deres, als es z. B. die Folgsamkeit ist, zu welcher man ein Tier dressiert hat. Der Gehorsam des größer werdenden Kindes ist wie sein Ungehorsam ein Akt des freien Willens, welcher auf innerer Ueberlegung beruht. Die Erziehung muß vorsorgen, daß das Kind, wenn es diese Reife erlangt hat, nicht mehr bloß aus äußerem Zwang ge- horcht, sondern aus inneren Beweggründen, daß es mit dem freien Willen dabei ist.
Denn rasch kommen die Jahre, in denen der elterliche Zwang aufhört. Das Kind verläßt oft frühe das Vaterhaus, um zu arbeiten, oder es lebt ganz getrennt von den Eltern, ist mitten in einer Welt voll Gefahren und Versuchungen sich selbst überlassen. Da wird es nur dann gute Wege wandeln, wenn es sich selbst aus freiem Willen dazu ent- schließt. Es ist die Aufgabe der elterlichen Erziehung, die Kinder so auf diese Zukunft vorzubereiten, daß sie, wenn diese Umstände eintreten, die Probe gut bestehen.
Wenn in der ersten Zeit der Erziehung die Mutter die Hauptperson ist, so muß in der folgenden Zeit der Vater in den Vor- dergrund treten. Bei den Mädchen vermag die Mutter allenfalls noch auszureichen, aber
deres, als es z. B. die Folgsamkeit ist, zu welcher man ein Tier dressiert hat. Der Gehorsam des größer werdenden Kindes ist wie sein Ungehorsam ein Akt des freien Willens, welcher auf innerer Ueberlegung beruht. Die Erziehung muß vorsorgen, daß das Kind, wenn es diese Reife erlangt hat, nicht mehr bloß aus äußerem Zwang ge- horcht, sondern aus inneren Beweggründen, daß es mit dem freien Willen dabei ist.
Denn rasch kommen die Jahre, in denen der elterliche Zwang aufhört. Das Kind verläßt oft frühe das Vaterhaus, um zu arbeiten, oder es lebt ganz getrennt von den Eltern, ist mitten in einer Welt voll Gefahren und Versuchungen sich selbst überlassen. Da wird es nur dann gute Wege wandeln, wenn es sich selbst aus freiem Willen dazu ent- schließt. Es ist die Aufgabe der elterlichen Erziehung, die Kinder so auf diese Zukunft vorzubereiten, daß sie, wenn diese Umstände eintreten, die Probe gut bestehen.
Wenn in der ersten Zeit der Erziehung die Mutter die Hauptperson ist, so muß in der folgenden Zeit der Vater in den Vor- dergrund treten. Bei den Mädchen vermag die Mutter allenfalls noch auszureichen, aber
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deres, als es z. B. die Folgsamkeit ist, zu
welcher man ein Tier dressiert hat. Der
Gehorsam des größer werdenden Kindes ist
wie sein Ungehorsam ein Akt des freien
Willens, welcher auf innerer Ueberlegung
beruht. Die Erziehung muß vorsorgen, daß
das Kind, wenn es diese Reife erlangt hat,
nicht mehr bloß aus äußerem Zwang ge-
horcht, sondern aus inneren Beweggründen,
daß es mit dem freien Willen dabei ist.
Denn rasch kommen die Jahre, in denen
der elterliche Zwang aufhört. Das Kind
verläßt oft frühe das Vaterhaus, um zu
arbeiten, oder es lebt ganz getrennt von den
Eltern, ist mitten in einer Welt voll Gefahren
und Versuchungen sich selbst überlassen. Da
wird es nur dann gute Wege wandeln, wenn
es sich selbst aus freiem Willen dazu ent-
schließt. Es ist die Aufgabe der elterlichen
Erziehung, die Kinder so auf diese Zukunft
vorzubereiten, daß sie, wenn diese Umstände
eintreten, die Probe gut bestehen.
Wenn in der ersten Zeit der Erziehung
die Mutter die Hauptperson ist, so muß in
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/151>, abgerufen am 21.11.2024.
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