wüntsche, sofern es GOttes Wille wäre, und sie noch leben solten, grosse Freude und Ruhm an ihnen erleben möchten. Dieweil Jung- fer Freymuth gegen Siegfrieden sich so wohl gehalten hatte, wolte Jungfer Sylvia auch nicht weniger ihre Liebe gegen Gottharten se- hen lassen, übergab denselben ein schön Ge- dächtnis-Band von Purpur und Gold ge- wirckt, mit folgenden Buchstaben.
Hoch-geacht/ danckbahr macht/ sammt einem mit schönen Diamanten versetz- ten Brust-Stück, in dessen verborgnes ihr Contrafait aufs künstlichste eingemahlet war. Bey empfang sagte Gotthart: Meine Her- tzens-Schöne, die grosse Gegen. Vergeltung, welche ich vor ein dergleichen kostbahres Ge- schencke thun solte, würde Zweiffels ohne wie- der geschehen, wann es die Schleunigkeit der Reise es nicht verhinderte, doch soll solches, wo ich anders versichert werde, daß es bey ihr Hertz-wertheste Sylvia günstig solte angenom- men werden, vom ersten Orth aus gleicher Weise geschehen: Unterdessen aber sage ich unendlich verbundnesten Danck. Unter- thänigst bittende: meiner bey ihr allezeit in ge- neigten Andencken seyn zu lassen; Sylvia ant- wortete: Monsr. Gotthart nehme mit den Wenigen vorlieb, sich versicherend haltent,
daß
wuͤntſche, ſofern es GOttes Wille waͤre, und ſie noch leben ſolten, groſſe Freude und Ruhm an ihnen erleben moͤchten. Dieweil Jung- fer Freymuth gegen Siegfrieden ſich ſo wohl gehalten hatte, wolte Jungfer Sylvia auch nicht weniger ihre Liebe gegen Gottharten ſe- hen laſſen, uͤbergab denſelben ein ſchoͤn Ge- daͤchtnis-Band von Purpur und Gold ge- wirckt, mit folgenden Buchſtaben.
Hoch-geacht/ danckbahr macht/ ſammt einem mit ſchoͤnen Diamanten verſetz- ten Bruſt-Stuͤck, in deſſen verborgnes ihr Contrafait aufs kuͤnſtlichſte eingemahlet war. Bey empfang ſagte Gotthart: Meine Her- tzens-Schoͤne, die groſſe Gegen. Vergeltung, welche ich vor ein dergleichen koſtbahres Ge- ſchencke thun ſolte, wuͤrde Zweiffels ohne wie- der geſchehen, wann es die Schleunigkeit der Reiſe es nicht verhinderte, doch ſoll ſolches, wo ich anders verſichert werde, daß es bey ihr Hertz-wertheſte Sylvia guͤnſtig ſolte angenom- men werden, vom erſten Orth aus gleicher Weiſe geſchehen: Unterdeſſen aber ſage ich unendlich verbundneſten Danck. Unter- thaͤnigſt bittende: meiner bey ihr allezeit in ge- neigten Andencken ſeyn zu laſſen; Sylvia ant- wortete: Monſr. Gotthart nehme mit den Wenigen vorlieb, ſich verſicherend haltent,
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wuͤntſche, ſofern es GOttes Wille waͤre, und
ſie noch leben ſolten, groſſe Freude und Ruhm
an ihnen erleben moͤchten. Dieweil Jung-
fer Freymuth gegen Siegfrieden ſich ſo wohl
gehalten hatte, wolte Jungfer Sylvia auch
nicht weniger ihre Liebe gegen Gottharten ſe-
hen laſſen, uͤbergab denſelben ein ſchoͤn Ge-
daͤchtnis-Band von Purpur und Gold ge-
wirckt, mit folgenden Buchſtaben.
Hoch-geacht/ danckbahr macht/
ſammt einem mit ſchoͤnen Diamanten verſetz-
ten Bruſt-Stuͤck, in deſſen verborgnes ihr
Contrafait aufs kuͤnſtlichſte eingemahlet war.
Bey empfang ſagte Gotthart: Meine Her-
tzens-Schoͤne, die groſſe Gegen. Vergeltung,
welche ich vor ein dergleichen koſtbahres Ge-
ſchencke thun ſolte, wuͤrde Zweiffels ohne wie-
der geſchehen, wann es die Schleunigkeit der
Reiſe es nicht verhinderte, doch ſoll ſolches,
wo ich anders verſichert werde, daß es bey ihr
Hertz-wertheſte Sylvia guͤnſtig ſolte angenom-
men werden, vom erſten Orth aus gleicher
Weiſe geſchehen: Unterdeſſen aber ſage ich
unendlich verbundneſten Danck. Unter-
thaͤnigſt bittende: meiner bey ihr allezeit in ge-
neigten Andencken ſeyn zu laſſen; Sylvia ant-
wortete: Monſr. Gotthart nehme mit den
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/180>, abgerufen am 21.11.2024.
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