Monika wurde noch jung mit Patri- tius vermählt, der in Gesinnung und Leben ein Heide war. Ihr heiliger Sohn schildert nun ihr Verhalten als Gat- tin in folgender Weise: "Sie be- mühte sich von nun an, ihn für Dich zu gewinnen, o Herr, indem sie zu ihm von Dir durch die Heiligkeit ihrer Sit- ten sprach, welche dazu dienten, ihre Schönheit in seinen Augen zu erhöhen und ihr seine Liebe und Hochachtung zu gewinnen. Ihre Geduld und Er- gebung hinsichtlich seiner Untreue war aber auch so groß, daß nie deshalb der geringste Zwiespalt zwischen ihnen entstand. Sie wartete, bis ihm deine Erbarmung den Glauben und die Keusch- heit zugleich gäbe. Da er aber unge- achtet seines aufmerksamen Wohlwol- lens für sie heftig und aufbrausend war, so hatte sie sich zum Gesetze ge- macht, ihm während der Aufwallungen seines Zornes nie weder durch Hand- lungen, noch selbst durch Worte zu wi-
Monika wurde noch jung mit Patri- tius vermählt, der in Gesinnung und Leben ein Heide war. Ihr heiliger Sohn schildert nun ihr Verhalten als Gat- tin in folgender Weise: „Sie be- mühte sich von nun an, ihn für Dich zu gewinnen, o Herr, indem sie zu ihm von Dir durch die Heiligkeit ihrer Sit- ten sprach, welche dazu dienten, ihre Schönheit in seinen Augen zu erhöhen und ihr seine Liebe und Hochachtung zu gewinnen. Ihre Geduld und Er- gebung hinsichtlich seiner Untreue war aber auch so groß, daß nie deshalb der geringste Zwiespalt zwischen ihnen entstand. Sie wartete, bis ihm deine Erbarmung den Glauben und die Keusch- heit zugleich gäbe. Da er aber unge- achtet seines aufmerksamen Wohlwol- lens für sie heftig und aufbrausend war, so hatte sie sich zum Gesetze ge- macht, ihm während der Aufwallungen seines Zornes nie weder durch Hand- lungen, noch selbst durch Worte zu wi-
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[204/0212]
Monika wurde noch jung mit Patri-
tius vermählt, der in Gesinnung und
Leben ein Heide war. Ihr heiliger Sohn
schildert nun ihr Verhalten als Gat-
tin in folgender Weise: „Sie be-
mühte sich von nun an, ihn für Dich
zu gewinnen, o Herr, indem sie zu ihm
von Dir durch die Heiligkeit ihrer Sit-
ten sprach, welche dazu dienten, ihre
Schönheit in seinen Augen zu erhöhen
und ihr seine Liebe und Hochachtung
zu gewinnen. Ihre Geduld und Er-
gebung hinsichtlich seiner Untreue war
aber auch so groß, daß nie deshalb
der geringste Zwiespalt zwischen ihnen
entstand. Sie wartete, bis ihm deine
Erbarmung den Glauben und die Keusch-
heit zugleich gäbe. Da er aber unge-
achtet seines aufmerksamen Wohlwol-
lens für sie heftig und aufbrausend
war, so hatte sie sich zum Gesetze ge-
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/212>, abgerufen am 23.11.2024.
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