Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite
in allerhand Zufällen. Eckarth bestätigt solche
mit Exempeln/ gehen wieder in ihr Quartier
und behalten die zween Studiosos bey dem
Abend-Essen. Es kommt eine grosse Com-
pagnie
Studenten/ die den Decano Jurid.
Facult.
ein Musicalisches Ständgen bringen/
und wird eine Arie gesungen. Lob den Musica-
li
schen Ständgen/ wann sie zur Ergötzung nicht
aber zu einer Staats-Rache wieder die Stadt-
Diener oder sonsten angestellet werden. Gott-
hart erzehlet/ daß daselbst geschehene Betrau-
rungs-würdige Ständgen und Action mit de-
nen Häschern/ in welcher ein Studiosus ersto-
chen worden. Eckarths Instruction wie sich
ein Studiosus gegen dergleichen Diener verhal-
ten und in begegnender Brutalität Revenge su-
chen soll. Es wird eine Historia von dergleichen
Revenge vorgeführet. Obrigkeit sollen ihren
Stadt-Dienern nicht allzugrosse Freyheit einen
Menschen zu beschädigen zulassen. Thren-
acker und Fronhart nehmen nach Dancksagung
vor erwiesene Höfligkeit ihren Abschied. Es
kommt ein Cavallier von Grafen Salanin, wel-
cher Eckarthen und seine Herren Söhne auf die
Reise nach Carnia zum General Solucki ver-
abredeter Maßen invitirte. Eckarths Antwort.
Der General läst sie den andern Tag abholen/
und setzen nach vollbrachten Frühstücke ihre vor-
habende Reise fort/ kommen nach Cibara wo
gleich Jahrmarckt ist/ daselbst sind zwey Quack-
salber von welchen der Wirth und die abge-
schick-
in allerhand Zufaͤllen. Eckarth beſtaͤtigt ſolche
mit Exempeln/ gehen wieder in ihr Quartier
und behalten die zween Studioſos bey dem
Abend-Eſſen. Es kommt eine groſſe Com-
pagnie
Studenten/ die den Decano Jurid.
Facult.
ein Muſicaliſches Staͤndgen bringen/
und wird eine Arie geſungen. Lob den Muſica-
li
ſchen Staͤndgen/ wann ſie zur Ergoͤtzung nicht
aber zu einer Staats-Rache wieder die Stadt-
Diener oder ſonſten angeſtellet werden. Gott-
hart erzehlet/ daß daſelbſt geſchehene Betrau-
rungs-wuͤrdige Staͤndgen und Action mit de-
nen Haͤſchern/ in welcher ein Studioſus erſto-
chen worden. Eckarths Inſtruction wie ſich
ein Studioſus gegen dergleichen Diener verhal-
ten und in begegnender Brutalitaͤt Revenge ſu-
chen ſoll. Es wird eine Hiſtoria von dergleichen
Revenge vorgefuͤhret. Obrigkeit ſollen ihren
Stadt-Dienern nicht allzugroſſe Freyheit einen
Menſchen zu beſchaͤdigen zulaſſen. Thren-
acker und Fronhart nehmen nach Danckſagung
vor erwieſene Hoͤfligkeit ihren Abſchied. Es
kommt ein Cavallier von Grafen Salanin, wel-
cher Eckarthen und ſeine Herren Soͤhne auf die
Reiſe nach Carnia zum General Solucki ver-
abredeter Maßen invitirte. Eckarths Antwort.
