Es ist klar, daß die Folgen hievon für das eheliche und Familienleben, für die Erziehung und die körperliche und geistige Kraft des nachwachsenden Geschlechtes nur beklagenswerte sein können.
Ein solcher Zustand, und das mag noch als Trost dienen, ist selten von den Betreffenden selber verschuldet. Um so mehr sollen sie sich zusammen- nehmen, um so weit möglich ihre Schwächen zu heilen, um deren schlimme Wirkungen zu vermindern, um na- mentlich ihren Kindern durch eine vernünftige und christliche Erziehung ähnliche Leiden zu ersparen.
3. Maßlosigkeit. Die Aus- schreitungen der Leidenschaften kommen bei dem weiblichen Geschlechte seltener vor, wenn aber einmal das sittliche Gleichgewicht verloren ist, so sind sie um so maßloser. Weil das Gemüts- leben gegenüber dem Verstand und Willen überwiegt, so können Störun-
Es ist klar, daß die Folgen hievon für das eheliche und Familienleben, für die Erziehung und die körperliche und geistige Kraft des nachwachsenden Geschlechtes nur beklagenswerte sein können.
Ein solcher Zustand, und das mag noch als Trost dienen, ist selten von den Betreffenden selber verschuldet. Um so mehr sollen sie sich zusammen- nehmen, um so weit möglich ihre Schwächen zu heilen, um deren schlimme Wirkungen zu vermindern, um na- mentlich ihren Kindern durch eine vernünftige und christliche Erziehung ähnliche Leiden zu ersparen.
3. Maßlosigkeit. Die Aus- schreitungen der Leidenschaften kommen bei dem weiblichen Geschlechte seltener vor, wenn aber einmal das sittliche Gleichgewicht verloren ist, so sind sie um so maßloser. Weil das Gemüts- leben gegenüber dem Verstand und Willen überwiegt, so können Störun-
<TEI><text><body><div><div><p><pbfacs="#f0081"xml:id="E29_001_1914_pb0073_0001"n="73"/>
Es ist klar, daß die Folgen hievon für<lb/>
das eheliche und Familienleben, für<lb/>
die Erziehung und die körperliche<lb/>
und geistige Kraft des nachwachsenden<lb/>
Geschlechtes nur beklagenswerte sein<lb/>
können.</p><p>Ein solcher Zustand, und das mag<lb/>
noch als Trost dienen, ist selten von<lb/>
den Betreffenden selber verschuldet.<lb/>
Um so mehr sollen sie sich zusammen-<lb/>
nehmen, um so weit möglich ihre<lb/>
Schwächen zu heilen, um deren schlimme<lb/>
Wirkungen zu vermindern, um na-<lb/>
mentlich ihren Kindern durch eine<lb/>
vernünftige und christliche Erziehung<lb/>
ähnliche Leiden zu ersparen.</p><p>3. <hirendition="#g">Maßlosigkeit</hi>. Die Aus-<lb/>
schreitungen der Leidenschaften kommen<lb/>
bei dem weiblichen Geschlechte seltener<lb/>
vor, wenn aber einmal das sittliche<lb/>
Gleichgewicht verloren ist, so sind sie<lb/>
um so maßloser. Weil das Gemüts-<lb/>
leben gegenüber dem Verstand und<lb/>
Willen überwiegt, so können Störun-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[73/0081]
Es ist klar, daß die Folgen hievon für
das eheliche und Familienleben, für
die Erziehung und die körperliche
und geistige Kraft des nachwachsenden
Geschlechtes nur beklagenswerte sein
können.
Ein solcher Zustand, und das mag
noch als Trost dienen, ist selten von
den Betreffenden selber verschuldet.
Um so mehr sollen sie sich zusammen-
nehmen, um so weit möglich ihre
Schwächen zu heilen, um deren schlimme
Wirkungen zu vermindern, um na-
mentlich ihren Kindern durch eine
vernünftige und christliche Erziehung
ähnliche Leiden zu ersparen.
3. Maßlosigkeit. Die Aus-
schreitungen der Leidenschaften kommen
bei dem weiblichen Geschlechte seltener
vor, wenn aber einmal das sittliche
Gleichgewicht verloren ist, so sind sie
um so maßloser. Weil das Gemüts-
leben gegenüber dem Verstand und
Willen überwiegt, so können Störun-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/81>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.