einer kurzen Reise. Himmel und Hölle aber sind ewig, sie sind es auch für das Kind, welches dem Vater anvertraut ist, und wohin es kommt, da wird es ewig bleiben. Welche Blindheit eines Vaters, welches Verbrechen an dem Kinde, wenn der Vater alles auf- bietet, seinem Kinde eine angenehme Reise in die Ewigkeit zu verschaffen, aber sich nicht darum kümmert, ob die Reise zu einem guten oder schlimmen Ziele führt! Ein Vater, der an die Ewigkeit glaubt, und sein Kind lieb hat, muß den festen Entschluß im Herzen haben: Was es auch kosten mag, mein Kind soll nicht ewig unglücklich werden, ich will alles thun, damit es seine ewige Bestimmung nicht verfehlt, ich will sorgen, daß es nach diesem kurzen Leben in den Himmel kommt.
So müßte ein christlicher Vater reden, wenn das ewige Heil und das zeitliche Glück des Kindes einander entgegenstehen würden. Er müßte unbedenklich das vergängliche Gut für das ewige zum Opfer bringen. Es er- giebt sich aber schon aus dem bisher Gesagten, daß ein solcher Widerspruch nicht vorhan- den ist, daß im Gegenteil die Sorge für die Seele das erste Erfordernis für die irdische Wohlfahrt ist. Für die Erziehung gilt ganz
einer kurzen Reise. Himmel und Hölle aber sind ewig, sie sind es auch für das Kind, welches dem Vater anvertraut ist, und wohin es kommt, da wird es ewig bleiben. Welche Blindheit eines Vaters, welches Verbrechen an dem Kinde, wenn der Vater alles auf- bietet, seinem Kinde eine angenehme Reise in die Ewigkeit zu verschaffen, aber sich nicht darum kümmert, ob die Reise zu einem guten oder schlimmen Ziele führt! Ein Vater, der an die Ewigkeit glaubt, und sein Kind lieb hat, muß den festen Entschluß im Herzen haben: Was es auch kosten mag, mein Kind soll nicht ewig unglücklich werden, ich will alles thun, damit es seine ewige Bestimmung nicht verfehlt, ich will sorgen, daß es nach diesem kurzen Leben in den Himmel kommt.
So müßte ein christlicher Vater reden, wenn das ewige Heil und das zeitliche Glück des Kindes einander entgegenstehen würden. Er müßte unbedenklich das vergängliche Gut für das ewige zum Opfer bringen. Es er- giebt sich aber schon aus dem bisher Gesagten, daß ein solcher Widerspruch nicht vorhan- den ist, daß im Gegenteil die Sorge für die Seele das erste Erfordernis für die irdische Wohlfahrt ist. Für die Erziehung gilt ganz
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[27/0041]
einer kurzen Reise. Himmel und Hölle aber
sind ewig, sie sind es auch für das Kind,
welches dem Vater anvertraut ist, und wohin
es kommt, da wird es ewig bleiben. Welche
Blindheit eines Vaters, welches Verbrechen
an dem Kinde, wenn der Vater alles auf-
bietet, seinem Kinde eine angenehme Reise
in die Ewigkeit zu verschaffen, aber sich nicht
darum kümmert, ob die Reise zu einem guten
oder schlimmen Ziele führt! Ein Vater, der an
die Ewigkeit glaubt, und sein Kind lieb hat,
muß den festen Entschluß im Herzen haben:
Was es auch kosten mag, mein Kind soll
nicht ewig unglücklich werden, ich will alles
thun, damit es seine ewige Bestimmung nicht
verfehlt, ich will sorgen, daß es nach diesem
kurzen Leben in den Himmel kommt.
So müßte ein christlicher Vater reden,
wenn das ewige Heil und das zeitliche Glück
des Kindes einander entgegenstehen würden.
Er müßte unbedenklich das vergängliche Gut
für das ewige zum Opfer bringen. Es er-
giebt sich aber schon aus dem bisher Gesagten,
daß ein solcher Widerspruch nicht vorhan-
den ist, daß im Gegenteil die Sorge für die
Seele das erste Erfordernis für die irdische
Wohlfahrt ist. Für die Erziehung gilt ganz
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/41>, abgerufen am 09.11.2024.
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