Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

avisiret worden, daß der Obriste Lieutenant
Monsr.
Eckarth, der ihn ehemahln bey Mo-
luda
gefangen, und zu unterschiedenen mah-
len bey getroffenen Stillstand der Waffen
sich mit ihnen rencontrirt, auch seine Fräu-
lein Tochter von denen Räubern errettet hät-
te, sich in Garpa würde aufhalten: Also bä-
the er, wann der Herr Graf ihme die Gnade
thun, und durch seine Leuthe ihn auf zu suchen,
gnädigsten Befehl ertheilen wolle, würde er es
vor eine sonderbahre Gnade aufnehmen, und
mit allen Gegen-Diensten wiederumb ver-
schulden. Nachdem wir nun in der Stadt
die Wirthshäuser ziemlich durchsuchet haben,
bekamen wir erst gestern in Goldenen Stern
die Nachricht, daß sie sich daselbst zwar auf-
gehalten hätten, alleine sie hätten Camera lo-
cante
gesucht, und sich aus den Wirthshause
gemacht, weswegen nach deren Erkundigung
mein Herr der General, an meinen hoch-ge-
ehrtesten Herrn mich nebenst einen Fourier
abgeordnet, ihnen von seinetwegen, gesunder
glücklicher Ankunfft halber, in Garpa schul-
digst zu gratuliren, zugleich umb Verzeihung
bittende: Daß er nicht ehe davon Bericht ge-
habt, umb seine Devoirs zeitlicher abzulegen,
mit dienstlichen Ersuchen ihme die hohe Ehre
zu gönnen, und heute zu Mittage auf eine klei-

ne

aviſiret worden, daß der Obriſte Lieutenant
Monſr.
Eckarth, der ihn ehemahln bey Mo-
luda
gefangen, und zu unterſchiedenen mah-
len bey getroffenen Stillſtand der Waffen
ſich mit ihnen rencontrirt, auch ſeine Fraͤu-
lein Tochter von denen Raͤubern errettet haͤt-
te, ſich in Garpa wuͤrde aufhalten: Alſo baͤ-
the er, wann der Herr Graf ihme die Gnade
thun, und durch ſeine Leuthe ihn auf zu ſuchen,
gnaͤdigſten Befehl ertheilen wolle, wuͤrde er es
vor eine ſonderbahre Gnade aufnehmen, und
mit allen Gegen-Dienſten wiederumb ver-
ſchulden. Nachdem wir nun in der Stadt
die Wirthshaͤuſer ziemlich durchſuchet haben,
bekamen wir erſt geſtern in Goldenen Stern
die Nachricht, daß ſie ſich daſelbſt zwar auf-
gehalten haͤtten, alleine ſie haͤtten Camera lo-
cante
geſucht, und ſich aus den Wirthshauſe
gemacht, weswegen nach deren Erkundigung
mein Herr der General, an meinen hoch-ge-
ehrteſten Herrn mich nebenſt einen Fourier
abgeordnet, ihnen von ſeinetwegen, geſunder
gluͤcklicher Ankunfft halber, in Garpa ſchul-
digſt zu gratuliren, zugleich umb Verzeihung
bittende: Daß er nicht ehe davon Bericht ge-
habt, umb ſeine Devoirs zeitlicher abzulegen,
mit dienſtlichen Erſuchen ihme die hohe Ehre
zu goͤnnen, und heute zu Mittage auf eine klei-

