und sind." (I. Joh. 3, 1.) Der hl. Chrysostomus ruft aus: "O welches Uebermaß der gött- lichen Menschenfreundlichkeit, und welche Fülle der Ehre für uns; erwäge und staune, Ge- liebter, über den unaussprechlichen Reichtum der Güte Gottes, indem Er uns gestattet, Ihn Vater zu nennen. Der Irdische darf den Himmlischen, der Sterbliche den Unsterblichen, der, welcher gestern noch Staub war, darf den Vater nennen, der von Ewigkeit her Gott ist."
Obschon Gott an allen Orten gegenwärtig ist, so will doch Jesus Christus, daß wir uns bei dem Gebete daran erinnern, daß Er im Himmel seine Herrlichkeit offenbart, dort von den Engeln und Heiligen ehrfurchtsvoll an- gebetet wird, und daß dort Jesus Christus als unser Mittler und Fürsprecher zu seiner Rech- ten sitzt.
Anmutung. O Herr des Himmels! mit heiliger Freude rede ich Dich als Vater an. In der Einfalt meines Herzens will ich Dir meine Ehrfurcht, Liebe und Dankbarkeit darbringen und Dir meine Sorgen und Leiden klagen. Ich habe ein großes Vertrauen auf den süßen Vaternamen, mit dem ich Dich anreden darf, auf deine unermeßliche Liebe und Güte, auf
und sind.“ (I. Joh. 3, 1.) Der hl. Chrysostomus ruft aus: „O welches Uebermaß der gött- lichen Menschenfreundlichkeit, und welche Fülle der Ehre für uns; erwäge und staune, Ge- liebter, über den unaussprechlichen Reichtum der Güte Gottes, indem Er uns gestattet, Ihn Vater zu nennen. Der Irdische darf den Himmlischen, der Sterbliche den Unsterblichen, der, welcher gestern noch Staub war, darf den Vater nennen, der von Ewigkeit her Gott ist.“
Obschon Gott an allen Orten gegenwärtig ist, so will doch Jesus Christus, daß wir uns bei dem Gebete daran erinnern, daß Er im Himmel seine Herrlichkeit offenbart, dort von den Engeln und Heiligen ehrfurchtsvoll an- gebetet wird, und daß dort Jesus Christus als unser Mittler und Fürsprecher zu seiner Rech- ten sitzt.
Anmutung. O Herr des Himmels! mit heiliger Freude rede ich Dich als Vater an. In der Einfalt meines Herzens will ich Dir meine Ehrfurcht, Liebe und Dankbarkeit darbringen und Dir meine Sorgen und Leiden klagen. Ich habe ein großes Vertrauen auf den süßen Vaternamen, mit dem ich Dich anreden darf, auf deine unermeßliche Liebe und Güte, auf
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und sind.“ (I. Joh. 3, 1.) Der hl. Chrysostomus
ruft aus: „O welches Uebermaß der gött-
lichen Menschenfreundlichkeit, und welche Fülle
der Ehre für uns; erwäge und staune, Ge-
liebter, über den unaussprechlichen Reichtum
der Güte Gottes, indem Er uns gestattet,
Ihn Vater zu nennen. Der Irdische darf den
Himmlischen, der Sterbliche den Unsterblichen,
der, welcher gestern noch Staub war, darf
den Vater nennen, der von Ewigkeit her
Gott ist.“
Obschon Gott an allen Orten gegenwärtig
ist, so will doch Jesus Christus, daß wir uns
bei dem Gebete daran erinnern, daß Er im
Himmel seine Herrlichkeit offenbart, dort von
den Engeln und Heiligen ehrfurchtsvoll an-
gebetet wird, und daß dort Jesus Christus als
unser Mittler und Fürsprecher zu seiner Rech-
ten sitzt.
Anmutung. O Herr des Himmels! mit
heiliger Freude rede ich Dich als Vater an. In
der Einfalt meines Herzens will ich Dir meine
Ehrfurcht, Liebe und Dankbarkeit darbringen
und Dir meine Sorgen und Leiden klagen.
Ich habe ein großes Vertrauen auf den süßen
Vaternamen, mit dem ich Dich anreden darf,
auf deine unermeßliche Liebe und Güte, auf
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/426>, abgerufen am 24.11.2024.
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