tausendfachen Freuden Bezeugungen, Gott- hart seinem Vater vermeldete, daß er und Siegfried in Plissana vertrauete Gemein- schafft gehalten und einander als leibliche Brüder geliebet hätten, wie sie denn auch ein Jahrlang Stuben-Cameraden gewesen, und an einen Tisch gegangen wären. Die zwey Jungfern auch, ob sie gleich einander nie gese- hen hatten, umbfaßten sich als zwey leibliche Schwestern, die lange von einander gewesen wären, hielten sich auch von der Zeit an so zu- sammen, als wann sie in einen Kloster zu leben und zu sterben Gelübde gethan hätten, welches bey- den Vätern Ehrenfried u. Mülarden eine hertz- liche Freude war. Nach der Abend-Mahlzeit schickte Ehrenfried so fort einen reitenden Bo- then nach Paliro, und ließ den Commendanten Mülards Ankunfft zu wissen thun, und bey- neben an die hold-seeligste Edelmuth eine Eh- ren-schuldige Entpfehlung ablegen, mit Bit- te, ihm nicht zu verargen, daß er nebenst de- nen ankommenden Freunden Morgen geliebts GOtt zum Mittags-Mahl auf ein Gerichte gerne sehen ihre liebe Gäste seyn wolten. Nach- dem der Wirth denen Jungfern ein eigenes Zimmerlein mit aufgebetteten Betten ange- wiesen hatte, rauchte Mülard mit Ehrenfrie- den ein Pfeiffgen Taback, indessen sich die
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tauſendfachen Freuden Bezeugungen, Gott- hart ſeinem Vater vermeldete, daß er und Siegfried in Pliſſana vertrauete Gemein- ſchafft gehalten und einander als leibliche Bruͤder geliebet haͤtten, wie ſie denn auch ein Jahrlang Stuben-Cameraden geweſen, und an einen Tiſch gegangen waͤren. Die zwey Jungfern auch, ob ſie gleich einander nie geſe- hen hatten, umbfaßten ſich als zwey leibliche Schweſtern, die lange von einander geweſen waͤren, hielten ſich auch von der Zeit an ſo zu- ſam̃en, als wañ ſie in einen Kloſter zu leben und zu ſterben Geluͤbde gethan haͤtten, welches bey- den Vaͤtern Ehrenfried u. Muͤlarden eine hertz- liche Freude war. Nach der Abend-Mahlzeit ſchickte Ehrenfried ſo fort einen reitenden Bo- then nach Paliro, und ließ den Commendanten Muͤlards Ankunfft zu wiſſen thun, und bey- neben an die hold-ſeeligſte Edelmuth eine Eh- ren-ſchuldige Entpfehlung ablegen, mit Bit- te, ihm nicht zu verargen, daß er nebenſt de- nen ankommenden Freunden Morgen geliebts GOtt zum Mittags-Mahl auf ein Gerichte gerne ſehen ihre liebe Gaͤſte ſeyn wolten. Nach- dem der Wirth denen Jungfern ein eigenes Zimmerlein mit aufgebetteten Betten ange- wieſen hatte, rauchte Muͤlard mit Ehrenfrie- den ein Pfeiffgen Taback, indeſſen ſich die
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tauſendfachen Freuden Bezeugungen, Gott-
hart ſeinem Vater vermeldete, daß er und
Siegfried in Pliſſana vertrauete Gemein-
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Bruͤder geliebet haͤtten, wie ſie denn auch ein
Jahrlang Stuben-Cameraden geweſen, und
an einen Tiſch gegangen waͤren. Die zwey
Jungfern auch, ob ſie gleich einander nie geſe-
hen hatten, umbfaßten ſich als zwey leibliche
Schweſtern, die lange von einander geweſen
waͤren, hielten ſich auch von der Zeit an ſo zu-
ſam̃en, als wañ ſie in einen Kloſter zu leben und
zu ſterben Geluͤbde gethan haͤtten, welches bey-
den Vaͤtern Ehrenfried u. Muͤlarden eine hertz-
liche Freude war. Nach der Abend-Mahlzeit
ſchickte Ehrenfried ſo fort einen reitenden Bo-
then nach Paliro, und ließ den Commendanten
Muͤlards Ankunfft zu wiſſen thun, und bey-
neben an die hold-ſeeligſte Edelmuth eine Eh-
ren-ſchuldige Entpfehlung ablegen, mit Bit-
te, ihm nicht zu verargen, daß er nebenſt de-
nen ankommenden Freunden Morgen geliebts
GOtt zum Mittags-Mahl auf ein Gerichte
gerne ſehen ihre liebe Gaͤſte ſeyn wolten. Nach-
dem der Wirth denen Jungfern ein eigenes
Zimmerlein mit aufgebetteten Betten ange-
wieſen hatte, rauchte Muͤlard mit Ehrenfrie-
den ein Pfeiffgen Taback, indeſſen ſich die
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/124>, abgerufen am 27.05.2024.
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