der vorige Cavallier, und lieffen zwey Diener in Liverey mit dem Fourier bey her; Der Hauptmann stieg ab, gieng hinnauff, klopff- te an das Zimmer, als Eckarth auffthat, bath er ihn in Nahmen des Herrn Generals, ihme die hohe Gunst zu gönnen, mit aufzusitzen, und seines Principaln kleine Offerten nicht zu verachten. Monsieur, sprach Eckarth, es wird hoffentlich nicht etwan ein Betrug da- hinter stecken, daß nicht mein Feind mich et- wan einladen, und vor die Tractamenten mir etwas, das mir nicht gefallen möchte, vorse- tzen; Der Cavallier replicirte, mein Patron fasse doch von meiner Wenigkeit nicht so böse Gedancken, ich thu was mir befohlen ist und was ich geredet habe ist die Wahrheit. Wohl- an denn, versetzte Eckarth, so beliebe mir der Herr den Weg zu weisen. Nach meines gros- sen Patrons Befehl gehorsame ich. Als sie nun vor die Thür kamen, bath Eckarth den Cavallier, seinen Platz zu nehmen; Dieser entschuldigte sich mit Bitte, ihme doch die Ehre die er nicht meritirte an zu biethen, er wäre ein geringer Diener von dessen hoher Condulte. Hierauff bath Eckarth umb Ver- zeihung, und satzte sich. Der Hauptmann aber satzte sich auf die andere Seite, warumb fragte Eckarth, nicht auf meine Seite? Dar-
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der vorige Cavallier, und lieffen zwey Diener in Liverey mit dem Fourier bey her; Der Hauptmann ſtieg ab, gieng hinnauff, klopff- te an das Zimmer, als Eckarth auffthat, bath er ihn in Nahmen des Herrn Generals, ihme die hohe Gunſt zu goͤnnen, mit aufzuſitzen, und ſeines Principaln kleine Offerten nicht zu verachten. Monſieur, ſprach Eckarth, es wird hoffentlich nicht etwan ein Betrug da- hinter ſtecken, daß nicht mein Feind mich et- wan einladen, und vor die Tractamenten mir etwas, das mir nicht gefallen moͤchte, vorſe- tzen; Der Cavallier replicirte, mein Patron faſſe doch von meiner Wenigkeit nicht ſo boͤſe Gedancken, ich thu was mir befohlen iſt und was ich geredet habe iſt die Wahrheit. Wohl- an denn, verſetzte Eckarth, ſo beliebe mir der Herr den Weg zu weiſen. Nach meines groſ- ſen Patrons Befehl gehorſame ich. Als ſie nun vor die Thuͤr kamen, bath Eckarth den Cavallier, ſeinen Platz zu nehmen; Dieſer entſchuldigte ſich mit Bitte, ihme doch die Ehre die er nicht meritirte an zu biethen, er waͤre ein geringer Diener von deſſen hoher Condulte. Hierauff bath Eckarth umb Ver- zeihung, und ſatzte ſich. Der Hauptmann aber ſatzte ſich auf die andere Seite, warumb fragte Eckarth, nicht auf meine Seite? Dar-
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der vorige Cavallier, und lieffen zwey Diener
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Hauptmann ſtieg ab, gieng hinnauff, klopff-
te an das Zimmer, als Eckarth auffthat, bath
er ihn in Nahmen des Herrn Generals, ihme
die hohe Gunſt zu goͤnnen, mit aufzuſitzen,
und ſeines Principaln kleine Offerten nicht zu
verachten. Monſieur, ſprach Eckarth, es
wird hoffentlich nicht etwan ein Betrug da-
hinter ſtecken, daß nicht mein Feind mich et-
wan einladen, und vor die Tractamenten mir
etwas, das mir nicht gefallen moͤchte, vorſe-
tzen; Der Cavallier replicirte, mein Patron
faſſe doch von meiner Wenigkeit nicht ſo boͤſe
Gedancken, ich thu was mir befohlen iſt und
was ich geredet habe iſt die Wahrheit. Wohl-
an denn, verſetzte Eckarth, ſo beliebe mir der
Herr den Weg zu weiſen. Nach meines groſ-
ſen Patrons Befehl gehorſame ich. Als ſie
nun vor die Thuͤr kamen, bath Eckarth den
Cavallier, ſeinen Platz zu nehmen; Dieſer
entſchuldigte ſich mit Bitte, ihme doch die
Ehre die er nicht meritirte an zu biethen, er
waͤre ein geringer Diener von deſſen hoher
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/334>, abgerufen am 22.11.2024.
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