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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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Einleitung.

Der Autor giebt Nachricht über seine Person und Herkunft und
die Entstehung seines Verhältnisses zu Goethe.


Zu Winsen an der Luhe, einem Städtchen zwischen Lü¬
neburg und Hamburg, auf der Gränze des Marsch- und
Haidelandes, bin ich zu Anfang der neunziger Jahre
geboren, und zwar in einer Hütte, wie man wohl ein
Häuschen nennen kann, das nur einen heizbaren Aufent¬
halt und keine Treppe hatte, sondern wo man auf einer
gleich an der Hausthür stehenden Leiter unmittelbar auf
den Heuboden stieg.

Als der Zuletztgeborne einer zweyten Ehe, habe ich
meine Eltern eigentlich nur gekannt wie sie schon im vor¬
gerückten Alter standen, und bin zwischen beyden gewisser¬
maßen einsam aufgewachsen. Aus meines Vaters erster
Ehe lebten zwey Söhne, wovon der eine, nach verschie¬
denen Seereisen als Matrose, in fernen Welttheilen in
Gefangenschaft gerathen und verschollen war, der andere
aber, nach mehrmaligem Aufenthalt zum Walfisch- und
Seehunde-Fang in Grönland, nach Hamburg zurückgekehrt

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Einleitung.

Der Autor giebt Nachricht uͤber ſeine Perſon und Herkunft und
die Entſtehung ſeines Verhaͤltniſſes zu Goethe.


Zu Winſen an der Luhe, einem Staͤdtchen zwiſchen Luͤ¬
neburg und Hamburg, auf der Graͤnze des Marſch- und
Haidelandes, bin ich zu Anfang der neunziger Jahre
geboren, und zwar in einer Huͤtte, wie man wohl ein
Haͤuschen nennen kann, das nur einen heizbaren Aufent¬
halt und keine Treppe hatte, ſondern wo man auf einer
gleich an der Hausthuͤr ſtehenden Leiter unmittelbar auf
den Heuboden ſtieg.

Als der Zuletztgeborne einer zweyten Ehe, habe ich
meine Eltern eigentlich nur gekannt wie ſie ſchon im vor¬
geruͤckten Alter ſtanden, und bin zwiſchen beyden gewiſſer¬
maßen einſam aufgewachſen. Aus meines Vaters erſter
Ehe lebten zwey Soͤhne, wovon der eine, nach verſchie¬
denen Seereiſen als Matroſe, in fernen Welttheilen in
Gefangenſchaft gerathen und verſchollen war, der andere
aber, nach mehrmaligem Aufenthalt zum Walfiſch- und
Seehunde-Fang in Groͤnland, nach Hamburg zuruͤckgekehrt

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[[3]/0023] Einleitung. Der Autor giebt Nachricht uͤber ſeine Perſon und Herkunft und die Entſtehung ſeines Verhaͤltniſſes zu Goethe. Zu Winſen an der Luhe, einem Staͤdtchen zwiſchen Luͤ¬ neburg und Hamburg, auf der Graͤnze des Marſch- und Haidelandes, bin ich zu Anfang der neunziger Jahre geboren, und zwar in einer Huͤtte, wie man wohl ein Haͤuschen nennen kann, das nur einen heizbaren Aufent¬ halt und keine Treppe hatte, ſondern wo man auf einer gleich an der Hausthuͤr ſtehenden Leiter unmittelbar auf den Heuboden ſtieg. Als der Zuletztgeborne einer zweyten Ehe, habe ich meine Eltern eigentlich nur gekannt wie ſie ſchon im vor¬ geruͤckten Alter ſtanden, und bin zwiſchen beyden gewiſſer¬ maßen einſam aufgewachſen. Aus meines Vaters erſter Ehe lebten zwey Soͤhne, wovon der eine, nach verſchie¬ denen Seereiſen als Matroſe, in fernen Welttheilen in Gefangenſchaft gerathen und verſchollen war, der andere aber, nach mehrmaligem Aufenthalt zum Walfiſch- und Seehunde-Fang in Groͤnland, nach Hamburg zuruͤckgekehrt 1*

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Zitationshilfe: Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe01_1836/23>, abgerufen am 23.11.2024.