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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836.

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daß solche Granitblöcke durch etwas Gewaltsames von
Innen hervorgeworfen und zersprengt worden, so deutet
er dieses gleich im Titel an, indem er schon dort von
zerstreuten Granitblöcken redet, wo denn der Schritt
zur Zerstreuung sehr nahe liegt, und dem arglosen
Leser die Schlinge des Irrthums über den Kopf gezogen
wird, er weiß nicht wie."

"Man muß alt werden, um dieses alles zu über¬
sehen, und Geld genug haben, seine Erfahrungen bezah¬
len zu können. Jedes Bonmot das ich sage, kostet
mir eine Börse voll Gold; eine halbe Million meines
Privatvermögens ist durch meine Hände gegangen, um
das zu lernen was ich jetzt weiß, nicht allein das ganze
Vermögen meines Vaters, sondern auch mein Gehalt
und mein bedeutendes literarisches Einkommen seit mehr
als funfzig Jahren. Außerdem habe ich anderthalb
Millionen zu großen Zwecken von fürstlichen Personen
ausgeben sehen, denen ich nahe verbunden war und an
deren Schritten, Gelingen und Mißlingen ich Theil
nahm."

"Es ist nicht genug, daß man Talent habe, es ge¬
hört mehr dazu, um gescheidt zu werden; man muß
auch in großen Verhältnissen leben, und Gelegenheit
haben, den spielenden Figuren der Zeit in die Karten
zu sehen, und selber zu Gewinn und Verlust mitzu¬
spielen."

"Ohne meine Bemühungen in den Naturwissenschaf¬

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daß ſolche Granitbloͤcke durch etwas Gewaltſames von
Innen hervorgeworfen und zerſprengt worden, ſo deutet
er dieſes gleich im Titel an, indem er ſchon dort von
zerſtreuten Granitbloͤcken redet, wo denn der Schritt
zur Zerſtreuung ſehr nahe liegt, und dem argloſen
Leſer die Schlinge des Irrthums uͤber den Kopf gezogen
wird, er weiß nicht wie.“

„Man muß alt werden, um dieſes alles zu uͤber¬
ſehen, und Geld genug haben, ſeine Erfahrungen bezah¬
len zu koͤnnen. Jedes Bonmot das ich ſage, koſtet
mir eine Boͤrſe voll Gold; eine halbe Million meines
Privatvermoͤgens iſt durch meine Haͤnde gegangen, um
das zu lernen was ich jetzt weiß, nicht allein das ganze
Vermoͤgen meines Vaters, ſondern auch mein Gehalt
und mein bedeutendes literariſches Einkommen ſeit mehr
als funfzig Jahren. Außerdem habe ich anderthalb
Millionen zu großen Zwecken von fuͤrſtlichen Perſonen
ausgeben ſehen, denen ich nahe verbunden war und an
deren Schritten, Gelingen und Mißlingen ich Theil
nahm.“

„Es iſt nicht genug, daß man Talent habe, es ge¬
hoͤrt mehr dazu, um geſcheidt zu werden; man muß
auch in großen Verhaͤltniſſen leben, und Gelegenheit
haben, den ſpielenden Figuren der Zeit in die Karten
zu ſehen, und ſelber zu Gewinn und Verluſt mitzu¬
ſpielen.“

„Ohne meine Bemuͤhungen in den Naturwiſſenſchaf¬

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[67/0077] daß ſolche Granitbloͤcke durch etwas Gewaltſames von Innen hervorgeworfen und zerſprengt worden, ſo deutet er dieſes gleich im Titel an, indem er ſchon dort von zerſtreuten Granitbloͤcken redet, wo denn der Schritt zur Zerſtreuung ſehr nahe liegt, und dem argloſen Leſer die Schlinge des Irrthums uͤber den Kopf gezogen wird, er weiß nicht wie.“ „Man muß alt werden, um dieſes alles zu uͤber¬ ſehen, und Geld genug haben, ſeine Erfahrungen bezah¬ len zu koͤnnen. Jedes Bonmot das ich ſage, koſtet mir eine Boͤrſe voll Gold; eine halbe Million meines Privatvermoͤgens iſt durch meine Haͤnde gegangen, um das zu lernen was ich jetzt weiß, nicht allein das ganze Vermoͤgen meines Vaters, ſondern auch mein Gehalt und mein bedeutendes literariſches Einkommen ſeit mehr als funfzig Jahren. Außerdem habe ich anderthalb Millionen zu großen Zwecken von fuͤrſtlichen Perſonen ausgeben ſehen, denen ich nahe verbunden war und an deren Schritten, Gelingen und Mißlingen ich Theil nahm.“ „Es iſt nicht genug, daß man Talent habe, es ge¬ hoͤrt mehr dazu, um geſcheidt zu werden; man muß auch in großen Verhaͤltniſſen leben, und Gelegenheit haben, den ſpielenden Figuren der Zeit in die Karten zu ſehen, und ſelber zu Gewinn und Verluſt mitzu¬ ſpielen.“ „Ohne meine Bemuͤhungen in den Naturwiſſenſchaf¬ 5*

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Zitationshilfe: Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe02_1836/77>, abgerufen am 25.11.2024.