sichten für das gute Fortkommen, und nicht zuletzt auch die Vor- und Nachteile für das religiöse und sittliche Leben in Betracht ziehen, und darnach sich gewissenhaft ein Urteil bil- den. Meistens wird das Kind sich ohne Schwierigkeiten demselben fügen.
Heutzutage wird vielfach dadurch gefehlt, daß man zu hoch hinaus will. Man klagt mit Grund darüber, daß für die niedrigeren und mühsameren Verrichtungen, so nützlich und notwendig sie der Gesellschaft auch sein mögen, sich kaum mehr die nötigen Kräfte finden. Das bißchen Schulbildung und der große Dünkel macht viele zu vornehm und gelehrt, um sich mit solchen niedrigen Arbeiten abzu- geben. Alles drängt sich zu höheren und beque- meren Stellungen. Man will lieber in einer Beamtenstube oder einem "Geschäfte" leichte Arbeit finden und nebenbei das Herrchen spielen, als sich einem Berufe zuwenden, der den Mann noch nährt, bei dem man aber schwielige Hände bekommt.
Heutzutage sind gewisse Berufsarten so übersetzt, daß der Ertrag der Arbeit allzusehr herabgedrückt wird, und der einzelne sein Auskommen kaum mehr findet, bei andern bleiben zahlreiche Bewerber ohne Anstellung
sichten für das gute Fortkommen, und nicht zuletzt auch die Vor- und Nachteile für das religiöse und sittliche Leben in Betracht ziehen, und darnach sich gewissenhaft ein Urteil bil- den. Meistens wird das Kind sich ohne Schwierigkeiten demselben fügen.
Heutzutage wird vielfach dadurch gefehlt, daß man zu hoch hinaus will. Man klagt mit Grund darüber, daß für die niedrigeren und mühsameren Verrichtungen, so nützlich und notwendig sie der Gesellschaft auch sein mögen, sich kaum mehr die nötigen Kräfte finden. Das bißchen Schulbildung und der große Dünkel macht viele zu vornehm und gelehrt, um sich mit solchen niedrigen Arbeiten abzu- geben. Alles drängt sich zu höheren und beque- meren Stellungen. Man will lieber in einer Beamtenstube oder einem „Geschäfte“ leichte Arbeit finden und nebenbei das Herrchen spielen, als sich einem Berufe zuwenden, der den Mann noch nährt, bei dem man aber schwielige Hände bekommt.
Heutzutage sind gewisse Berufsarten so übersetzt, daß der Ertrag der Arbeit allzusehr herabgedrückt wird, und der einzelne sein Auskommen kaum mehr findet, bei andern bleiben zahlreiche Bewerber ohne Anstellung
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[245/0259]
sichten für das gute Fortkommen, und nicht
zuletzt auch die Vor- und Nachteile für das
religiöse und sittliche Leben in Betracht ziehen,
und darnach sich gewissenhaft ein Urteil bil-
den. Meistens wird das Kind sich ohne
Schwierigkeiten demselben fügen.
Heutzutage wird vielfach dadurch gefehlt,
daß man zu hoch hinaus will. Man klagt mit
Grund darüber, daß für die niedrigeren und
mühsameren Verrichtungen, so nützlich und
notwendig sie der Gesellschaft auch sein mögen,
sich kaum mehr die nötigen Kräfte finden.
Das bißchen Schulbildung und der große
Dünkel macht viele zu vornehm und gelehrt,
um sich mit solchen niedrigen Arbeiten abzu-
geben. Alles drängt sich zu höheren und beque-
meren Stellungen. Man will lieber in einer
Beamtenstube oder einem „Geschäfte“ leichte
Arbeit finden und nebenbei das Herrchen
spielen, als sich einem Berufe zuwenden, der
den Mann noch nährt, bei dem man aber
schwielige Hände bekommt.
Heutzutage sind gewisse Berufsarten so
übersetzt, daß der Ertrag der Arbeit allzusehr
herabgedrückt wird, und der einzelne sein
Auskommen kaum mehr findet, bei andern
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/259>, abgerufen am 21.11.2024.
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