Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

Völkern der Heiden Herd und Altar die hei-
ligsten Stätten waren, wenn die Losung "für
Herd und Altar"
sie zu begeisterter Opfer-
willigkeit entflammte, so haben diese beiden
Stätten im Reiche Christi eine noch viel höhere
Bedeutung erlangt.

Priestertum und Ehe sind die beiden
Quellen, aus welchen das natürliche und
übernatürliche Leben in der Kirche her-
vorgeht und fortwährend erneuert wird.
Auf dem Altare wird das Opfer gefeiert,
vom Altare aus ergießen sich die Ströme
der sakramentalen Gnaden, ertönt der Ruf
des Wortes Gottes. Von ihm aus gehen
Erbauung, Heiligung und Gnade auf alle
Glieder der kirchlichen Gemeinschaft, um alle
im Glauben zu einigen, alle Gläubigen zu
heiligen, um alle Geheiligten durch die
Pforten des Himmels zum ewigen Leben
einzuführen. Die unentbehrliche Voraus-
setzung dieser kirchlichen Heilsthätigkeit ist
das Priestertum und der ununterbrochene
Fortbestand desselben. Christus hat dafür
vorgesorgt durch das Sakrament der Weihe,
welches alle Vollmachten, die Er den Apo-
steln gegeben hat, auf ihre Nachfolger über-
trägt, und ihnen neben der Gewalt eine

Völkern der Heiden Herd und Altar die hei-
ligsten Stätten waren, wenn die Losung „für
Herd und Altar“
sie zu begeisterter Opfer-
willigkeit entflammte, so haben diese beiden
Stätten im Reiche Christi eine noch viel höhere
Bedeutung erlangt.

Priestertum und Ehe sind die beiden
Quellen, aus welchen das natürliche und
übernatürliche Leben in der Kirche her-
vorgeht und fortwährend erneuert wird.
Auf dem Altare wird das Opfer gefeiert,
vom Altare aus ergießen sich die Ströme
der sakramentalen Gnaden, ertönt der Ruf
des Wortes Gottes. Von ihm aus gehen
Erbauung, Heiligung und Gnade auf alle
Glieder der kirchlichen Gemeinschaft, um alle
im Glauben zu einigen, alle Gläubigen zu
heiligen, um alle Geheiligten durch die
Pforten des Himmels zum ewigen Leben
einzuführen. Die unentbehrliche Voraus-
setzung dieser kirchlichen Heilsthätigkeit ist
das Priestertum und der ununterbrochene
Fortbestand desselben. Christus hat dafür
vorgesorgt durch das Sakrament der Weihe,
welches alle Vollmachten, die Er den Apo-
steln gegeben hat, auf ihre Nachfolger über-
trägt, und ihnen neben der Gewalt eine

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="10">
          <p><pb facs="#f0087" xml:id="E29V3_001_1895_pb0073_0001" n="73"/>
Völkern der Heiden Herd und Altar die hei-<lb/>
ligsten Stätten waren, wenn die Losung <q>&#x201E;für<lb/>
Herd und Altar&#x201C;</q> sie zu begeisterter Opfer-<lb/>
willigkeit entflammte, so haben diese beiden<lb/>
Stätten im Reiche Christi eine noch viel höhere<lb/>
Bedeutung erlangt.</p>
          <p>Priestertum und Ehe sind die beiden<lb/>
Quellen, aus welchen das natürliche und<lb/>
übernatürliche Leben in der Kirche her-<lb/>
vorgeht und fortwährend erneuert wird.<lb/>
Auf dem Altare wird das Opfer gefeiert,<lb/>
vom Altare aus ergießen sich die Ströme<lb/>
der sakramentalen Gnaden, ertönt der Ruf<lb/>
des Wortes Gottes. Von ihm aus gehen<lb/>
Erbauung, Heiligung und Gnade auf alle<lb/>
Glieder der kirchlichen Gemeinschaft, um alle<lb/>
im Glauben zu einigen, alle Gläubigen zu<lb/>
heiligen, um alle Geheiligten durch die<lb/>
Pforten des Himmels zum ewigen Leben<lb/>
einzuführen. Die unentbehrliche Voraus-<lb/>
setzung dieser kirchlichen Heilsthätigkeit ist<lb/>
das Priestertum und der ununterbrochene<lb/>
Fortbestand desselben. Christus hat dafür<lb/>
vorgesorgt durch das Sakrament der Weihe,<lb/>
welches alle Vollmachten, die Er den Apo-<lb/>
steln gegeben hat, auf ihre Nachfolger über-<lb/>
trägt, und ihnen neben der Gewalt eine<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0087] Völkern der Heiden Herd und Altar die hei- ligsten Stätten waren, wenn die Losung „für Herd und Altar“ sie zu begeisterter Opfer- willigkeit entflammte, so haben diese beiden Stätten im Reiche Christi eine noch viel höhere Bedeutung erlangt. Priestertum und Ehe sind die beiden Quellen, aus welchen das natürliche und übernatürliche Leben in der Kirche her- vorgeht und fortwährend erneuert wird. Auf dem Altare wird das Opfer gefeiert, vom Altare aus ergießen sich die Ströme der sakramentalen Gnaden, ertönt der Ruf des Wortes Gottes. Von ihm aus gehen Erbauung, Heiligung und Gnade auf alle Glieder der kirchlichen Gemeinschaft, um alle im Glauben zu einigen, alle Gläubigen zu heiligen, um alle Geheiligten durch die Pforten des Himmels zum ewigen Leben einzuführen. Die unentbehrliche Voraus- setzung dieser kirchlichen Heilsthätigkeit ist das Priestertum und der ununterbrochene Fortbestand desselben. Christus hat dafür vorgesorgt durch das Sakrament der Weihe, welches alle Vollmachten, die Er den Apo- steln gegeben hat, auf ihre Nachfolger über- trägt, und ihnen neben der Gewalt eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/87
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/87>, abgerufen am 21.11.2024.