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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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auch heute guten Marckt gehabt? gar
schlecht, Jhr Gestrengen, antwortete der Zie-
geuner, weswegen ich mich auch resolvirt ha-
be übermorgen geliebts GOtt, weil mir die
Erndte wenig Zuhörer noch wenigere Käuffer
vergönnet, mich von hier nach Paliro, woselbst
innerhalb 8. Tagen Jahrmarckt seyn wird, zu
begeben. Habe ich es euch nicht gestern be-
reits gesagt, versetzte Eckarth, daß in dem
Dorffe, zumahln zu der Zeit, da der Bauer
das Geld, nöthigere Ausgaben zu thun, weiß
anzuwenden, ihr und eures gleichen Leuthe we-
nig profitiren werdet: doch errinnere ich mich
eueres gestrigen Discours, daß ihr eine Wunde
in kurtzer Zeit heilen wollet, wie auch euch
rühmet eines gewissen Stückleins das Fieber
zu vertreiben, zudem habe ich auch von einen
meines Gesindes vernommen, daß ihr euere
Wahre nicht theuer verkaufft, weswegen, so
es euch anders gefällig ist, ich von euch davon
einige Nachricht haben möchte; ich werde euch
in euer Profession keinen Schaden thun, son-
dern, so es mir und meinen Leuthen einigen
Nutzen in ihren Zufällen geben kan, vielmehr
euch eine Vergeltung thun. Gestrenger
Herr, antwortete der Ziegeuner, denensel-
ben wolte ich auf Begehren mehr als dieses
offenbahren. Das Erstere belangend, neh-

me



auch heute guten Marckt gehabt? gar
ſchlecht, Jhr Geſtrengen, antwortete der Zie-
geuner, weswegen ich mich auch reſolvirt ha-
be uͤbermorgen geliebts GOtt, weil mir die
Erndte wenig Zuhoͤrer noch wenigere Kaͤuffer
vergoͤnnet, mich von hier nach Paliro, woſelbſt
innerhalb 8. Tagen Jahrmarckt ſeyn wird, zu
begeben. Habe ich es euch nicht geſtern be-
reits geſagt, verſetzte Eckarth, daß in dem
Dorffe, zumahln zu der Zeit, da der Bauer
das Geld, noͤthigere Ausgaben zu thun, weiß
anzuwenden, ihr und eures gleichen Leuthe we-
nig profitiren werdet: doch errinnere ich mich
eueres geſtrigen Discours, daß ihr eine Wunde
in kurtzer Zeit heilen wollet, wie auch euch
ruͤhmet eines gewiſſen Stuͤckleins das Fieber
zu vertreiben, zudem habe ich auch von einen
meines Geſindes vernommen, daß ihr euere
Wahre nicht theuer verkaufft, weswegen, ſo
es euch anders gefaͤllig iſt, ich von euch davon
einige Nachricht haben moͤchte; ich werde euch
in euer Profesſion keinen Schaden thun, ſon-
dern, ſo es mir und meinen Leuthen einigen
Nutzen in ihren Zufaͤllen geben kan, vielmehr
euch eine Vergeltung thun. Geſtrenger
Herr, antwortete der Ziegeuner, denenſel-
ben wolte ich auf Begehren mehr als dieſes
offenbahren. Das Erſtere belangend, neh-

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[132/0148] auch heute guten Marckt gehabt? gar ſchlecht, Jhr Geſtrengen, antwortete der Zie- geuner, weswegen ich mich auch reſolvirt ha- be uͤbermorgen geliebts GOtt, weil mir die Erndte wenig Zuhoͤrer noch wenigere Kaͤuffer vergoͤnnet, mich von hier nach Paliro, woſelbſt innerhalb 8. Tagen Jahrmarckt ſeyn wird, zu begeben. Habe ich es euch nicht geſtern be- reits geſagt, verſetzte Eckarth, daß in dem Dorffe, zumahln zu der Zeit, da der Bauer das Geld, noͤthigere Ausgaben zu thun, weiß anzuwenden, ihr und eures gleichen Leuthe we- nig profitiren werdet: doch errinnere ich mich eueres geſtrigen Discours, daß ihr eine Wunde in kurtzer Zeit heilen wollet, wie auch euch ruͤhmet eines gewiſſen Stuͤckleins das Fieber zu vertreiben, zudem habe ich auch von einen meines Geſindes vernommen, daß ihr euere Wahre nicht theuer verkaufft, weswegen, ſo es euch anders gefaͤllig iſt, ich von euch davon einige Nachricht haben moͤchte; ich werde euch in euer Profesſion keinen Schaden thun, ſon- dern, ſo es mir und meinen Leuthen einigen Nutzen in ihren Zufaͤllen geben kan, vielmehr euch eine Vergeltung thun. Geſtrenger Herr, antwortete der Ziegeuner, denenſel- ben wolte ich auf Begehren mehr als dieſes offenbahren. Das Erſtere belangend, neh- me

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/148>, abgerufen am 21.11.2024.