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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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den Undank bei einem Teile der reiferen
Jugend.

Der Vater muß in der heutigen Zeit
allzuviel notgedrungen seiner Familie ferne
bleiben. Das läßt sich nicht ändern, aber
um so mehr sollte er bei ihr sein, wenn er
nicht gehindert ist. Junge Väter sind mei-
stens nicht allein schuld, wenn sie sich an den
Wirtshausbesuch gewöhnt haben. Man hat
sie dazu erzogen. Es kostet ein Opfer, lieb-
gewonnene Angewöhnungen zu ändern. Die
Unterhaltung zu Hause mag ihnen gegenüber
den Wirtshausfreuden anfänglich vorkom-
men wie ein Gericht, das nicht gesalzen ist.
Der Geschmack an den einfachen und edlen
Freuden der Familie kann bei solchen nur
nach und nach kommen, wird aber nicht aus-
bleiben. So ist es mit allem Heilsamen und
Guten. Immer gilt das Wort: "Wer Mir
nachfolgen will, der verleugne sich selbst."

(Luk. 9, 23.) Christus läßt uns zuerst die
Bitterkeit des Opfers kosten, die Süßigkeit
folgt erst nach, ist dann aber beseligend und
bleibend. Der Teufel macht es umgekehrt.
Er reicht zuerst die süße Lockspeise, und wenn
die armen Opfer angebissen haben, so über-
läßt er sie ihrem Schicksale.

den Undank bei einem Teile der reiferen
Jugend.

Der Vater muß in der heutigen Zeit
allzuviel notgedrungen seiner Familie ferne
bleiben. Das läßt sich nicht ändern, aber
um so mehr sollte er bei ihr sein, wenn er
nicht gehindert ist. Junge Väter sind mei-
stens nicht allein schuld, wenn sie sich an den
Wirtshausbesuch gewöhnt haben. Man hat
sie dazu erzogen. Es kostet ein Opfer, lieb-
gewonnene Angewöhnungen zu ändern. Die
Unterhaltung zu Hause mag ihnen gegenüber
den Wirtshausfreuden anfänglich vorkom-
men wie ein Gericht, das nicht gesalzen ist.
Der Geschmack an den einfachen und edlen
Freuden der Familie kann bei solchen nur
nach und nach kommen, wird aber nicht aus-
bleiben. So ist es mit allem Heilsamen und
Guten. Immer gilt das Wort: „Wer Mir
nachfolgen will, der verleugne sich selbst.“

(Luk. 9, 23.) Christus läßt uns zuerst die
Bitterkeit des Opfers kosten, die Süßigkeit
folgt erst nach, ist dann aber beseligend und
bleibend. Der Teufel macht es umgekehrt.
Er reicht zuerst die süße Lockspeise, und wenn
die armen Opfer angebissen haben, so über-
läßt er sie ihrem Schicksale.

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[52/0066] den Undank bei einem Teile der reiferen Jugend. Der Vater muß in der heutigen Zeit allzuviel notgedrungen seiner Familie ferne bleiben. Das läßt sich nicht ändern, aber um so mehr sollte er bei ihr sein, wenn er nicht gehindert ist. Junge Väter sind mei- stens nicht allein schuld, wenn sie sich an den Wirtshausbesuch gewöhnt haben. Man hat sie dazu erzogen. Es kostet ein Opfer, lieb- gewonnene Angewöhnungen zu ändern. Die Unterhaltung zu Hause mag ihnen gegenüber den Wirtshausfreuden anfänglich vorkom- men wie ein Gericht, das nicht gesalzen ist. Der Geschmack an den einfachen und edlen Freuden der Familie kann bei solchen nur nach und nach kommen, wird aber nicht aus- bleiben. So ist es mit allem Heilsamen und Guten. Immer gilt das Wort: „Wer Mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst.“ (Luk. 9, 23.) Christus läßt uns zuerst die Bitterkeit des Opfers kosten, die Süßigkeit folgt erst nach, ist dann aber beseligend und bleibend. Der Teufel macht es umgekehrt. Er reicht zuerst die süße Lockspeise, und wenn die armen Opfer angebissen haben, so über- läßt er sie ihrem Schicksale.

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/66>, abgerufen am 21.11.2024.