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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Der Spielmann war gekommen,
Der jeden Lenz singt aus,
Er hat uns mitgenommen
In's blüh'nde Land hinaus.
Wie sind wir doch im Wandern
Seitdem so weit zerstreut!
Frägt einer nach dem andern,
Doch niemand giebt Bescheid.
Nun steht das Schloß versunken
Im Abendrothe tief,
Als ob dort traumestrunken
Der alte Spielmann schlief'.
Gestorben sind die Lieben,
Das ist schon lange her,
Die Wen'gen, die geblieben,
Sie kennen uns nicht mehr.
Und fremde Leute gehen
Im Garten vor dem Haus --
Doch über'n Garten sehen
Nach uns die Wipfel aus.
Doch rauscht der Wald im Grunde
Fort durch die Einsamkeit
Und giebt noch immer Kunde
Von unsrer Jugendzeit

Der Spielmann war gekommen,
Der jeden Lenz ſingt aus,
Er hat uns mitgenommen
In's bluͤh'nde Land hinaus.
Wie ſind wir doch im Wandern
Seitdem ſo weit zerſtreut!
Fraͤgt einer nach dem andern,
Doch niemand giebt Beſcheid.
Nun ſteht das Schloß verſunken
Im Abendrothe tief,
Als ob dort traumestrunken
Der alte Spielmann ſchlief'.
Geſtorben ſind die Lieben,
Das iſt ſchon lange her,
Die Wen'gen, die geblieben,
Sie kennen uns nicht mehr.
Und fremde Leute gehen
Im Garten vor dem Haus —
Doch uͤber'n Garten ſehen
Nach uns die Wipfel aus.
Doch rauſcht der Wald im Grunde
Fort durch die Einſamkeit
Und giebt noch immer Kunde
Von unſrer Jugendzeit

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[311/0329] Der Spielmann war gekommen, Der jeden Lenz ſingt aus, Er hat uns mitgenommen In's bluͤh'nde Land hinaus. Wie ſind wir doch im Wandern Seitdem ſo weit zerſtreut! Fraͤgt einer nach dem andern, Doch niemand giebt Beſcheid. Nun ſteht das Schloß verſunken Im Abendrothe tief, Als ob dort traumestrunken Der alte Spielmann ſchlief'. Geſtorben ſind die Lieben, Das iſt ſchon lange her, Die Wen'gen, die geblieben, Sie kennen uns nicht mehr. Und fremde Leute gehen Im Garten vor dem Haus — Doch uͤber'n Garten ſehen Nach uns die Wipfel aus. Doch rauſcht der Wald im Grunde Fort durch die Einſamkeit Und giebt noch immer Kunde Von unſrer Jugendzeit

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/329>, abgerufen am 21.11.2024.