls nicht im Hoff-Lager, sondern in der Graffschafft Henneberg auf der Jagd war, konte es nicht geschehen, sondern als mein Vetter der Hauptmann nach Leipzig zum Hauptmann gesetzet war, hat er mich mitgenommen, da ich verblieben biß 1613. Meine Herren Praeceptores waren, die Herrn D. Weinrich, D. Vinc. Schmuck, Lic. Mühlmann und D. Horbardus. Als ich aber bey meinen Herrn Vetter den Hauptmann weitern Vorschub nicht habe konte, mein Großväterlich Patrimonium auch ein Ende nahm, wuste ich nicht wie zu thun. GOtt aber schafft es wunderlich, daß im Ostermessen selben Jahrs in der Zahl-Wochen ein Edelmann aus Ober-Lausitz Herr Christoph von Luttitz auf Laga zu Leipzig war, und einen Praeceptoren brachte, zu dem begab ich mich ein Jahr zu dienen, von dannen zog ich An. 1614 zum <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0082" n="78"/> gantzer Jahr <hi rendition="#aq">panem propter Deum,</hi> gesungen, bin auch allda wegen des Singens von iedermann sehr lieb und werth gehalten worden, in welcher Schule ich auch die <hi rendition="#aq">Fundamenta Grammatices</hi> etlicher massen weggebracht. Da ich aber meinem <hi rendition="#aq">Discant mutir</hi>te, enderten die Qverfurter auch ihre Gunst, und thäten als kennten sie mich nicht. 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