Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

der Religion eingeführt werden, damit sie
nicht bloß äußerlich gut erzogen, sondern auch
innerlich geheiliget werden.

Das Hirtenamt der Kirche ist eigentlich
das Amt der Erziehung in Bezug auf die
ganze Gemeinschaft der Gläubigen. In der
Seelsorge soll es die Eltern selber zu treuer
Pflichterfüllung anregen, dieselbe überwachen
und unterstützen. In der heutigen Welt,
wo so viele Dinge einer guten Erziehung
entgegenwirken, und so wenige sie befördern,
ist es von der größten Bedeutung, daß Seel-
sorger und Eltern treu zusammenwirken.
Bei der reiferen Jugend wird dieses Zu-
sammenhalten das unerläßliche Erfordernis
sein, um sie auf dem rechten Wege zu be-
halten. Erwägt man, was die Kirche den
Eltern zur Erfüllung ihrer Aufgabe für Hilfe
bietet, so möchte man meinen, daß sie nur
für sie da sei. Insbesondere den Eltern
gilt das Wort des heiligen Paulus: "Alles
ist euer, sei es Paulus oder Apollo oder Ke-
phas, alles ist euer, ihr aber seid Christi."

(I. Kor. 3, 22.)

Je bessere Katholiken die Eltern sind,
je mehr sie sich an die Kirche anschließen,
desto stärker und glücklicher werden sie in

der Religion eingeführt werden, damit sie
nicht bloß äußerlich gut erzogen, sondern auch
innerlich geheiliget werden.

Das Hirtenamt der Kirche ist eigentlich
das Amt der Erziehung in Bezug auf die
ganze Gemeinschaft der Gläubigen. In der
Seelsorge soll es die Eltern selber zu treuer
Pflichterfüllung anregen, dieselbe überwachen
und unterstützen. In der heutigen Welt,
wo so viele Dinge einer guten Erziehung
entgegenwirken, und so wenige sie befördern,
ist es von der größten Bedeutung, daß Seel-
sorger und Eltern treu zusammenwirken.
Bei der reiferen Jugend wird dieses Zu-
sammenhalten das unerläßliche Erfordernis
sein, um sie auf dem rechten Wege zu be-
halten. Erwägt man, was die Kirche den
Eltern zur Erfüllung ihrer Aufgabe für Hilfe
bietet, so möchte man meinen, daß sie nur
für sie da sei. Insbesondere den Eltern
gilt das Wort des heiligen Paulus: „Alles
ist euer, sei es Paulus oder Apollo oder Ke-
phas, alles ist euer, ihr aber seid Christi.“

(I. Kor. 3, 22.)

Je bessere Katholiken die Eltern sind,
je mehr sie sich an die Kirche anschließen,
desto stärker und glücklicher werden sie in

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="9">
          <p><pb facs="#f0083" xml:id="E29V3_001_1895_pb0069_0001" n="69"/>
der Religion eingeführt werden, damit sie<lb/>
nicht bloß äußerlich gut erzogen, sondern auch<lb/>
innerlich geheiliget werden.</p>
          <p>Das Hirtenamt der Kirche ist eigentlich<lb/>
das Amt der Erziehung in Bezug auf die<lb/>
ganze Gemeinschaft der Gläubigen. In der<lb/>
Seelsorge soll es die Eltern selber zu treuer<lb/>
Pflichterfüllung anregen, dieselbe überwachen<lb/>
und unterstützen. In der heutigen Welt,<lb/>
wo so viele Dinge einer guten Erziehung<lb/>
entgegenwirken, und so wenige sie befördern,<lb/>
ist es von der größten Bedeutung, daß Seel-<lb/>
sorger und Eltern treu zusammenwirken.<lb/>
Bei der reiferen Jugend wird dieses Zu-<lb/>
sammenhalten das unerläßliche Erfordernis<lb/>
sein, um sie auf dem rechten Wege zu be-<lb/>
halten. Erwägt man, was die Kirche den<lb/>
Eltern zur Erfüllung ihrer Aufgabe für Hilfe<lb/>
bietet, so möchte man meinen, daß sie nur<lb/>
für sie da sei. Insbesondere den Eltern<lb/>
gilt das Wort des heiligen Paulus: <q>&#x201E;Alles<lb/>
ist euer, sei es Paulus oder Apollo oder Ke-<lb/>
phas, alles ist euer, ihr aber seid Christi.&#x201C;</q><lb/>
(I. Kor. 3, 22.)</p>
          <p>Je bessere Katholiken die Eltern sind,<lb/>
je mehr sie sich an die Kirche anschließen,<lb/>
desto stärker und glücklicher werden sie in<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0083] der Religion eingeführt werden, damit sie nicht bloß äußerlich gut erzogen, sondern auch innerlich geheiliget werden. Das Hirtenamt der Kirche ist eigentlich das Amt der Erziehung in Bezug auf die ganze Gemeinschaft der Gläubigen. In der Seelsorge soll es die Eltern selber zu treuer Pflichterfüllung anregen, dieselbe überwachen und unterstützen. In der heutigen Welt, wo so viele Dinge einer guten Erziehung entgegenwirken, und so wenige sie befördern, ist es von der größten Bedeutung, daß Seel- sorger und Eltern treu zusammenwirken. Bei der reiferen Jugend wird dieses Zu- sammenhalten das unerläßliche Erfordernis sein, um sie auf dem rechten Wege zu be- halten. Erwägt man, was die Kirche den Eltern zur Erfüllung ihrer Aufgabe für Hilfe bietet, so möchte man meinen, daß sie nur für sie da sei. Insbesondere den Eltern gilt das Wort des heiligen Paulus: „Alles ist euer, sei es Paulus oder Apollo oder Ke- phas, alles ist euer, ihr aber seid Christi.“ (I. Kor. 3, 22.) Je bessere Katholiken die Eltern sind, je mehr sie sich an die Kirche anschließen, desto stärker und glücklicher werden sie in

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/83
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/83>, abgerufen am 18.12.2024.