verkapten Teuffel lange herumb gehauen hat- te, und er meiner erstlich schonete, wurde er, weil ich mich nicht ergeben wolte, endlich ver- bittert, sagende: Weil du denn meine Liebe verachtest, solst du dich mit dem Tode vermäh- len, rieff auff seine Mit-Consorten, schiest, schlaget todt und schonet nicht mehr, indem er aber so hart auf mich drunge/ schlug ich sein Pferd auf das Maul, davon prallte es in die Höhe, ich ritte ihn in solcher Aufbäumen an die Seite, und rennte ihn meinen Degen durch und durch, sagende: So nimb hin den Danck deiner wütenden Liebe; Als ich mich nun wandte und sehen wolte, wo sie allerwerthes Schwesterchen hinkommen wäre, eilte ich den Walde zu, einer von denen Knechten verfolgte mich, schoß auch nach mir, verfehlte aber, hie- rauff wandte ich mich gegen ihn zu, und im Wenden bekam ich einen Hieb auf die Achsel, und indem ich ihme einen Stoß beybringen wolte, springt mir die Klinge auf seiner Brust vor dem Gefäß ab. Hiermit schwenckte ich mein Pferd, zog die Pistole gab Feuer auf ihn, gerieth auch so wohl, daß ich ihm sein Pferd unter dem Leibe erschoß, als ich nun nieman- den mehr sahe, ließ ich den Schelm, und renn- te was das Pferd lauffen kunte, bald da bald dorthin, allein ich sahe niemande, und indem
ich
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verkapten Teuffel lange herumb gehauen hat- te, und er meiner erſtlich ſchonete, wurde er, weil ich mich nicht ergeben wolte, endlich ver- bittert, ſagende: Weil du denn meine Liebe verachteſt, ſolſt du dich mit dem Tode vermaͤh- len, rieff auff ſeine Mit-Conſorten, ſchieſt, ſchlaget todt und ſchonet nicht mehr, indem er aber ſo hart auf mich drunge/ ſchlug ich ſein Pferd auf das Maul, davon prallte es in die Hoͤhe, ich ritte ihn in ſolcher Aufbaͤumen an die Seite, und rennte ihn meinen Degen durch und durch, ſagende: So nimb hin den Danck deiner wuͤtenden Liebe; Als ich mich nun wandte und ſehen wolte, wo ſie allerwerthes Schweſterchen hinkommen waͤre, eilte ich den Walde zu, einer von denen Knechten verfolgte mich, ſchoß auch nach mir, verfehlte aber, hie- rauff wandte ich mich gegen ihn zu, und im Wenden bekam ich einen Hieb auf die Achſel, und indem ich ihme einen Stoß beybringen wolte, ſpringt mir die Klinge auf ſeiner Bruſt vor dem Gefaͤß ab. Hiermit ſchwenckte ich mein Pferd, zog die Piſtole gab Feuer auf ihn, gerieth auch ſo wohl, daß ich ihm ſein Pferd unter dem Leibe erſchoß, als ich nun nieman- den mehr ſahe, ließ ich den Schelm, und renn- te was das Pferd lauffen kunte, bald da bald dorthin, allein ich ſahe niemande, und indem
ich
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verkapten Teuffel lange herumb gehauen hat-
te, und er meiner erſtlich ſchonete, wurde er,
weil ich mich nicht ergeben wolte, endlich ver-
bittert, ſagende: Weil du denn meine Liebe
verachteſt, ſolſt du dich mit dem Tode vermaͤh-
len, rieff auff ſeine Mit-Conſorten, ſchieſt,
ſchlaget todt und ſchonet nicht mehr, indem er
aber ſo hart auf mich drunge/ ſchlug ich ſein
Pferd auf das Maul, davon prallte es in die
Hoͤhe, ich ritte ihn in ſolcher Aufbaͤumen an
die Seite, und rennte ihn meinen Degen durch
und durch, ſagende: So nimb hin den Danck
deiner wuͤtenden Liebe; Als ich mich nun
wandte und ſehen wolte, wo ſie allerwerthes
Schweſterchen hinkommen waͤre, eilte ich den
Walde zu, einer von denen Knechten verfolgte
mich, ſchoß auch nach mir, verfehlte aber, hie-
rauff wandte ich mich gegen ihn zu, und im
Wenden bekam ich einen Hieb auf die Achſel,
und indem ich ihme einen Stoß beybringen
wolte, ſpringt mir die Klinge auf ſeiner Bruſt
vor dem Gefaͤß ab. Hiermit ſchwenckte ich
mein Pferd, zog die Piſtole gab Feuer auf ihn,
gerieth auch ſo wohl, daß ich ihm ſein Pferd
unter dem Leibe erſchoß, als ich nun nieman-
den mehr ſahe, ließ ich den Schelm, und renn-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/265>, abgerufen am 22.11.2024.
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