ner aller-holdseeligsten Sylvien hohe Zunei- gung. Zu mehrer Festhaltung, habe ich mei- ner Schuld ingedenck, alsbald wir GOtt Lob gesund in Lusebra ankommen sind, inliegen- des schlechtes Andencken meiner Schönen übersenden wollen, Ehren-schuldigst bittende, solches mit hoch-geneigten Augen zu betrach- ten, und deren hohen Verwahrung groß- günstig zu behalten/ biß die Güte des Höch- sten, uns mit vollen Verngnügen gesund wie- der zusammen führen, und so dann meine Einig-wertheste vergönnen wird, mich zu nennen.
Dero Tugenden Treu-Ergebenster Gotthart.
Eines Tages bath der Wechsel-Herr unsere Reisende auf das Abend-Essen, da er sie aufs best-möglichste bewirthete, unter andern Discoursen kamen sie auf den Thee- und Cha- vee-Tranck, den der Herr sehr liebte, und sich so wohl des Morgens als Abends dessen bediente, zu reden. Da fragte Willhelm, so hieß der Wechsel-Herr, mein hoch-geehrter Herr Eckarth, was hält derselbe von diesen beyden gekochten Träncken? welche mir mei- ner Meynung nach wohl bekommen, denn ich befinde mich in meinen Verrichtungen alard,
die
ner aller-holdſeeligſten Sylvien hohe Zunei- gung. Zu mehrer Feſthaltung, habe ich mei- ner Schuld ingedenck, alsbald wir GOtt Lob geſund in Luſebra ankommen ſind, inliegen- des ſchlechtes Andencken meiner Schoͤnen uͤberſenden wollen, Ehren-ſchuldigſt bittende, ſolches mit hoch-geneigten Augen zu betrach- ten, und deren hohen Verwahrung groß- guͤnſtig zu behalten/ biß die Guͤte des Hoͤch- ſten, uns mit vollen Verngnuͤgen geſund wie- der zuſammen fuͤhren, und ſo dann meine Einig-wertheſte vergoͤnnen wird, mich zu nennen.
Dero Tugenden Treu-Ergebenſter Gotthart.
Eines Tages bath der Wechſel-Herr unſere Reiſende auf das Abend-Eſſen, da er ſie aufs beſt-moͤglichſte bewirthete, unter andern Discourſen kamen ſie auf den Thee- und Cha- vee-Tranck, den der Herr ſehr liebte, und ſich ſo wohl des Morgens als Abends deſſen bediente, zu reden. Da fragte Willhelm, ſo hieß der Wechſel-Herr, mein hoch-geehrter Herr Eckarth, was haͤlt derſelbe von dieſen beyden gekochten Traͤncken? welche mir mei- ner Meynung nach wohl bekommen, denn ich befinde mich in meinen Verrichtungen alard,
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ner aller-holdſeeligſten Sylvien hohe Zunei-
gung. Zu mehrer Feſthaltung, habe ich mei-
ner Schuld ingedenck, alsbald wir GOtt Lob
geſund in Luſebra ankommen ſind, inliegen-
des ſchlechtes Andencken meiner Schoͤnen
uͤberſenden wollen, Ehren-ſchuldigſt bittende,
ſolches mit hoch-geneigten Augen zu betrach-
ten, und deren hohen Verwahrung groß-
guͤnſtig zu behalten/ biß die Guͤte des Hoͤch-
ſten, uns mit vollen Verngnuͤgen geſund wie-
der zuſammen fuͤhren, und ſo dann meine
Einig-wertheſte vergoͤnnen wird, mich zu
nennen.
Dero Tugenden
Treu-Ergebenſter
Gotthart.
Eines Tages bath der Wechſel-Herr unſere
Reiſende auf das Abend-Eſſen, da er ſie aufs
beſt-moͤglichſte bewirthete, unter andern
Discourſen kamen ſie auf den Thee- und Cha-
vee-Tranck, den der Herr ſehr liebte, und
ſich ſo wohl des Morgens als Abends deſſen
bediente, zu reden. Da fragte Willhelm, ſo
hieß der Wechſel-Herr, mein hoch-geehrter
Herr Eckarth, was haͤlt derſelbe von dieſen
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/200>, abgerufen am 21.11.2024.
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