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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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dann! replicirte Solimund, Monsr. Eckarth
hat recht, doch wäre es mir hertzlich lieb gewe-
sen, denselben noch zu guter letzt mit einer klei-
nen Abend-Mahlzeit in meinen Garten zu be-
dienen. Hiermit nahmen Eckarth, Gotthart
und Siegfried von Rannefort, Ehrenfried
und Beywesenden Abschied, satzten sich auf
die Land-Kutsche und fuhren unter Göttli-
chen Geleite fort: Wie sie aber vor Solimunds
Garten vorbey fahren wolten, fiel Liebhold
den Kutscher in die Pferde, und Edelmuth
und Adelbrecht bathen unsere Reisende zum
Mittags-Mahl hinnein, indem sich aber E-
ckarth wegerte; und den Kutscher fortzufah-
ren befahl, kam Rannefort, Ehrenfried, Soli-
mund,
Thierhold, mit ihren Ehe-Liebstinnen,
wie auch Jungfer Sylvia mit Frau Filinda ge-
fahren, die nöthigten unsere Reisende abzustei-
gen, und das Mittags-Mahl zu nehmen, da
sie denn etliche Stunden in Vergnügung zu-
brachten. Als nun der Mittag vorbey war,
stund Eckarth mit seinen Liebes Söhnen und
Reise-Compagnions auf, nahmen noch-
mahln von der gantzen versammelten Com-
pagnie,
die ihnen tausendfach Glück zu-
wüntschten, freundlichsten Abschied und fuh-
ren selbigen Abends noch bis Piscaira, ein
Flecken drey Meilen von Paliro. Den 4ten

Tag

dann! replicirte Solimund, Monſr. Eckarth
hat recht, doch waͤre es mir hertzlich lieb gewe-
ſen, denſelben noch zu guter letzt mit einer klei-
nen Abend-Mahlzeit in meinen Garten zu be-
dienen. Hiermit nahmen Eckarth, Gotthart
und Siegfried von Rannefort, Ehrenfried
und Beyweſenden Abſchied, ſatzten ſich auf
die Land-Kutſche und fuhren unter Goͤttli-
chen Geleite fort: Wie ſie aber vor Solimunds
Garten vorbey fahren wolten, fiel Liebhold
den Kutſcher in die Pferde, und Edelmuth
und Adelbrecht bathen unſere Reiſende zum
Mittags-Mahl hinnein, indem ſich aber E-
ckarth wegerte; und den Kutſcher fortzufah-
ren befahl, kam Rannefort, Ehrenfried, Soli-
mund,
Thierhold, mit ihren Ehe-Liebſtinnen,
wie auch Jungfer Sylvia mit Frau Filinda ge-
fahren, die noͤthigten unſere Reiſende abzuſtei-
gen, und das Mittags-Mahl zu nehmen, da
ſie denn etliche Stunden in Vergnuͤgung zu-
brachten. Als nun der Mittag vorbey war,
ſtund Eckarth mit ſeinen Liebes Soͤhnen und
Reiſe-Compagnions auf, nahmen noch-
mahln von der gantzen verſammelten Com-
pagnie,
die ihnen tauſendfach Gluͤck zu-
wuͤntſchten, freundlichſten Abſchied und fuh-
ren ſelbigen Abends noch bis Piſcaira, ein
Flecken drey Meilen von Paliro. Den 4ten

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[166/0182] dann! replicirte Solimund, Monſr. Eckarth hat recht, doch waͤre es mir hertzlich lieb gewe- ſen, denſelben noch zu guter letzt mit einer klei- nen Abend-Mahlzeit in meinen Garten zu be- dienen. Hiermit nahmen Eckarth, Gotthart und Siegfried von Rannefort, Ehrenfried und Beyweſenden Abſchied, ſatzten ſich auf die Land-Kutſche und fuhren unter Goͤttli- chen Geleite fort: Wie ſie aber vor Solimunds Garten vorbey fahren wolten, fiel Liebhold den Kutſcher in die Pferde, und Edelmuth und Adelbrecht bathen unſere Reiſende zum Mittags-Mahl hinnein, indem ſich aber E- ckarth wegerte; und den Kutſcher fortzufah- ren befahl, kam Rannefort, Ehrenfried, Soli- mund, Thierhold, mit ihren Ehe-Liebſtinnen, wie auch Jungfer Sylvia mit Frau Filinda ge- fahren, die noͤthigten unſere Reiſende abzuſtei- gen, und das Mittags-Mahl zu nehmen, da ſie denn etliche Stunden in Vergnuͤgung zu- brachten. Als nun der Mittag vorbey war, ſtund Eckarth mit ſeinen Liebes Soͤhnen und Reiſe-Compagnions auf, nahmen noch- mahln von der gantzen verſammelten Com- pagnie, die ihnen tauſendfach Gluͤck zu- wuͤntſchten, freundlichſten Abſchied und fuh- ren ſelbigen Abends noch bis Piſcaira, ein Flecken drey Meilen von Paliro. Den 4ten Tag

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/182>, abgerufen am 21.11.2024.