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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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Der Mensch ist bei seiner Geburt
hilfloser als die meisten anderen leben-
den Wesen. Keines bedarf in so hohem
Grade und so lange einer sorgsamen
Pflege. Sehr lange Zeit kann das Kind
nicht einmal andeuten, was ihm fehlt,
es muß von einem wachsamen Auge
und von einem liebenden Herzen erra-
ten werden. Darum hat der Schöpfer
das Mutterauge so scharfblickend ge-
macht und das Mutterherz mit solcher
Hingebung erfüllt. Wenn wir nur an
die körperliche Pflege denken, welche das
Kind jahrelang erfordert, an die öfteren
Krankheiten desselben, so müssen wir
die Bedeutung der Mutterliebe in dem
menschlichen Haushalte bewundern. Das
Leben der Mutter ist aber noch nach man-
chen andern Seiten ein Opferleben, und
sie wäre nicht fähig, alle die zahllosen
Mühen und Sorgen bis zum Abschluß
der Erziehung unverdrossen und hin-
gebend auf sich zu nehmen, wenn nicht
Gott sie ihr leicht gemacht hätte durch

Der Mensch ist bei seiner Geburt
hilfloser als die meisten anderen leben-
den Wesen. Keines bedarf in so hohem
Grade und so lange einer sorgsamen
Pflege. Sehr lange Zeit kann das Kind
nicht einmal andeuten, was ihm fehlt,
es muß von einem wachsamen Auge
und von einem liebenden Herzen erra-
ten werden. Darum hat der Schöpfer
das Mutterauge so scharfblickend ge-
macht und das Mutterherz mit solcher
Hingebung erfüllt. Wenn wir nur an
die körperliche Pflege denken, welche das
Kind jahrelang erfordert, an die öfteren
Krankheiten desselben, so müssen wir
die Bedeutung der Mutterliebe in dem
menschlichen Haushalte bewundern. Das
Leben der Mutter ist aber noch nach man-
chen andern Seiten ein Opferleben, und
sie wäre nicht fähig, alle die zahllosen
Mühen und Sorgen bis zum Abschluß
der Erziehung unverdrossen und hin-
gebend auf sich zu nehmen, wenn nicht
Gott sie ihr leicht gemacht hätte durch

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[26/0034] Der Mensch ist bei seiner Geburt hilfloser als die meisten anderen leben- den Wesen. Keines bedarf in so hohem Grade und so lange einer sorgsamen Pflege. Sehr lange Zeit kann das Kind nicht einmal andeuten, was ihm fehlt, es muß von einem wachsamen Auge und von einem liebenden Herzen erra- ten werden. Darum hat der Schöpfer das Mutterauge so scharfblickend ge- macht und das Mutterherz mit solcher Hingebung erfüllt. Wenn wir nur an die körperliche Pflege denken, welche das Kind jahrelang erfordert, an die öfteren Krankheiten desselben, so müssen wir die Bedeutung der Mutterliebe in dem menschlichen Haushalte bewundern. Das Leben der Mutter ist aber noch nach man- chen andern Seiten ein Opferleben, und sie wäre nicht fähig, alle die zahllosen Mühen und Sorgen bis zum Abschluß der Erziehung unverdrossen und hin- gebend auf sich zu nehmen, wenn nicht Gott sie ihr leicht gemacht hätte durch

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/34>, abgerufen am 09.11.2024.