sundheit zu conserviren. Ferdinand bath Siegfrieden; wann er ihm die Description wolte zukommen lassen, er wäre willens sich dessen zu bedienen. Eckarth fuhr fort, auf glei- che Weise wird auch der Tranck insgemein Cofee, Coffee, Chave genannt, aus der Türckischen Bohne Bon, welche in einen ab- sonderlich hierzu gemachten hol-runden In- strument, oder auch in einen Eisernen Tiegel, biß sie bräunlicht worden, gebraten wird, be- reitet. Hernach wird es fein gestossen oder in einer absonderlich hiezu gemachten Mühle ge- mahlen. Von diesen Pulver nimbt man ein Loth, thut es in ein Küpffern, Meßing oder thönernes Geschirr, einige thun darzu ein we- nig gebrochenen Zimmet, lassen es zwey biß drey mahl aufwallen, giessen so dann ein we- nig kalt Wasser zu daß es schreckt und das Pul- ver zu Boden fällt, (weiln aber anjetzo die Zu- bereitung des Coffees jedermann bekannt ist, will ich davon weiter keine Meldung thun.) Einige meliren zu den in Schälchen gegosse- nen Chave-Wasser so viel warme Milch mit zu, und trincken es aus. Gotthart sprach: Jch halte es davor daß unsere teutsche Sau- Bohnen und Erbsen auff gleiche Arth mögen gebrannt, und an statt des Coffees adhibiret werden, die fast gleiche Wirckung als die
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ſundheit zu conſerviren. Ferdinand bath Siegfrieden; wann er ihm die Deſcription wolte zukommen laſſen, er waͤre willens ſich deſſen zu bedienen. Eckarth fuhr fort, auf glei- che Weiſe wird auch der Tranck insgemein Cofee, Coffee, Chave genannt, aus der Tuͤrckiſchen Bohne Bon, welche in einen ab- ſonderlich hierzu gemachten hol-runden In- ſtrument, oder auch in einen Eiſernen Tiegel, biß ſie braͤunlicht worden, gebraten wird, be- reitet. Hernach wird es fein geſtoſſen oder in einer abſonderlich hiezu gemachten Muͤhle ge- mahlen. Von dieſen Pulver nimbt man ein Loth, thut es in ein Kuͤpffern, Meßing oder thoͤnernes Geſchirr, einige thun darzu ein we- nig gebrochenen Zimmet, laſſen es zwey biß drey mahl aufwallen, gieſſen ſo dann ein we- nig kalt Waſſer zu daß es ſchreckt und das Pul- ver zu Boden faͤllt, (weiln aber anjetzo die Zu- bereitung des Coffees jedermann bekannt iſt, will ich davon weiter keine Meldung thun.) Einige meliren zu den in Schaͤlchen gegoſſe- nen Chave-Waſſer ſo viel warme Milch mit zu, und trincken es aus. Gotthart ſprach: Jch halte es davor daß unſere teutſche Sau- Bohnen und Erbſen auff gleiche Arth moͤgen gebrannt, und an ſtatt des Coffees adhibiret werden, die faſt gleiche Wirckung als die
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ſundheit zu conſerviren. Ferdinand bath
Siegfrieden; wann er ihm die Deſcription
wolte zukommen laſſen, er waͤre willens ſich
deſſen zu bedienen. Eckarth fuhr fort, auf glei-
che Weiſe wird auch der Tranck insgemein
Cofee, Coffee, Chave genannt, aus der
Tuͤrckiſchen Bohne Bon, welche in einen ab-
ſonderlich hierzu gemachten hol-runden In-
ſtrument, oder auch in einen Eiſernen Tiegel,
biß ſie braͤunlicht worden, gebraten wird, be-
reitet. Hernach wird es fein geſtoſſen oder in
einer abſonderlich hiezu gemachten Muͤhle ge-
mahlen. Von dieſen Pulver nimbt man ein
Loth, thut es in ein Kuͤpffern, Meßing oder
thoͤnernes Geſchirr, einige thun darzu ein we-
nig gebrochenen Zimmet, laſſen es zwey biß
drey mahl aufwallen, gieſſen ſo dann ein we-
nig kalt Waſſer zu daß es ſchreckt und das Pul-
ver zu Boden faͤllt, (weiln aber anjetzo die Zu-
bereitung des Coffees jedermann bekannt iſt,
will ich davon weiter keine Meldung thun.)
Einige meliren zu den in Schaͤlchen gegoſſe-
nen Chave-Waſſer ſo viel warme Milch
mit zu, und trincken es aus. Gotthart ſprach:
Jch halte es davor daß unſere teutſche Sau-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/209>, abgerufen am 21.11.2024.
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