chen, kam der Hauß-Knecht aus den Golde- denen Stern, mit einen Cavallier und Fouri- rer ins Hauß, fragten nach Monsr. Eckar- then? Der Wirth wiese sie hinnauff ins Zim- mer, der Hauß-Knecht aber gieng wieder zu- rück. Der Cavallier pochte sachte an die Stuben-Thüre an, Gotthart machte auf, da fragte er: Ob hierinnen nicht ein Cavallier Monsr. Eckarth logirte? Gotthart antwor- tete mit Ja, und rieff Eckarthen. Eckarth, als er kam, bath er den Cavallier sich zu nähern, und sein geringes Zimmer nicht zuverschmähen. Dieser bedanckte sich zum höflichsten, bittende: Jhme nur etliche Worte anzubringen groß- günstig zu erlauben. Als aber Eckarth sich mit ihme nöthigte, bath der Cavallier umb Verzeihung, der Fourirer aber blieb ausser- halb des Zimmers; Eckarth bath ihn sich nie- der zu lassen, es wolte aber der Cavallier sein Anbringen nicht anders als stehend verrich- ten, sagende: Mein Herr, der Graff von Sa- lanin, General Feld-Marschall-Lieutenant und Commendant dieser Königlichen Stadt Garpa, entpfielet sich den tapfferen und nie- mahls genung Preiß-würdigen Monsr. Eckarth zum Dienst-schuldigsten, denn nach- dem von dem Herrn General Solucki Com- mendant in Carnia, ihme schon vor 8. Tagen
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chen, kam der Hauß-Knecht aus den Golde- denen Stern, mit einen Cavallier und Fouri- rer ins Hauß, fragten nach Monſr. Eckar- then? Der Wirth wieſe ſie hinnauff ins Zim- mer, der Hauß-Knecht aber gieng wieder zu- ruͤck. Der Cavallier pochte ſachte an die Stuben-Thuͤre an, Gotthart machte auf, da fragte er: Ob hierinnen nicht ein Cavallier Monſr. Eckarth logirte? Gotthart antwor- tete mit Ja, und rieff Eckarthen. Eckarth, als er kam, bath er den Cavallier ſich zu naͤhern, und ſein geringes Zimmer nicht zuverſchmaͤhen. Dieſer bedanckte ſich zum hoͤflichſten, bittende: Jhme nur etliche Worte anzubringen groß- guͤnſtig zu erlauben. Als aber Eckarth ſich mit ihme noͤthigte, bath der Cavallier umb Verzeihung, der Fourirer aber blieb auſſer- halb des Zimmers; Eckarth bath ihn ſich nie- der zu laſſen, es wolte aber der Cavallier ſein Anbringen nicht anders als ſtehend verrich- ten, ſagende: Mein Herr, der Graff von Sa- lanin, General Feld-Marſchall-Lieutenant und Commendant dieſer Koͤniglichen Stadt Garpa, entpfielet ſich den tapfferen und nie- mahls genung Preiß-wuͤrdigen Monſr. Eckarth zum Dienſt-ſchuldigſten, denn nach- dem von dem Herrn General Soluçki Com- mendant in Carnia, ihme ſchon vor 8. Tagen
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chen, kam der Hauß-Knecht aus den Golde-
denen Stern, mit einen Cavallier und Fouri-
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then? Der Wirth wieſe ſie hinnauff ins Zim-
mer, der Hauß-Knecht aber gieng wieder zu-
ruͤck. Der Cavallier pochte ſachte an die
Stuben-Thuͤre an, Gotthart machte auf, da
fragte er: Ob hierinnen nicht ein Cavallier
Monſr. Eckarth logirte? Gotthart antwor-
tete mit Ja, und rieff Eckarthen. Eckarth, als
er kam, bath er den Cavallier ſich zu naͤhern, und
ſein geringes Zimmer nicht zuverſchmaͤhen.
Dieſer bedanckte ſich zum hoͤflichſten, bittende:
Jhme nur etliche Worte anzubringen groß-
guͤnſtig zu erlauben. Als aber Eckarth ſich
mit ihme noͤthigte, bath der Cavallier umb
Verzeihung, der Fourirer aber blieb auſſer-
halb des Zimmers; Eckarth bath ihn ſich nie-
der zu laſſen, es wolte aber der Cavallier ſein
Anbringen nicht anders als ſtehend verrich-
ten, ſagende: Mein Herr, der Graff von Sa-
lanin, General Feld-Marſchall-Lieutenant
und Commendant dieſer Koͤniglichen Stadt
Garpa, entpfielet ſich den tapfferen und nie-
mahls genung Preiß-wuͤrdigen Monſr.
Eckarth zum Dienſt-ſchuldigſten, denn nach-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/330>, abgerufen am 22.11.2024.
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