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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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Daß du deine Tugend-Söhne/
Schauest mit Vergnügen an/
Gehn mit Lob-und Danck-Gethöne/
Auf der Themis Wunder-Bahn.

V.
Lebe unser Haupt und Vater/
Dein Ruhm stehe unverrückt/
Lebe Stadt-und Lands-Berather/
Leb zu tausendmahl beglückt/
GOtt leg seinen reichen Seegen/
Dir mit Centnern in dein Hauß/
Und auf deinen Steg und Wegen/
Geh er mit dir ein und aus.

Als sie nun über eine Stunde ihr Devoirs er-
wiesen hatten, giengen sie in guter Ordnung,
mit wehrender Music zurücke. Ja sagte
Eckarth, musicalische Ständgen lassen sich
wohl hören, wann den Rückweg die Ver-
nunfft und Bescheidenheit begleiten. Allein
wo man bey dergleichen Versammlung sich
einander selbsten anhetzet; solche gute Gele-
genheit sich an einen oder den andern, es sey
nun die Gvarnison, Nachtwächter, Häscher
oder was sonst die närrische Einbildung ihr
vor einen Staats-Feind zueignet, zu rächen,
nicht aus denen Händen gehen zu lassen, so
wäre besser, man brächte einen so vornehmen
Professori lieber eine Katzen-Music, als ein

der-

Daß du deine Tugend-Soͤhne/
Schaueſt mit Vergnuͤgen an/
Gehn mit Lob-und Danck-Gethoͤne/
Auf der Themis Wunder-Bahn.

V.
Lebe unſer Haupt und Vater/
Dein Ruhm ſtehe unverruͤckt/
Lebe Stadt-und Lands-Berather/
Leb zu tauſendmahl begluͤckt/
GOtt leg ſeinen reichen Seegen/
Dir mit Centnern in dein Hauß/
Und auf deinen Steg und Wegen/
Geh er mit dir ein und aus.

Als ſie nun uͤber eine Stunde ihr Devoirs er-
wieſen hatten, giengen ſie in guter Ordnung,
mit wehrender Muſic zuruͤcke. Ja ſagte
Eckarth, muſicaliſche Staͤndgen laſſen ſich
wohl hoͤren, wann den Ruͤckweg die Ver-
nunfft und Beſcheidenheit begleiten. Allein
wo man bey dergleichen Verſammlung ſich
einander ſelbſten anhetzet; ſolche gute Gele-
genheit ſich an einen oder den andern, es ſey
nun die Gvarniſon, Nachtwaͤchter, Haͤſcher
oder was ſonſt die naͤrriſche Einbildung ihr
vor einen Staats-Feind zueignet, zu raͤchen,
nicht aus denen Haͤnden gehen zu laſſen, ſo
waͤre beſſer, man braͤchte einen ſo vornehmen
Profeſſori lieber eine Katzen-Muſic, als ein

der-
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[370/0386] Daß du deine Tugend-Soͤhne/ Schaueſt mit Vergnuͤgen an/ Gehn mit Lob-und Danck-Gethoͤne/ Auf der Themis Wunder-Bahn. V. Lebe unſer Haupt und Vater/ Dein Ruhm ſtehe unverruͤckt/ Lebe Stadt-und Lands-Berather/ Leb zu tauſendmahl begluͤckt/ GOtt leg ſeinen reichen Seegen/ Dir mit Centnern in dein Hauß/ Und auf deinen Steg und Wegen/ Geh er mit dir ein und aus. Als ſie nun uͤber eine Stunde ihr Devoirs er- wieſen hatten, giengen ſie in guter Ordnung, mit wehrender Muſic zuruͤcke. Ja ſagte Eckarth, muſicaliſche Staͤndgen laſſen ſich wohl hoͤren, wann den Ruͤckweg die Ver- nunfft und Beſcheidenheit begleiten. Allein wo man bey dergleichen Verſammlung ſich einander ſelbſten anhetzet; ſolche gute Gele- genheit ſich an einen oder den andern, es ſey nun die Gvarniſon, Nachtwaͤchter, Haͤſcher oder was ſonſt die naͤrriſche Einbildung ihr vor einen Staats-Feind zueignet, zu raͤchen, nicht aus denen Haͤnden gehen zu laſſen, ſo waͤre beſſer, man braͤchte einen ſo vornehmen Profeſſori lieber eine Katzen-Muſic, als ein der-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/386>, abgerufen am 24.11.2024.