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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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mit Olitäten angefeuchtet wird, bevoraus
wann es nüchtern geschicht, und der Magen
noch ledig ist; Er ermuntert die Augen, und
mindert die hartnäckigten Haupt-Schmer-
tzen, ziehet den Schleim aus den Gaumen
durch die Nase, doch muß sein Gebrauch mo-
derat
seyn. Bey der Mahlzeit aber oder
bald nach dem Essen zu schnupffen, halte ich
vor höchst-schädlich, denn durch die starcke
Concussion, welche durch das Niessen causi-
ret wird, wird die Verdauligkeit sehr verhin-
dert, und hat man Exempel, daß offters ein
Brechen darauff erfolget ist; der überflüßige
Gebrauch, wie ich eine Liebens-würdige Per-
son gekannt die mir anverwand war, welche
ohne Lügen zu sagen, des Tages vor einen
Groschen gemeinen schwartzen Taback ihr zu
Pulver reiben ließ, und es fast ohne Auffhö-
ren in die Nase zog, dadurch sie ihr eine solche
Trockene verursachte, daß sie mit Verliehrung
ihrer Schönheit auch das Leben verlohr; ver-
ursachet allerhand schädliche Zufälle; abson-
derlich wann er hefftiges und starckes Niessen
macht. Jch habe einen Becker gesehen, der
gebrauchte sich des Haupt-Pulvers mit Nies-
se-Wurtz vermischt gar starck, und ob ich ihm
solches gleich sehr wiederrieth, wurde doch gu-
ter Rath nicht angenommen, zumahln er

trock-

mit Olitaͤten angefeuchtet wird, bevoraus
wann es nuͤchtern geſchicht, und der Magen
noch ledig iſt; Er ermuntert die Augen, und
mindert die hartnaͤckigten Haupt-Schmer-
tzen, ziehet den Schleim aus den Gaumen
durch die Naſe, doch muß ſein Gebrauch mo-
derat
ſeyn. Bey der Mahlzeit aber oder
bald nach dem Eſſen zu ſchnupffen, halte ich
vor hoͤchſt-ſchaͤdlich, denn durch die ſtarcke
Concusſion, welche durch das Nieſſen cauſi-
ret wird, wird die Verdauligkeit ſehr verhin-
dert, und hat man Exempel, daß offters ein
Brechen darauff erfolget iſt; der uͤberfluͤßige
Gebrauch, wie ich eine Liebens-wuͤrdige Per-
ſon gekannt die mir anverwand war, welche
ohne Luͤgen zu ſagen, des Tages vor einen
Groſchen gemeinen ſchwartzen Taback ihr zu
Pulver reiben ließ, und es faſt ohne Auffhoͤ-
ren in die Naſe zog, dadurch ſie ihr eine ſolche
Trockene verurſachte, daß ſie mit Verliehrung
ihrer Schoͤnheit auch das Leben verlohr; ver-
urſachet allerhand ſchaͤdliche Zufaͤlle; abſon-
derlich wann er hefftiges und ſtarckes Nieſſen
macht. Jch habe einen Becker geſehen, der
gebrauchte ſich des Haupt-Pulvers mit Nieſ-
ſe-Wurtz vermiſcht gar ſtarck, und ob ich ihm
ſolches gleich ſehr wiederrieth, wurde doch gu-
ter Rath nicht angenommen, zumahln er

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[95/0111] mit Olitaͤten angefeuchtet wird, bevoraus wann es nuͤchtern geſchicht, und der Magen noch ledig iſt; Er ermuntert die Augen, und mindert die hartnaͤckigten Haupt-Schmer- tzen, ziehet den Schleim aus den Gaumen durch die Naſe, doch muß ſein Gebrauch mo- derat ſeyn. Bey der Mahlzeit aber oder bald nach dem Eſſen zu ſchnupffen, halte ich vor hoͤchſt-ſchaͤdlich, denn durch die ſtarcke Concusſion, welche durch das Nieſſen cauſi- ret wird, wird die Verdauligkeit ſehr verhin- dert, und hat man Exempel, daß offters ein Brechen darauff erfolget iſt; der uͤberfluͤßige Gebrauch, wie ich eine Liebens-wuͤrdige Per- ſon gekannt die mir anverwand war, welche ohne Luͤgen zu ſagen, des Tages vor einen Groſchen gemeinen ſchwartzen Taback ihr zu Pulver reiben ließ, und es faſt ohne Auffhoͤ- ren in die Naſe zog, dadurch ſie ihr eine ſolche Trockene verurſachte, daß ſie mit Verliehrung ihrer Schoͤnheit auch das Leben verlohr; ver- urſachet allerhand ſchaͤdliche Zufaͤlle; abſon- derlich wann er hefftiges und ſtarckes Nieſſen macht. Jch habe einen Becker geſehen, der gebrauchte ſich des Haupt-Pulvers mit Nieſ- ſe-Wurtz vermiſcht gar ſtarck, und ob ich ihm ſolches gleich ſehr wiederrieth, wurde doch gu- ter Rath nicht angenommen, zumahln er trock-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/111>, abgerufen am 21.11.2024.