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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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sehr viel vorbringen könte. Auff Seiten der
Eltern zeiget das Gewissen ihnen den Fluch,
welchen GOtt auf die Entwendung des
Nechsten und seines Guths setzet. Ein sol-
cher Vater siehet von ferne alles hieraus entste-
hende Unheil. Er entziehet GOtt seine aus-
serlesene Früchte, die ihme eine Person von
dergleichen Alter hätte zuführen können, de-
ren Mutter verschliest ein solcher Mann recht
verwegener und muthwilliger Weise, weshal-
ben ich davor halte, daß sein Erbe von der Er-
den werde vertilget werden, und muß Hertze-
leid, Schmach und Schande an seinen Kin-
dern erleben, der Seegen gehet weg von sei-
nem Hause, und der Fluch hergegen besitzet
alle Winckel seines Erbes. Sein Weib muß
in der Grube von ihren eigenen Kindern gehö-
net werden, und der Zehrer nimbt hinweg was
noch übrig blieben ist. Ja mein Herr Eckarth,
sagte Wilhelm, alß unlängst sie ein feiner ge-
lehrter Mensch verlangte, und ihme auch pro
forma
Hoffnung gemacht wurde, die Jungfer
auch ihme wohl affectionirt war, sprach ihr
Herr Vater als er ihr beständiges Gemüthe
merckte, zu ihr: Ja du magst ihn nehmen,
aber GOtt laß mich deinen Hochzeit-Tag
nicht erleben. Hatte er denn etwas wieder
ihn auszusetzen? fragte Siegfried: Jm ge-

ring-

ſehr viel vorbringen koͤnte. Auff Seiten der
Eltern zeiget das Gewiſſen ihnen den Fluch,
welchen GOtt auf die Entwendung des
Nechſten und ſeines Guths ſetzet. Ein ſol-
cher Vater ſiehet von ferne alles hieraus entſte-
hende Unheil. Er entziehet GOtt ſeine auſ-
ſerleſene Fruͤchte, die ihme eine Perſon von
dergleichen Alter haͤtte zufuͤhren koͤnnen, de-
ren Mutter verſchlieſt ein ſolcher Mann recht
verwegener und muthwilliger Weiſe, weshal-
ben ich davor halte, daß ſein Erbe von der Er-
den werde vertilget werden, und muß Hertze-
leid, Schmach und Schande an ſeinen Kin-
dern erleben, der Seegen gehet weg von ſei-
nem Hauſe, und der Fluch hergegen beſitzet
alle Winckel ſeines Erbes. Sein Weib muß
in der Grube von ihren eigenen Kindern gehoͤ-
net werden, und der Zehrer nimbt hinweg was
noch uͤbrig blieben iſt. Ja mein Herr Eckarth,
ſagte Wilhelm, alß unlaͤngſt ſie ein feiner ge-
lehrter Menſch verlangte, und ihme auch pro
forma
Hoffnung gemacht wurde, die Jungfer
auch ihme wohl affectionirt war, ſprach ihr
Herr Vater als er ihr beſtaͤndiges Gemuͤthe
merckte, zu ihr: Ja du magſt ihn nehmen,
aber GOtt laß mich deinen Hochzeit-Tag
nicht erleben. Hatte er denn etwas wieder
ihn auszuſetzen? fragte Siegfried: Jm ge-

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[206/0222] ſehr viel vorbringen koͤnte. Auff Seiten der Eltern zeiget das Gewiſſen ihnen den Fluch, welchen GOtt auf die Entwendung des Nechſten und ſeines Guths ſetzet. Ein ſol- cher Vater ſiehet von ferne alles hieraus entſte- hende Unheil. Er entziehet GOtt ſeine auſ- ſerleſene Fruͤchte, die ihme eine Perſon von dergleichen Alter haͤtte zufuͤhren koͤnnen, de- ren Mutter verſchlieſt ein ſolcher Mann recht verwegener und muthwilliger Weiſe, weshal- ben ich davor halte, daß ſein Erbe von der Er- den werde vertilget werden, und muß Hertze- leid, Schmach und Schande an ſeinen Kin- dern erleben, der Seegen gehet weg von ſei- nem Hauſe, und der Fluch hergegen beſitzet alle Winckel ſeines Erbes. Sein Weib muß in der Grube von ihren eigenen Kindern gehoͤ- net werden, und der Zehrer nimbt hinweg was noch uͤbrig blieben iſt. Ja mein Herr Eckarth, ſagte Wilhelm, alß unlaͤngſt ſie ein feiner ge- lehrter Menſch verlangte, und ihme auch pro forma Hoffnung gemacht wurde, die Jungfer auch ihme wohl affectionirt war, ſprach ihr Herr Vater als er ihr beſtaͤndiges Gemuͤthe merckte, zu ihr: Ja du magſt ihn nehmen, aber GOtt laß mich deinen Hochzeit-Tag nicht erleben. Hatte er denn etwas wieder ihn auszuſetzen? fragte Siegfried: Jm ge- ring-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/222>, abgerufen am 21.11.2024.