Eckarth, Friedrich: Chronica oder Historische Beschreibung Des ohnweit Zittau liegenden Dorffs Klein Schönau. Zittau, 1733.Anno 1687. ward die Kirche erweitert, indem hinten bey dem Altar gegen dem Morgen ein Stück daran gebauet worden. Anno 1689. ward das Mahlwerck renoviret. Anno 1702. ist bey dem Altar eine neue Kirchthüre gebrochen und gebauet worden, ingleichen gegen über eine neue Vorkirche, und von auswendig mit einen Eingange und Treppe versehen. Anno 1731. war ein neuer Altar, und zugleich in denselben der Predigt-stuhl erbauet, und am Tage Michaelis eingeweyhet. (II.) Etwas von der Kirchen-Historie. Es war seit dem Abgange des Papsttums hiesige Kirche wüste gestanden, nachdem aber E. E. Rath An. 1570. die völlige Macht in Kirchen-Sachen zu ordiniren und zu verbessern erhalten hat, so ist es auch allhier so weit kommen, das An. 1580. hiesige Kirche zum Evangelisch Lutherischen GOttesdienst aptiret, und verordnet worden, das der Diaconus oder Dienstags-Prediger bey der S. Johannis-Kirche in Zittau, alle 14. Tage darinne predigen und das hohe Amt halten solte, und zwar Sonntags und an denen hohen 3. Fest-Tagen, und ist also diese Kirche zu einen Filial benennter S. Johannis-Kirchen gemacht worden. (Ob man wohl keine sichere Nachricht hat, das sie vor Alters im Papsttume ein Filial dieser Pfarr-Kirche gewesen,) geschahe also Anno 1580. am Heil. Ostertage von dem Diacono Hr. Wolffgang Scharrschmied, der Anfang, und waren damahls 45. Communicanten. Und dieses ist nun biß dato beständig also gehalten worden. Hierbey wird noch angemercket, das beym Anfange dieses GOttesdienstes die Zittauischen Bürger häuffig nach Klein-Schönau in die Predigt hinaus gegangen, weil sie den damaligen Primario Bruno Qvinos wegen erheblichen Ursachen nicht hold waren, wie sonderlich in der 1732. edirten Histor. Eccls. Zittav. pag. 194. 195. seq. zu ersehen. Anno 1612. den 8. Mart. ward begraben ein Junger Geselle, George Thiele genannt, welcher hiesiger Kirchen 100. Z. M. beschieden, das von deren Zinsen Jährlich an denen 3. hohen Festen, den dritten Anno 1687. ward die Kirche erweitert, indem hinten bey dem Altar gegen dem Morgen ein Stück daran gebauet worden. Anno 1689. ward das Mahlwerck renoviret. Anno 1702. ist bey dem Altar eine neue Kirchthüre gebrochen und gebauet worden, ingleichen gegen über eine neue Vorkirche, und von auswendig mit einen Eingange und Treppe versehen. Anno 1731. war ein neuer Altar, und zugleich in denselben der Predigt-stuhl erbauet, und am Tage Michaelis eingeweyhet. (II.) Etwas von der Kirchen-Historie. Es war seit dem Abgange des Papsttums hiesige Kirche wüste gestanden, nachdem aber E. E. Rath An. 1570. die völlige Macht in Kirchen-Sachen zu ordiniren und zu verbessern erhalten hat, so ist es auch allhier so weit kommen, das An. 1580. hiesige Kirche zum Evangelisch Lutherischen GOttesdienst aptiret, und verordnet worden, das der Diaconus oder Dienstags-Prediger bey der S. Johannis-Kirche in Zittau, alle 14. Tage darinne predigen und das hohe Amt halten solte, und zwar Sonntags und an denen hohen 3. Fest-Tagen, und ist also diese Kirche zu einen Filial benennter S. Johannis-Kirchen gemacht worden. (Ob man wohl keine sichere Nachricht hat, das sie vor Alters im Papsttume ein Filial dieser Pfarr-Kirche gewesen,) geschahe also Anno 1580. am Heil. Ostertage von dem Diacono Hr. Wolffgang Scharrschmied, der Anfang, und waren damahls 45. Communicanten. Und dieses ist nun biß dato beständig also gehalten worden. Hierbey wird noch angemercket, das beym Anfange dieses GOttesdienstes die Zittauischen Bürger häuffig nach Klein-Schönau in die Predigt hinaus gegangen, weil sie den damaligen Primario Bruno Qvinos wegen erheblichen Ursachen nicht hold waren, wie sonderlich in der 1732. edirten Histor. Eccls. Zittav. pag. 194. 195. seq. zu ersehen. Anno 1612. den 8. Mart. ward begraben ein Junger Geselle, George Thiele genannt, welcher hiesiger Kirchen 100. Z. 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Anno 1687. ward die Kirche erweitert, indem hinten bey dem Altar gegen dem Morgen ein Stück daran gebauet worden.
Anno 1689. ward das Mahlwerck renoviret.
Anno 1702. ist bey dem Altar eine neue Kirchthüre gebrochen und gebauet worden, ingleichen gegen über eine neue Vorkirche, und von auswendig mit einen Eingange und Treppe versehen.
Anno 1731. war ein neuer Altar, und zugleich in denselben der Predigt-stuhl erbauet, und am Tage Michaelis eingeweyhet.
(II.) Etwas von der Kirchen-Historie.
Es war seit dem Abgange des Papsttums hiesige Kirche wüste gestanden, nachdem aber E. E. Rath An. 1570. die völlige Macht in Kirchen-Sachen zu ordiniren und zu verbessern erhalten hat, so ist es auch allhier so weit kommen, das An. 1580. hiesige Kirche zum Evangelisch Lutherischen GOttesdienst aptiret, und verordnet worden, das der Diaconus oder Dienstags-Prediger bey der S. Johannis-Kirche in Zittau, alle 14. Tage darinne predigen und das hohe Amt halten solte, und zwar Sonntags und an denen hohen 3. Fest-Tagen, und ist also diese Kirche zu einen Filial benennter S. Johannis-Kirchen gemacht worden. (Ob man wohl keine sichere Nachricht hat, das sie vor Alters im Papsttume ein Filial dieser Pfarr-Kirche gewesen,) geschahe also
Anno 1580. am Heil. Ostertage von dem Diacono Hr. Wolffgang Scharrschmied, der Anfang, und waren damahls 45. Communicanten. Und dieses ist nun biß dato beständig also gehalten worden. Hierbey wird noch angemercket, das beym Anfange dieses GOttesdienstes die Zittauischen Bürger häuffig nach Klein-Schönau in die Predigt hinaus gegangen, weil sie den damaligen Primario Bruno Qvinos wegen erheblichen Ursachen nicht hold waren, wie sonderlich in der 1732. edirten Histor. Eccls. Zittav. pag. 194. 195. seq. zu ersehen.
Anno 1612. den 8. Mart. ward begraben ein Junger Geselle, George Thiele genannt, welcher hiesiger Kirchen 100. Z. M. beschieden, das von deren Zinsen Jährlich an denen 3. hohen Festen, den dritten
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