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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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daß er der ehemaliger Kräuter Danigel ist,
denn, als ihn mein guter Freund ersehen hatte,
errinnerte er ihm dessen alles was zwischen ih-
nen vorgangen wäre, er aber leugnete alles,
sagende: Jch kenne den Herrn nicht, vielleicht
siehet er mich vor eine ihme sonst bekannte Per-
son an, bitte mich zu verschonen, damit gieng
er in sein Hauß, vorgebende: Er könne bey
ihme nicht länger verziehen, er müste vor die-
sesmahl seine Patienten abwarten. Hat er
aber Glück in seinen Curen? fragte Eckarth:
Ja antwortete Ferdinand, doch einmahl bes-
ser als das anderemahl, dannenhero etliche in
die Gedancken kommen, er habe einen unsicht-
bahren Beyhelffer. Brauchen ihn denn auch
gelehrte Leuthe? fragte Eckarth ferner. Al-
lerdinges! replicirte Ferdinand, und sollen
auch Medici wie man vorgiebt, ihrer Patien-
ten Urin ihme durch unbekannte Weiber zu-
schicken, damit sie nach Erfahrung ihre Curen
besser ausführen mögen. O ungeschickte
Maulaffen, rieff Eckarth, wann ein Kluger
von einen Narren Unterricht nehmen will, ich
will es wohl noch nicht glauben, aber daß ihn
andere Gelehrte, denen ja wenigstens die Ver-
nunfft zeigen solte, daß es unmöglich sey, aus
einer stinckenden Pfütze reines Wasser zu ho-
len, brauchen, wundert mich nicht wenig.

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daß er der ehemaliger Kraͤuter Danigel iſt,
denn, als ihn mein guter Freund erſehen hatte,
errinnerte er ihm deſſen alles was zwiſchen ih-
nen vorgangen waͤre, er aber leugnete alles,
ſagende: Jch kenne den Herrn nicht, vielleicht
ſiehet er mich vor eine ihme ſonſt bekannte Per-
ſon an, bitte mich zu verſchonen, damit gieng
er in ſein Hauß, vorgebende: Er koͤnne bey
ihme nicht laͤnger verziehen, er muͤſte vor die-
ſesmahl ſeine Patienten abwarten. Hat er
aber Gluͤck in ſeinen Curen? fragte Eckarth:
Ja antwortete Ferdinand, doch einmahl beſ-
ſer als das anderemahl, dannenhero etliche in
die Gedancken kommen, er habe einen unſicht-
bahren Beyhelffer. Brauchen ihn denn auch
gelehrte Leuthe? fragte Eckarth ferner. Al-
lerdinges! replicirte Ferdinand, und ſollen
auch Medici wie man vorgiebt, ihrer Patien-
ten Urin ihme durch unbekannte Weiber zu-
ſchicken, damit ſie nach Erfahrung ihre Curen
beſſer ausfuͤhren moͤgen. O ungeſchickte
Maulaffen, rieff Eckarth, wann ein Kluger
von einen Narren Unterricht nehmen will, ich
will es wohl noch nicht glauben, aber daß ihn
andere Gelehrte, denen ja wenigſtens die Ver-
nunfft zeigen ſolte, daß es unmoͤglich ſey, aus
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[177/0193] daß er der ehemaliger Kraͤuter Danigel iſt, denn, als ihn mein guter Freund erſehen hatte, errinnerte er ihm deſſen alles was zwiſchen ih- nen vorgangen waͤre, er aber leugnete alles, ſagende: Jch kenne den Herrn nicht, vielleicht ſiehet er mich vor eine ihme ſonſt bekannte Per- ſon an, bitte mich zu verſchonen, damit gieng er in ſein Hauß, vorgebende: Er koͤnne bey ihme nicht laͤnger verziehen, er muͤſte vor die- ſesmahl ſeine Patienten abwarten. Hat er aber Gluͤck in ſeinen Curen? fragte Eckarth: Ja antwortete Ferdinand, doch einmahl beſ- ſer als das anderemahl, dannenhero etliche in die Gedancken kommen, er habe einen unſicht- bahren Beyhelffer. Brauchen ihn denn auch gelehrte Leuthe? fragte Eckarth ferner. Al- lerdinges! replicirte Ferdinand, und ſollen auch Medici wie man vorgiebt, ihrer Patien- ten Urin ihme durch unbekannte Weiber zu- ſchicken, damit ſie nach Erfahrung ihre Curen beſſer ausfuͤhren moͤgen. O ungeſchickte Maulaffen, rieff Eckarth, wann ein Kluger von einen Narren Unterricht nehmen will, ich will es wohl noch nicht glauben, aber daß ihn andere Gelehrte, denen ja wenigſtens die Ver- nunfft zeigen ſolte, daß es unmoͤglich ſey, aus einer ſtinckenden Pfuͤtze reines Waſſer zu ho- len, brauchen, wundert mich nicht wenig. Hier- M

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/193>, abgerufen am 21.11.2024.