Schulferien der Studenten darf sich keiner langweilen. Etwas Handarbeit, leichtere Lek- türe, Fußtouren, Leibesübungen, wo es an- geht, Jagen und Fischen, Liebhabereien wie besondere Sammlungen von Pflanzen u. s. w., Zeichnen, Musik, alles kann zweckdienlich sein, nur kein Müßiggang, kein Wirtshaus und keine schlechten Kameraden.
Was die Studienanstalten anbelangt, so können nur solche mit Pensionaten in diesem Punkte genügend entsprechen. Da fehlt weder der Tummelplatz noch die an- gemessene Beaufsichtigung. Außerhalb hat der Student zu wenig und zu viel: es fehlt ihm meistens die geeignete Gelegenheit zur Erholung, dafür nahen ihm schnell die Ge- fahren des Studentenlebens.
"Die Jugend muß austoben." Es ist wichtig für die Charakterbildung, daß man der jugendlichen Beweglichkeit und Heiter- keit den angemessenen Spielraum gestatte. Manche müssen freilich notgedrungen schon in der Jugend den Ernst des Lebens erfahren und auf viele Jugendfreuden verzichten, und auch das kann sein Gutes haben. Mancher ist durch harte Geschicke in der Jugend zum hervorragenden Manne erzogen worden. Aber
Schulferien der Studenten darf sich keiner langweilen. Etwas Handarbeit, leichtere Lek- türe, Fußtouren, Leibesübungen, wo es an- geht, Jagen und Fischen, Liebhabereien wie besondere Sammlungen von Pflanzen u. s. w., Zeichnen, Musik, alles kann zweckdienlich sein, nur kein Müßiggang, kein Wirtshaus und keine schlechten Kameraden.
Was die Studienanstalten anbelangt, so können nur solche mit Pensionaten in diesem Punkte genügend entsprechen. Da fehlt weder der Tummelplatz noch die an- gemessene Beaufsichtigung. Außerhalb hat der Student zu wenig und zu viel: es fehlt ihm meistens die geeignete Gelegenheit zur Erholung, dafür nahen ihm schnell die Ge- fahren des Studentenlebens.
„Die Jugend muß austoben.“ Es ist wichtig für die Charakterbildung, daß man der jugendlichen Beweglichkeit und Heiter- keit den angemessenen Spielraum gestatte. Manche müssen freilich notgedrungen schon in der Jugend den Ernst des Lebens erfahren und auf viele Jugendfreuden verzichten, und auch das kann sein Gutes haben. Mancher ist durch harte Geschicke in der Jugend zum hervorragenden Manne erzogen worden. Aber
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[194/0208]
Schulferien der Studenten darf sich keiner
langweilen. Etwas Handarbeit, leichtere Lek-
türe, Fußtouren, Leibesübungen, wo es an-
geht, Jagen und Fischen, Liebhabereien wie
besondere Sammlungen von Pflanzen u. s. w.,
Zeichnen, Musik, alles kann zweckdienlich
sein, nur kein Müßiggang, kein Wirtshaus
und keine schlechten Kameraden.
Was die Studienanstalten anbelangt,
so können nur solche mit Pensionaten in
diesem Punkte genügend entsprechen. Da
fehlt weder der Tummelplatz noch die an-
gemessene Beaufsichtigung. Außerhalb hat
der Student zu wenig und zu viel: es fehlt
ihm meistens die geeignete Gelegenheit zur
Erholung, dafür nahen ihm schnell die Ge-
fahren des Studentenlebens.
„Die Jugend muß austoben.“ Es ist
wichtig für die Charakterbildung, daß man
der jugendlichen Beweglichkeit und Heiter-
keit den angemessenen Spielraum gestatte.
Manche müssen freilich notgedrungen schon
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/208>, abgerufen am 21.11.2024.
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