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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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lieb-geschätzten Gesellschafft errinnert hätte,
wären wir, halt ich dafür, völlig in einander
erstarret und geblieben seyn; Mülard! schrye
Edelmuth die Holdseeligste, eine Tochter A-
delgundis, Mülards Schwester, und Ehe-
Gemahlin des tapfferen und niemahls genung
gepriesenen Heldens Ranneforts, mein Vet-
ter ist hier gewesen, indem wolte sie, nachdem
nach vorhergehender Röthe eine allzuschnelle
Weiße ihr lieb-reitzendes Angesichte überzog,
zur Erden sincken, enthielt sich aber an einen
Stuhl, und nachdem ihr Gemahl mit ein we-
nig Wein ihr unter das Gesichte gesprützt hat-
te, erholte sie sich alsobald, lispelende erhöhete
sie allmählig die Honig angenehmsten Worte:
Mülard gewesen, und nicht mehr! Ehrenfried
die Alteration sehende, grieff ihr nach der
Hand, küssete dieselbe, und sagte: Schönste
Edelmuth, sie wird Herr Mülarden ehestens
sehen, er ist noch da! Aber wo? fragte Edel-
muth, wohlverwahrt, antwortete Ehrenfried,
denn nachdem er von der Reise sehr entkräfftet
und von denen Liebes-Affecten ermattet war,
bath mich ihn länger nicht auffzuhalten, wel-
ches, ob ich gleich hertzlich gerne gesehen, daß er
unsere Compagnie vergrössert hätte, ihme
nicht abschlagen kunte, befahl demnach mei-
nen Diener, ihn in mein hierstehendes Garten-

Hauß
B

lieb-geſchaͤtzten Geſellſchafft errinnert haͤtte,
waͤren wir, halt ich dafuͤr, voͤllig in einander
erſtarret und geblieben ſeyn; Muͤlard! ſchrye
Edelmuth die Holdſeeligſte, eine Tochter A-
delgundis, Muͤlards Schweſter, und Ehe-
Gemahlin des tapfferen und niemahls genung
geprieſenen Heldens Ranneforts, mein Vet-
ter iſt hier geweſen, indem wolte ſie, nachdem
nach vorhergehender Roͤthe eine allzuſchnelle
Weiße ihr lieb-reitzendes Angeſichte uͤberzog,
zur Erden ſincken, enthielt ſich aber an einen
Stuhl, und nachdem ihr Gemahl mit ein we-
nig Wein ihr unter das Geſichte geſpruͤtzt hat-
te, erholte ſie ſich alſobald, liſpelende erhoͤhete
ſie allmaͤhlig die Honig angenehmſten Worte:
Muͤlard geweſen, und nicht mehr! Ehrenfried
die Alteration ſehende, grieff ihr nach der
Hand, kuͤſſete dieſelbe, und ſagte: Schoͤnſte
Edelmuth, ſie wird Herr Muͤlarden eheſtens
ſehen, er iſt noch da! Aber wo? fragte Edel-
muth, wohlverwahrt, antwortete Ehrenfried,
denn nachdem er von der Reiſe ſehr entkraͤfftet
und von denen Liebes-Affecten ermattet war,
bath mich ihn laͤnger nicht auffzuhalten, wel-
ches, ob ich gleich hertzlich gerne geſehen, daß er
unſere Compagnie vergroͤſſert haͤtte, ihme
nicht abſchlagen kunte, befahl demnach mei-
nen Diener, ihn in mein hierſtehendes Garten-

Hauß
B
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[17/0033] lieb-geſchaͤtzten Geſellſchafft errinnert haͤtte, waͤren wir, halt ich dafuͤr, voͤllig in einander erſtarret und geblieben ſeyn; Muͤlard! ſchrye Edelmuth die Holdſeeligſte, eine Tochter A- delgundis, Muͤlards Schweſter, und Ehe- Gemahlin des tapfferen und niemahls genung geprieſenen Heldens Ranneforts, mein Vet- ter iſt hier geweſen, indem wolte ſie, nachdem nach vorhergehender Roͤthe eine allzuſchnelle Weiße ihr lieb-reitzendes Angeſichte uͤberzog, zur Erden ſincken, enthielt ſich aber an einen Stuhl, und nachdem ihr Gemahl mit ein we- nig Wein ihr unter das Geſichte geſpruͤtzt hat- te, erholte ſie ſich alſobald, liſpelende erhoͤhete ſie allmaͤhlig die Honig angenehmſten Worte: Muͤlard geweſen, und nicht mehr! Ehrenfried die Alteration ſehende, grieff ihr nach der Hand, kuͤſſete dieſelbe, und ſagte: Schoͤnſte Edelmuth, ſie wird Herr Muͤlarden eheſtens ſehen, er iſt noch da! Aber wo? fragte Edel- muth, wohlverwahrt, antwortete Ehrenfried, denn nachdem er von der Reiſe ſehr entkraͤfftet und von denen Liebes-Affecten ermattet war, bath mich ihn laͤnger nicht auffzuhalten, wel- ches, ob ich gleich hertzlich gerne geſehen, daß er unſere Compagnie vergroͤſſert haͤtte, ihme nicht abſchlagen kunte, befahl demnach mei- nen Diener, ihn in mein hierſtehendes Garten- Hauß B

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/33>, abgerufen am 21.11.2024.