heute noch dieselbe übernatürliche Kraft und Hilfe besitzt und für alle bereit hält, welche sie im Ernste gebrauchen wollen. Sicher ist, daß ein gläubiger und eifriger Vater im- mer noch mehr Macht über seine Kinder hat, als die ganze Welt, und daß er sie jetzt noch zu guten und standhaften Christen erziehen kann, wenn er sich in Wort und That, in Ueberzeugung und Leben an den Wahlspruch des israelitischen Heerführers Josue hält: "Ich und mein Haus, wir wol- len dem Herrn dienen." (Jos. 24, 15.)
Ein Vater mag neben den Kindern auch an die Kindeskinder und die spätere Nachkommenschaft denken. Er kann der Stammvater einer weitverzweigten Fa- milie werden, welche in einer Reihe von Generationen Jahrhunderte lang fortbesteht. Sein Blut und sein Name lebt in seinen Nachkommen fort, und er muß den Wunsch haben, daß sie auf Erden Wohlfahrt und Achtung finden, und einst zum ewigen Glücke gelangen. Es wäre für ihn sehr schmerzlich, wenn er ahnen könnte, daß sein Same als Unkraut auf Erden fortwuchern werde, in Elend und Not und sittlicher Verkommen- heit, beladen mit der Verachtung der Mit-
heute noch dieselbe übernatürliche Kraft und Hilfe besitzt und für alle bereit hält, welche sie im Ernste gebrauchen wollen. Sicher ist, daß ein gläubiger und eifriger Vater im- mer noch mehr Macht über seine Kinder hat, als die ganze Welt, und daß er sie jetzt noch zu guten und standhaften Christen erziehen kann, wenn er sich in Wort und That, in Ueberzeugung und Leben an den Wahlspruch des israelitischen Heerführers Josue hält: „Ich und mein Haus, wir wol- len dem Herrn dienen.“ (Jos. 24, 15.)
Ein Vater mag neben den Kindern auch an die Kindeskinder und die spätere Nachkommenschaft denken. Er kann der Stammvater einer weitverzweigten Fa- milie werden, welche in einer Reihe von Generationen Jahrhunderte lang fortbesteht. Sein Blut und sein Name lebt in seinen Nachkommen fort, und er muß den Wunsch haben, daß sie auf Erden Wohlfahrt und Achtung finden, und einst zum ewigen Glücke gelangen. Es wäre für ihn sehr schmerzlich, wenn er ahnen könnte, daß sein Same als Unkraut auf Erden fortwuchern werde, in Elend und Not und sittlicher Verkommen- heit, beladen mit der Verachtung der Mit-
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heute noch dieselbe übernatürliche Kraft und
Hilfe besitzt und für alle bereit hält, welche
sie im Ernste gebrauchen wollen. Sicher ist,
daß ein gläubiger und eifriger Vater im-
mer noch mehr Macht über seine Kinder
hat, als die ganze Welt, und daß er sie
jetzt noch zu guten und standhaften Christen
erziehen kann, wenn er sich in Wort und
That, in Ueberzeugung und Leben an den
Wahlspruch des israelitischen Heerführers
Josue hält: „Ich und mein Haus, wir wol-
len dem Herrn dienen.“ (Jos. 24, 15.)
Ein Vater mag neben den Kindern auch
an die Kindeskinder und die spätere
Nachkommenschaft denken. Er kann
der Stammvater einer weitverzweigten Fa-
milie werden, welche in einer Reihe von
Generationen Jahrhunderte lang fortbesteht.
Sein Blut und sein Name lebt in seinen
Nachkommen fort, und er muß den Wunsch
haben, daß sie auf Erden Wohlfahrt und
Achtung finden, und einst zum ewigen Glücke
gelangen. Es wäre für ihn sehr schmerzlich,
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/60>, abgerufen am 21.11.2024.
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