Verarmung. Das Wirtshaus entzieht der Familie das Herz des Vaters, welches lieber anderswo als bei den Seinen weilt. Es ist da, wo sein Schatz ist, im Wirtshaus. Das Wirtshaus macht die Wohnstube der Seinigen gerade zur Zeit der Erholung zum öden Gemach, weil der Vater fehlt, ohne den die Mutter in gewissem Sinne Witwe und die Kinder Waisen sind. Es erübrigt nur noch, um das Elend voll zu machen, daß der Vater halb oder ganz betrunken zu der vernach- lässigten, vielleicht hungernden, Familie heim- kehrt und sie ärgert und mißhandelt.
Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn viele Väter für ihre Kinder halbfremde Menschen sind, denen diese keine innige An- hänglichkeit, kein volles Zutrauen entgegen- bringen, die sie vielleicht sogar als pol- ternde Störer des häuslichen Friedens fürchten und fliehen. Das erklärt manche betrübende Erscheinung im Familienleben, das Sinken des väterlichen Ansehens, die Bitterkeit und Unzufriedenheit der Mutter, die Roheit und Ungezogenheit der Kinder, die Unordnung, die Zerfahrenheit und freudelose Oede im Hause, welche alle Familienglieder lang- weilt und forttreibt, die Kälte, den Trotz,
Verarmung. Das Wirtshaus entzieht der Familie das Herz des Vaters, welches lieber anderswo als bei den Seinen weilt. Es ist da, wo sein Schatz ist, im Wirtshaus. Das Wirtshaus macht die Wohnstube der Seinigen gerade zur Zeit der Erholung zum öden Gemach, weil der Vater fehlt, ohne den die Mutter in gewissem Sinne Witwe und die Kinder Waisen sind. Es erübrigt nur noch, um das Elend voll zu machen, daß der Vater halb oder ganz betrunken zu der vernach- lässigten, vielleicht hungernden, Familie heim- kehrt und sie ärgert und mißhandelt.
Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn viele Väter für ihre Kinder halbfremde Menschen sind, denen diese keine innige An- hänglichkeit, kein volles Zutrauen entgegen- bringen, die sie vielleicht sogar als pol- ternde Störer des häuslichen Friedens fürchten und fliehen. Das erklärt manche betrübende Erscheinung im Familienleben, das Sinken des väterlichen Ansehens, die Bitterkeit und Unzufriedenheit der Mutter, die Roheit und Ungezogenheit der Kinder, die Unordnung, die Zerfahrenheit und freudelose Oede im Hause, welche alle Familienglieder lang- weilt und forttreibt, die Kälte, den Trotz,
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Verarmung. Das Wirtshaus entzieht der
Familie das Herz des Vaters, welches lieber
anderswo als bei den Seinen weilt. Es ist
da, wo sein Schatz ist, im Wirtshaus. Das
Wirtshaus macht die Wohnstube der Seinigen
gerade zur Zeit der Erholung zum öden
Gemach, weil der Vater fehlt, ohne den die
Mutter in gewissem Sinne Witwe und die
Kinder Waisen sind. Es erübrigt nur noch,
um das Elend voll zu machen, daß der Vater
halb oder ganz betrunken zu der vernach-
lässigten, vielleicht hungernden, Familie heim-
kehrt und sie ärgert und mißhandelt.
Da braucht man sich nicht zu wundern,
wenn viele Väter für ihre Kinder halbfremde
Menschen sind, denen diese keine innige An-
hänglichkeit, kein volles Zutrauen entgegen-
bringen, die sie vielleicht sogar als pol-
ternde Störer des häuslichen Friedens fürchten
und fliehen. Das erklärt manche betrübende
Erscheinung im Familienleben, das Sinken
des väterlichen Ansehens, die Bitterkeit und
Unzufriedenheit der Mutter, die Roheit und
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Hause, welche alle Familienglieder lang-
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/65>, abgerufen am 21.11.2024.
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