das Zögern, der halbe Wille, das halbe Thun bei Dingen, die man nicht gerne an- greift, sind für das Seelenheil und für das ir- dische Fortkommen von dem größten Nachteil. Solche Leute gleichen Schiffern, welche bereits im Schifflein sitzen, aber die Ruder nicht zur Hand nehmen, während die Wellen den Kahn bereits weiter treiben. Man macht Vorsätze bei der Beicht, aber es wird nichts aus denselben. Man macht Pläne in zeitlichen Dingen, aber sie werden nur halb oder zu spät ausgeführt. "Was du thust, das thue, und thue es ganz." Wenn man einmal weiß, was man will, so soll man ohne Zögern mit Klugheit und Energie auch alle geeigneten Mittel in Anwendung bringen. Das ist der Grundsatz, der allein den Menschen und Christen vorwärts bringt, und zu dem da- rum der Jüngling von Jugend auf erzogen werden muß.
Es ist eine der schönsten Zierden für den Jüngling, wenn er diese Klugheit und Be- sonnenheit auch im Reden zeigt. Ober- flächliches Räsonnieren und Absprechen liegt im Zuge der Zeit, die Jugend hat ohnehin das Herz bald auf der Zunge. Da kann ein Jüngling, den man unbewacht gehen
das Zögern, der halbe Wille, das halbe Thun bei Dingen, die man nicht gerne an- greift, sind für das Seelenheil und für das ir- dische Fortkommen von dem größten Nachteil. Solche Leute gleichen Schiffern, welche bereits im Schifflein sitzen, aber die Ruder nicht zur Hand nehmen, während die Wellen den Kahn bereits weiter treiben. Man macht Vorsätze bei der Beicht, aber es wird nichts aus denselben. Man macht Pläne in zeitlichen Dingen, aber sie werden nur halb oder zu spät ausgeführt. „Was du thust, das thue, und thue es ganz.“ Wenn man einmal weiß, was man will, so soll man ohne Zögern mit Klugheit und Energie auch alle geeigneten Mittel in Anwendung bringen. Das ist der Grundsatz, der allein den Menschen und Christen vorwärts bringt, und zu dem da- rum der Jüngling von Jugend auf erzogen werden muß.
Es ist eine der schönsten Zierden für den Jüngling, wenn er diese Klugheit und Be- sonnenheit auch im Reden zeigt. Ober- flächliches Räsonnieren und Absprechen liegt im Zuge der Zeit, die Jugend hat ohnehin das Herz bald auf der Zunge. Da kann ein Jüngling, den man unbewacht gehen
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[207/0221]
das Zögern, der halbe Wille, das halbe
Thun bei Dingen, die man nicht gerne an-
greift, sind für das Seelenheil und für das ir-
dische Fortkommen von dem größten Nachteil.
Solche Leute gleichen Schiffern, welche bereits
im Schifflein sitzen, aber die Ruder nicht zur
Hand nehmen, während die Wellen den Kahn
bereits weiter treiben. Man macht Vorsätze
bei der Beicht, aber es wird nichts aus
denselben. Man macht Pläne in zeitlichen
Dingen, aber sie werden nur halb oder zu
spät ausgeführt. „Was du thust, das thue,
und thue es ganz.“ Wenn man einmal weiß,
was man will, so soll man ohne Zögern mit
Klugheit und Energie auch alle geeigneten
Mittel in Anwendung bringen. Das ist der
Grundsatz, der allein den Menschen und
Christen vorwärts bringt, und zu dem da-
rum der Jüngling von Jugend auf erzogen
werden muß.
Es ist eine der schönsten Zierden für den
Jüngling, wenn er diese Klugheit und Be-
sonnenheit auch im Reden zeigt. Ober-
flächliches Räsonnieren und Absprechen liegt
im Zuge der Zeit, die Jugend hat ohnehin
das Herz bald auf der Zunge. Da kann
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/221>, abgerufen am 21.11.2024.
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