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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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daß er in so vielen Jahren nichts gelernet, und
allererst im Tod den Anfang mache, und ihr
plumpe Affen-Köpff seyd der närrischen Mey-
nung, daß ihr in so kurtzer Zeit die gantze Artz-
ney-Kunst mit Haut und Haar gefressen, und
völlig verdauethabt! O quantum est in rebus
inane.

Die dritte und letzte Ursach, warumb bey je-
tzigen Zeiten die Artzney-Affen so sehr überhand
nehmen, ist nicht die geringste, daß selten ihre
Curen mit rechtschaffenen Ernst verbothen
werden, weilen nun das Unkraut von sich selb-
sten leicht zunimmt, wann es nicht bey Zeiten
wird ausgerottet, also ists sich nicht zu verwun-
dern, daß anjetzo fast alle Orth mit solchen uner-
fahrnen Quacksalbern, ruhmsüchtigen Darm-
Waschern, und allerley Artzney-Affen über-
flüßig versehen, verbleibt derowegen noch wahr,
was der Poet schon längst vorgebracht:

Fingunt se Medicos, quivis Idiota profanus
Judaeus, Monachus, histrio, rasor, anus.
Miles, mercator, cerdo nutrix & arator,
Vult Medicas hodie quivis habere manus.
Das

daß er in ſo vielen Jahren nichts gelernet, und
allererſt im Tod den Anfang mache, und ihr
plumpe Affen-Koͤpff ſeyd der naͤrriſchen Mey-
nung, daß ihr in ſo kurtzer Zeit die gantze Artz-
ney-Kunſt mit Haut und Haar gefreſſen, und
voͤllig verdauethabt! O quantum eſt in rebus
inane.

Die dritte und letzte Urſach, warumb bey je-
tzigen Zeiten die Artzney-Affen ſo ſehr uͤberhand
nehmen, iſt nicht die geringſte, daß ſelten ihre
Curen mit rechtſchaffenen Ernſt verbothen
werden, weilen nun das Unkraut von ſich ſelb-
ſten leicht zunimmt, wann es nicht bey Zeiten
wird ausgerottet, alſo iſts ſich nicht zu verwun-
dern, daß anjetzo faſt alle Orth mit ſolchen uner-
fahrnen Quackſalbern, ruhmſuͤchtigen Darm-
Waſchern, und allerley Artzney-Affen uͤber-
fluͤßig verſehen, verbleibt derowegen noch wahr,
was der Poët ſchon laͤngſt vorgebracht:

Fingunt ſe Medicos, quivis Idiota profanus
Judæus, Monachus, hiſtrio, raſor, anus.
Miles, mercator, cerdo nutrix & arator,
Vult Medicas hodie quivis habere manus.
Das
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[988/1004] daß er in ſo vielen Jahren nichts gelernet, und allererſt im Tod den Anfang mache, und ihr plumpe Affen-Koͤpff ſeyd der naͤrriſchen Mey- nung, daß ihr in ſo kurtzer Zeit die gantze Artz- ney-Kunſt mit Haut und Haar gefreſſen, und voͤllig verdauethabt! O quantum eſt in rebus inane. Die dritte und letzte Urſach, warumb bey je- tzigen Zeiten die Artzney-Affen ſo ſehr uͤberhand nehmen, iſt nicht die geringſte, daß ſelten ihre Curen mit rechtſchaffenen Ernſt verbothen werden, weilen nun das Unkraut von ſich ſelb- ſten leicht zunimmt, wann es nicht bey Zeiten wird ausgerottet, alſo iſts ſich nicht zu verwun- dern, daß anjetzo faſt alle Orth mit ſolchen uner- fahrnen Quackſalbern, ruhmſuͤchtigen Darm- Waſchern, und allerley Artzney-Affen uͤber- fluͤßig verſehen, verbleibt derowegen noch wahr, was der Poët ſchon laͤngſt vorgebracht: Fingunt ſe Medicos, quivis Idiota profanus Judæus, Monachus, hiſtrio, raſor, anus. Miles, mercator, cerdo nutrix & arator, Vult Medicas hodie quivis habere manus. Das

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 988. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/1004>, abgerufen am 22.11.2024.