ne
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0331" n="315"/><hi rendition="#aq">avi&#x017F;i</hi>ret worden, daß der Obri&#x017F;te <hi rendition="#aq">Lieutenant<lb/>
Mon&#x017F;r.</hi> Eckarth, der ihn ehemahln bey <hi rendition="#aq">Mo-<lb/>
luda</hi> gefangen, und zu unter&#x017F;chiedenen mah-<lb/>
len bey getroffenen Still&#x017F;tand der Waffen<lb/>
&#x017F;ich mit ihnen <hi rendition="#aq">rencontri</hi>rt, auch &#x017F;eine Fra&#x0364;u-<lb/>
lein Tochter von denen Ra&#x0364;ubern errettet ha&#x0364;t-<lb/>
te, &#x017F;ich in <hi rendition="#aq">Garpa</hi> wu&#x0364;rde aufhalten: Al&#x017F;o ba&#x0364;-<lb/>
the er, wann der Herr Graf ihme die Gnade<lb/>
thun, und durch &#x017F;eine Leuthe ihn auf zu &#x017F;uchen,<lb/>
gna&#x0364;dig&#x017F;ten Befehl ertheilen wolle, wu&#x0364;rde er es<lb/>
vor eine &#x017F;onderbahre Gnade aufnehmen, und<lb/>
mit allen Gegen-Dien&#x017F;ten wiederumb ver-<lb/>
&#x017F;chulden. Nachdem wir nun in der Stadt<lb/>
die Wirthsha&#x0364;u&#x017F;er ziemlich durch&#x017F;uchet haben,<lb/>
bekamen wir er&#x017F;t ge&#x017F;tern in Goldenen Stern<lb/>
die Nachricht, daß &#x017F;ie &#x017F;ich da&#x017F;elb&#x017F;t zwar auf-<lb/>
gehalten ha&#x0364;tten, alleine &#x017F;ie ha&#x0364;tten <hi rendition="#aq">Camera lo-<lb/>
cante</hi> ge&#x017F;ucht, und &#x017F;ich aus den Wirthshau&#x017F;e<lb/>
gemacht, weswegen nach deren Erkundigung<lb/>
mein Herr der <hi rendition="#aq">General,</hi> an meinen hoch-ge-<lb/>
ehrte&#x017F;ten Herrn mich neben&#x017F;t einen <hi rendition="#aq">Fourier</hi><lb/>
abgeordnet, ihnen von &#x017F;einetwegen, ge&#x017F;under<lb/>
glu&#x0364;cklicher Ankunfft halber, in <hi rendition="#aq">Garpa</hi> &#x017F;chul-<lb/>
dig&#x017F;t zu <hi rendition="#aq">gratuli</hi>ren, zugleich umb Verzeihung<lb/>
bittende: Daß er nicht ehe davon Bericht ge-<lb/>
habt, umb &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Devoirs</hi> zeitlicher abzulegen,<lb/>
mit dien&#x017F;tlichen Er&#x017F;uchen ihme die hohe Ehre<lb/>
zu go&#x0364;nnen, und heute zu Mittage auf eine klei-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ne</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[315/0331] aviſiret worden, daß der Obriſte Lieutenant Monſr. Eckarth, der ihn ehemahln bey Mo- luda gefangen, und zu unterſchiedenen mah- len bey getroffenen Stillſtand der Waffen ſich mit ihnen rencontrirt, auch ſeine Fraͤu- lein Tochter von denen Raͤubern errettet haͤt- te, ſich in Garpa wuͤrde aufhalten: Alſo baͤ- the er, wann der Herr Graf ihme die Gnade thun, und durch ſeine Leuthe ihn auf zu ſuchen, gnaͤdigſten Befehl ertheilen wolle, wuͤrde er es vor eine ſonderbahre Gnade aufnehmen, und mit allen Gegen-Dienſten wiederumb ver- ſchulden. Nachdem wir nun in der Stadt die Wirthshaͤuſer ziemlich durchſuchet haben, bekamen wir erſt geſtern in Goldenen Stern die Nachricht, daß ſie ſich daſelbſt zwar auf- gehalten haͤtten, alleine ſie haͤtten Camera lo- cante geſucht, und ſich aus den Wirthshauſe gemacht, weswegen nach deren Erkundigung mein Herr der General, an meinen hoch-ge- ehrteſten Herrn mich nebenſt einen Fourier abgeordnet, ihnen von ſeinetwegen, geſunder gluͤcklicher Ankunfft halber, in Garpa ſchul- digſt zu gratuliren, zugleich umb Verzeihung bittende: Daß er nicht ehe davon Bericht ge- habt, umb ſeine Devoirs zeitlicher abzulegen, mit dienſtlichen Erſuchen ihme die hohe Ehre zu goͤnnen, und heute zu Mittage auf eine klei- ne

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/331
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/331>, abgerufen am 22.11.2024.