Gicht. Eckarth discurrirt von der Universal- Medicin, Transplantation &c. Lächerliches Vorgeben der Juden von ihren Schamhampho- ras, was mit dem Könige Salomon und den Teuffel vorgangen sey. Eckarths Meynung von denen Mansfeldischen Thalern/ Bey GOtt ist Rath und That. Andreas fähret fort in Er- zehlung der Betrügereyen der Qvacksalber; Hat Händel mit zweyen Bettlern. Eckarths getreue Warnung sich auf Reisen in acht zu neh- men. Des Wirths Kind hat die schwere Noth. Eckarth curirt es; Der Wirth ist danckbahr. Gelangen in Garpa an/ und kehren in Gast- Hof der goldne Stern benahmet ein.
UNsere Reise-Compagnie verwun- derten sich ungemein über die Boß- heit und Jalousie des Spanigers, und über das tapffere und heroi- sche Gemüth einer Weibes-Per- son, vornehmlich aber über den jungen Soluc- ki, daß er seinen Gegner so freymüthig, und mit unerschrockenen Hertzen als ein Jüngling von ohngefehr zwantzig Jahren, gegen einen alten versuchten Cavallier und Obristen be- gegnet hat. Andreas, fieng Eckarth an, weiln die heutige Compagnie glücklich zu Ende ge- lauffen ist, so lasset euch nicht verdriessen eue- ren Discours wieder da anzufangen, allwo ihr ihn heute stehen lassen. Meine hoch-ge-
ehr-
Gicht. Eckarth discurrirt von der Univerſal- Medicin, Transplantation &c. Laͤcherliches Voꝛgeben der Juden von ihren Schamhampho- ras, was mit dem Koͤnige Salomon und den Teuffel vorgangen ſey. Eckarths Meynung von denen Mansfeldiſchen Thalern/ Bey GOtt iſt Rath und That. Andreas faͤhret fort in Er- zehlung der Betruͤgereyen der Qvackſalber; Hat Haͤndel mit zweyen Bettlern. Eckarths getreue Warnung ſich auf Reiſen in acht zu neh- men. Des Wirths Kind hat die ſchwere Noth. Eckarth curirt es; Der Wirth iſt danckbahr. Gelangen in Garpa an/ und kehren in Gaſt- Hof der goldne Stern benahmet ein.
UNſere Reiſe-Compagnie verwun- derten ſich ungemein uͤber die Boß- heit und Jalouſie des Spanigers, und uͤber das tapffere und heroi- ſche Gemuͤth einer Weibes-Per- ſon, vornehmlich aber uͤber den jungen Soluç- ki, daß er ſeinen Gegner ſo freymuͤthig, und mit unerſchrockenen Hertzen als ein Juͤngling von ohngefehr zwantzig Jahren, gegen einen alten verſuchten Cavallier und Obriſten be- gegnet hat. Andreas, fieng Eckarth an, weiln die heutige Compagnie gluͤcklich zu Ende ge- lauffen iſt, ſo laſſet euch nicht verdrieſſen eue- ren Discours wieder da anzufangen, allwo ihr ihn heute ſtehen laſſen. Meine hoch-ge-
ehr-
<TEI><text><body><divn="1"><list><item><pbfacs="#f0270"n="254"/>
Gicht. Eckarth <hirendition="#aq">discurri</hi>rt von der <hirendition="#aq">Univerſal-<lb/>
Medicin, Transplantation &c.</hi> Laͤcherliches<lb/>
Voꝛgeben der Juden von ihren <hirendition="#aq">Schamhampho-<lb/>
ras,</hi> was mit dem Koͤnige <hirendition="#aq">Salomon</hi> und den<lb/>
Teuffel vorgangen ſey. Eckarths Meynung von<lb/>
denen Mansfeldiſchen Thalern/ <hirendition="#aq">Bey GOtt iſt<lb/>
Rath und That.</hi> Andreas faͤhret fort in Er-<lb/>
zehlung der Betruͤgereyen der Qvackſalber;<lb/>
Hat Haͤndel mit zweyen Bettlern. Eckarths<lb/>
getreue Warnung ſich auf Reiſen in acht zu neh-<lb/>
men. Des Wirths Kind hat die ſchwere Noth.<lb/>
Eckarth <hirendition="#aq">curi</hi>rt es; Der Wirth iſt danckbahr.<lb/>
Gelangen in <hirendition="#aq">Garpa</hi> an/ und kehren in Gaſt-<lb/>
Hof der goldne Stern benahmet ein.</item></list><lb/><p><hirendition="#in">U</hi>Nſere Reiſe-<hirendition="#aq">Compagnie</hi> verwun-<lb/>
derten ſich ungemein uͤber die Boß-<lb/>
heit und <hirendition="#aq">Jalouſi</hi>e des Spanigers,<lb/>
und uͤber das tapffere und <hirendition="#aq">heroi-</hi><lb/>ſche Gemuͤth einer Weibes-Per-<lb/>ſon, vornehmlich aber uͤber den jungen <hirendition="#aq">Soluç-<lb/>
ki,</hi> daß er ſeinen Gegner ſo freymuͤthig, und<lb/>
mit unerſchrockenen Hertzen als ein Juͤngling<lb/>
von ohngefehr zwantzig Jahren, gegen einen<lb/>
alten verſuchten <hirendition="#aq">Cavallier</hi> und Obriſten be-<lb/>
gegnet hat. Andreas, fieng Eckarth an, weiln<lb/>
die heutige <hirendition="#aq">Compagnie</hi> gluͤcklich zu Ende ge-<lb/>
lauffen iſt, ſo laſſet euch nicht verdrieſſen eue-<lb/>
ren <hirendition="#aq">Discours</hi> wieder da anzufangen, allwo<lb/>
ihr ihn heute ſtehen laſſen. Meine hoch-ge-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ehr-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[254/0270]
Gicht. Eckarth discurrirt von der Univerſal-
Medicin, Transplantation &c. Laͤcherliches
Voꝛgeben der Juden von ihren Schamhampho-
ras, was mit dem Koͤnige Salomon und den
Teuffel vorgangen ſey. Eckarths Meynung von
denen Mansfeldiſchen Thalern/ Bey GOtt iſt
Rath und That. Andreas faͤhret fort in Er-
zehlung der Betruͤgereyen der Qvackſalber;
Hat Haͤndel mit zweyen Bettlern. Eckarths
getreue Warnung ſich auf Reiſen in acht zu neh-
men. Des Wirths Kind hat die ſchwere Noth.
Eckarth curirt es; Der Wirth iſt danckbahr.
Gelangen in Garpa an/ und kehren in Gaſt-
Hof der goldne Stern benahmet ein.
UNſere Reiſe-Compagnie verwun-
derten ſich ungemein uͤber die Boß-
heit und Jalouſie des Spanigers,
und uͤber das tapffere und heroi-
ſche Gemuͤth einer Weibes-Per-
ſon, vornehmlich aber uͤber den jungen Soluç-
ki, daß er ſeinen Gegner ſo freymuͤthig, und
mit unerſchrockenen Hertzen als ein Juͤngling
von ohngefehr zwantzig Jahren, gegen einen
alten verſuchten Cavallier und Obriſten be-
gegnet hat. Andreas, fieng Eckarth an, weiln
die heutige Compagnie gluͤcklich zu Ende ge-
lauffen iſt, ſo laſſet euch nicht verdrieſſen eue-
ren Discours wieder da anzufangen, allwo
ihr ihn heute ſtehen laſſen. Meine hoch-ge-
ehr-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/270>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.