jungen Christen, welche den Gefahren der Welt erliegen, sobald sie in dieselben hinein- geraten. Sicher ist, daß zu diesen Unglück- lichen die Kinder aller gleichgültigen und nach- lässigen Eltern gehören, und daß, wie die Er- fahrung sattsam zeigt, jede Versäumnis in der häuslichen Erziehung später ihre schlimmen Früchte trägt. Sicher ist, daß es für die Eltern viel schwieriger und mühevoller ist, ihre Kinder für Gott und den Himmel zu erziehen, als dieses in früheren Zeiten der Fall war, und daß darum alle Kinder, deren Eltern ihre hohe Aufgabe nicht ernst genug nehmen, in der größten Gefahr sind. Sicher ist aber auch, daß unsere heilige Religion ei- nen unerschöpflichen Reichtum an Hilfsmitteln für alle heilsbegierigen Seelen und für alle eifrigen Eltern besitzt, und daß es in der Welt keine Gefahren giebt, welche mit Hilfe derselben nicht überwunden werden können. Sicher ist, daß die Christen der ersten Jahr- hunderte in einer noch schlimmeren Welt ihre Kinder so erziehen konnten, daß sie mitten unter den Greueln des Heidentums in be- wundernswerter Unschuld aufwuchsen und als Helden für den Glauben in den Tod gingen. Sicher ist, daß unsere Religion auch
jungen Christen, welche den Gefahren der Welt erliegen, sobald sie in dieselben hinein- geraten. Sicher ist, daß zu diesen Unglück- lichen die Kinder aller gleichgültigen und nach- lässigen Eltern gehören, und daß, wie die Er- fahrung sattsam zeigt, jede Versäumnis in der häuslichen Erziehung später ihre schlimmen Früchte trägt. Sicher ist, daß es für die Eltern viel schwieriger und mühevoller ist, ihre Kinder für Gott und den Himmel zu erziehen, als dieses in früheren Zeiten der Fall war, und daß darum alle Kinder, deren Eltern ihre hohe Aufgabe nicht ernst genug nehmen, in der größten Gefahr sind. Sicher ist aber auch, daß unsere heilige Religion ei- nen unerschöpflichen Reichtum an Hilfsmitteln für alle heilsbegierigen Seelen und für alle eifrigen Eltern besitzt, und daß es in der Welt keine Gefahren giebt, welche mit Hilfe derselben nicht überwunden werden können. Sicher ist, daß die Christen der ersten Jahr- hunderte in einer noch schlimmeren Welt ihre Kinder so erziehen konnten, daß sie mitten unter den Greueln des Heidentums in be- wundernswerter Unschuld aufwuchsen und als Helden für den Glauben in den Tod gingen. Sicher ist, daß unsere Religion auch
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[45/0059]
jungen Christen, welche den Gefahren der
Welt erliegen, sobald sie in dieselben hinein-
geraten. Sicher ist, daß zu diesen Unglück-
lichen die Kinder aller gleichgültigen und nach-
lässigen Eltern gehören, und daß, wie die Er-
fahrung sattsam zeigt, jede Versäumnis in der
häuslichen Erziehung später ihre schlimmen
Früchte trägt. Sicher ist, daß es für die
Eltern viel schwieriger und mühevoller ist,
ihre Kinder für Gott und den Himmel zu
erziehen, als dieses in früheren Zeiten der
Fall war, und daß darum alle Kinder, deren
Eltern ihre hohe Aufgabe nicht ernst genug
nehmen, in der größten Gefahr sind. Sicher
ist aber auch, daß unsere heilige Religion ei-
nen unerschöpflichen Reichtum an Hilfsmitteln
für alle heilsbegierigen Seelen und für alle
eifrigen Eltern besitzt, und daß es in der
Welt keine Gefahren giebt, welche mit Hilfe
derselben nicht überwunden werden können.
Sicher ist, daß die Christen der ersten Jahr-
hunderte in einer noch schlimmeren Welt
ihre Kinder so erziehen konnten, daß sie mitten
unter den Greueln des Heidentums in be-
wundernswerter Unschuld aufwuchsen und
als Helden für den Glauben in den Tod
gingen. Sicher ist, daß unsere Religion auch
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/59>, abgerufen am 18.12.2024.
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