Der General laͤſt ſie den andern Tag abholen/
und ſetzen nach vollbrachten Fruͤhſtuͤcke ihre vor-
habende Reiſe fort/ kommen nach Cibara wo
gleich Jahrmarckt iſt/ daſelbſt ſind zwey Quack-
ſalber von welchen der Wirth und die abge-
ſchick-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0374" n="358"/>
in allerhand Zufa&#x0364;llen. Eckarth be&#x017F;ta&#x0364;tigt &#x017F;olche<lb/>
mit Exempeln/ gehen wieder in ihr <hi rendition="#aq">Quartier</hi><lb/>
und behalten die zween <hi rendition="#aq">Studio&#x017F;os</hi> bey dem<lb/>
Abend-E&#x017F;&#x017F;en. Es kommt eine gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Com-<lb/>
pagnie</hi> Studenten/ die den <hi rendition="#aq">Decano Jurid.<lb/>
Facult.</hi> ein <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;icali</hi>&#x017F;ches Sta&#x0364;ndgen bringen/<lb/>
und wird eine <hi rendition="#aq">Arie</hi> ge&#x017F;ungen. Lob den <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;ica-<lb/>
li</hi>&#x017F;chen Sta&#x0364;ndgen/ wann &#x017F;ie zur Ergo&#x0364;tzung nicht<lb/>
aber zu einer Staats-Rache wieder die Stadt-<lb/>
Diener oder &#x017F;on&#x017F;ten ange&#x017F;tellet werden. Gott-<lb/>
hart erzehlet/ daß da&#x017F;elb&#x017F;t ge&#x017F;chehene Betrau-<lb/>
rungs-wu&#x0364;rdige Sta&#x0364;ndgen und <hi rendition="#aq">Action</hi> mit de-<lb/>
nen Ha&#x0364;&#x017F;chern/ in welcher ein <hi rendition="#aq">Studio&#x017F;us</hi> er&#x017F;to-<lb/>
chen worden. Eckarths <hi rendition="#aq">In&#x017F;truction</hi> wie &#x017F;ich<lb/>
ein <hi rendition="#aq">Studio&#x017F;us</hi> gegen dergleichen Diener verhal-<lb/>
ten und in begegnender <hi rendition="#aq">Brutali</hi>ta&#x0364;t <hi rendition="#aq">Revenge</hi> &#x017F;u-<lb/>
chen &#x017F;oll. Es wird eine Hi&#x017F;toria von dergleichen<lb/><hi rendition="#aq">Revenge</hi> vorgefu&#x0364;hret. Obrigkeit &#x017F;ollen ihren<lb/>
Stadt-Dienern nicht allzugro&#x017F;&#x017F;e Freyheit einen<lb/>
Men&#x017F;chen zu be&#x017F;cha&#x0364;digen zula&#x017F;&#x017F;en. Thren-<lb/>
acker und Fronhart nehmen nach Danck&#x017F;agung<lb/>
vor erwie&#x017F;ene Ho&#x0364;fligkeit ihren Ab&#x017F;chied. Es<lb/>
kommt ein <hi rendition="#aq">Cavallier</hi> von Grafen <hi rendition="#aq">Salanin,</hi> wel-<lb/>
cher Eckarthen und &#x017F;eine Herren So&#x0364;hne auf die<lb/>
Rei&#x017F;e nach <hi rendition="#aq">Carnia</hi> zum <hi rendition="#aq">General Solucki</hi> ver-<lb/>
abredeter Maßen <hi rendition="#aq">inviti</hi>rte. Eckarths Antwort.<lb/>
Der <hi rendition="#aq">General</hi> la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ie den andern Tag abholen/<lb/>
und &#x017F;etzen nach vollbrachten Fru&#x0364;h&#x017F;tu&#x0364;cke ihre vor-<lb/>
habende Rei&#x017F;e fort/ kommen nach <hi rendition="#aq">Cibara</hi> wo<lb/>
gleich Jahrmarckt i&#x017F;t/ da&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ind zwey Quack-<lb/>
&#x017F;alber von welchen der Wirth und die abge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chick-</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[358/0374] in allerhand Zufaͤllen. Eckarth beſtaͤtigt ſolche mit Exempeln/ gehen wieder in ihr Quartier und behalten die zween Studioſos bey dem Abend-Eſſen. Es kommt eine groſſe Com- pagnie Studenten/ die den Decano Jurid. Facult. ein Muſicaliſches Staͤndgen bringen/ und wird eine Arie geſungen. Lob den Muſica- liſchen Staͤndgen/ wann ſie zur Ergoͤtzung nicht aber zu einer Staats-Rache wieder die Stadt- Diener oder ſonſten angeſtellet werden. Gott- hart erzehlet/ daß daſelbſt geſchehene Betrau- rungs-wuͤrdige Staͤndgen und Action mit de- nen Haͤſchern/ in welcher ein Studioſus erſto- chen worden. Eckarths Inſtruction wie ſich ein Studioſus gegen dergleichen Diener verhal- ten und in begegnender Brutalitaͤt Revenge ſu- chen ſoll. Es wird eine Hiſtoria von dergleichen Revenge vorgefuͤhret. Obrigkeit ſollen ihren Stadt-Dienern nicht allzugroſſe Freyheit einen Menſchen zu beſchaͤdigen zulaſſen. Thren- acker und Fronhart nehmen nach Danckſagung vor erwieſene Hoͤfligkeit ihren Abſchied. Es kommt ein Cavallier von Grafen Salanin, wel- cher Eckarthen und ſeine Herren Soͤhne auf die Reiſe nach Carnia zum General Solucki ver- abredeter Maßen invitirte. Eckarths Antwort. Der General laͤſt ſie den andern Tag abholen/ und ſetzen nach vollbrachten Fruͤhſtuͤcke ihre vor- habende Reiſe fort/ kommen nach Cibara wo gleich Jahrmarckt iſt/ daſelbſt ſind zwey Quack- ſalber von welchen der Wirth und die abge- ſchick-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/374
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/374>, abgerufen am 25.11.2024.