deten Welt zu bezeichnen. So wenig sie scheinbar mit einander zu thun ha- ben, so sehr wirken sie thatsächlich ein- ander entgegen, liegen in einem förm- lichen Kriege gegeneinander. Oft muß die Mutter den Kürzeren ziehen. Wir sehen ja Scharen junger Christen, welche einst fromm und unschuldig gewesen, in der Welt untergehen. Aber im gro- ßen und ganzen wird die christliche Mut- ter doch der Welt überlegen sein. So lange in dem stillen Kreise der Fami- lien christliche Mütter walten, so lange werden christliche Generationen nach- wachsen, und was auch die Welt zu Grunde richten mag, die Völker mit christlichen Müttern werden christlich bleiben.
Das Wort des heiligen Augustin über seine Mutter gilt nicht bloß von dieser, sondern von hundert andern: "Alles, was ich bin, verdanke ich mei- ner Mutter, sie hat mich nicht bloß für diese Welt geboren, sondern mir auch
deten Welt zu bezeichnen. So wenig sie scheinbar mit einander zu thun ha- ben, so sehr wirken sie thatsächlich ein- ander entgegen, liegen in einem förm- lichen Kriege gegeneinander. Oft muß die Mutter den Kürzeren ziehen. Wir sehen ja Scharen junger Christen, welche einst fromm und unschuldig gewesen, in der Welt untergehen. Aber im gro- ßen und ganzen wird die christliche Mut- ter doch der Welt überlegen sein. So lange in dem stillen Kreise der Fami- lien christliche Mütter walten, so lange werden christliche Generationen nach- wachsen, und was auch die Welt zu Grunde richten mag, die Völker mit christlichen Müttern werden christlich bleiben.
Das Wort des heiligen Augustin über seine Mutter gilt nicht bloß von dieser, sondern von hundert andern: „Alles, was ich bin, verdanke ich mei- ner Mutter, sie hat mich nicht bloß für diese Welt geboren, sondern mir auch
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deten Welt zu bezeichnen. So wenig
sie scheinbar mit einander zu thun ha-
ben, so sehr wirken sie thatsächlich ein-
ander entgegen, liegen in einem förm-
lichen Kriege gegeneinander. Oft muß
die Mutter den Kürzeren ziehen. Wir
sehen ja Scharen junger Christen, welche
einst fromm und unschuldig gewesen,
in der Welt untergehen. Aber im gro-
ßen und ganzen wird die christliche Mut-
ter doch der Welt überlegen sein. So
lange in dem stillen Kreise der Fami-
lien christliche Mütter walten, so lange
werden christliche Generationen nach-
wachsen, und was auch die Welt zu
Grunde richten mag, die Völker mit
christlichen Müttern werden christlich
bleiben.
Das Wort des heiligen Augustin
über seine Mutter gilt nicht bloß von
dieser, sondern von hundert andern:
„Alles, was ich bin, verdanke ich mei-
ner Mutter, sie hat mich nicht bloß für
diese Welt geboren, sondern mir auch
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/22>, abgerufen am 21.11.2024.
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