sen gleich über stehet, ist ein Schlangen-Fän- ger, gleiches Gelichters, wann der eine nun einen Schnacken vorbringt, so macht der an- dere einen andern dargegen, daß man vor La- chen vergehen möchte: Es scheinet sie müssen einander wohl verstehen. Der General gab seinen Bedienten auf eine halbe Stunde ver- laub, denen Qvacksalbern zu zuhören, und zusehen was passiret. Eckarth rieff Andreas und sagte zu ihm, weil ihr schon Bescheid umb diese Leuthe habet, so gehet auch mit und sehet was vorgehet. Sie waren kaum ankommen, fieng der Zahnbrecher an: Jn den rothen Rock den jener Laqvey an hat, und erst her- kommen ist, wird man die zwey Eyer finden, die ich erst gewiesen und in die Lufft geworffen habe, die sind nun dahin kommen, als nun die- ser in die Tasche grieff, funde er die zwey Eyer. Der Schlangen-Fänger fieng an zu schreyen, hieher! darauff wandte sich das Volck, da- mit stach er sich ein Dolch in die Brust, und zog an statt des Dolchs drey Schlangen aus den Busen hervor, indem schrie eine Magd, und klagte, daß ihr vier Groschen aus den Schubsack gestohlen wären, der Zahnbrecher machte seine Gauckel-Possen und rieff, der Junge der bey euch stehet, hat die vier Gro- schen in seinem rechten Schuch, der Junge
wu-
ſen gleich uͤber ſtehet, iſt ein Schlangen-Faͤn- ger, gleiches Gelichters, wann der eine nun einen Schnacken vorbringt, ſo macht der an- dere einen andern dargegen, daß man vor La- chen vergehen moͤchte: Es ſcheinet ſie muͤſſen einander wohl verſtehen. Der General gab ſeinen Bedienten auf eine halbe Stunde ver- laub, denen Qvackſalbern zu zuhoͤren, und zuſehen was pasſiret. Eckarth rieff Andreas und ſagte zu ihm, weil ihr ſchon Beſcheid umb dieſe Leuthe habet, ſo gehet auch mit und ſehet was vorgehet. Sie waren kaum ankommen, fieng der Zahnbrecher an: Jn den rothen Rock den jener Laqvey an hat, und erſt her- kommen iſt, wird man die zwey Eyer finden, die ich erſt gewieſen und in die Lufft geworffen habe, die ſind nun dahin kommen, als nun die- ſer in die Taſche grieff, funde er die zwey Eyer. Der Schlangen-Faͤnger fieng an zu ſchreyen, hieher! darauff wandte ſich das Volck, da- mit ſtach er ſich ein Dolch in die Bruſt, und zog an ſtatt des Dolchs drey Schlangen aus den Buſen hervor, indem ſchrie eine Magd, und klagte, daß ihr vier Groſchen aus den Schubſack geſtohlen waͤren, der Zahnbrecher machte ſeine Gauckel-Poſſen und rieff, der Junge der bey euch ſtehet, hat die vier Gro- ſchen in ſeinem rechten Schuch, der Junge
wu-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0398"n="382"/>ſen gleich uͤber ſtehet, iſt ein Schlangen-Faͤn-<lb/>
ger, gleiches Gelichters, wann der eine nun<lb/>
einen Schnacken vorbringt, ſo macht der an-<lb/>
dere einen andern dargegen, daß man vor La-<lb/>
chen vergehen moͤchte: Es ſcheinet ſie muͤſſen<lb/>
einander wohl verſtehen. Der <hirendition="#aq">General</hi> gab<lb/>ſeinen Bedienten auf eine halbe Stunde ver-<lb/>
laub, denen Qvackſalbern zu zuhoͤren, und<lb/>
zuſehen was <hirendition="#aq">pasſi</hi>ret. Eckarth rieff Andreas<lb/>
und ſagte zu ihm, weil ihr ſchon Beſcheid umb<lb/>
dieſe Leuthe habet, ſo gehet auch mit und ſehet<lb/>
was vorgehet. Sie waren kaum ankommen,<lb/>
fieng der Zahnbrecher an: Jn den rothen<lb/>
Rock den jener Laqvey an hat, und erſt her-<lb/>
kommen iſt, wird man die zwey Eyer finden,<lb/>
die ich erſt gewieſen und in die Lufft geworffen<lb/>
habe, die ſind nun dahin kommen, als nun die-<lb/>ſer in die Taſche grieff, funde er die zwey Eyer.<lb/>
Der Schlangen-Faͤnger fieng an zu ſchreyen,<lb/>
hieher! darauff wandte ſich das Volck, da-<lb/>
mit ſtach er ſich ein Dolch in die Bruſt, und<lb/>
zog an ſtatt des Dolchs drey Schlangen aus<lb/>
den Buſen hervor, indem ſchrie eine Magd,<lb/>
und klagte, daß ihr vier Groſchen aus den<lb/>
Schubſack geſtohlen waͤren, der Zahnbrecher<lb/>
machte ſeine Gauckel-Poſſen und rieff, der<lb/>
Junge der bey euch ſtehet, hat die vier Gro-<lb/>ſchen in ſeinem rechten Schuch, der Junge<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wu-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[382/0398]
ſen gleich uͤber ſtehet, iſt ein Schlangen-Faͤn-
ger, gleiches Gelichters, wann der eine nun
einen Schnacken vorbringt, ſo macht der an-
dere einen andern dargegen, daß man vor La-
chen vergehen moͤchte: Es ſcheinet ſie muͤſſen
einander wohl verſtehen. Der General gab
ſeinen Bedienten auf eine halbe Stunde ver-
laub, denen Qvackſalbern zu zuhoͤren, und
zuſehen was pasſiret. Eckarth rieff Andreas
und ſagte zu ihm, weil ihr ſchon Beſcheid umb
dieſe Leuthe habet, ſo gehet auch mit und ſehet
was vorgehet. Sie waren kaum ankommen,
fieng der Zahnbrecher an: Jn den rothen
Rock den jener Laqvey an hat, und erſt her-
kommen iſt, wird man die zwey Eyer finden,
die ich erſt gewieſen und in die Lufft geworffen
habe, die ſind nun dahin kommen, als nun die-
ſer in die Taſche grieff, funde er die zwey Eyer.
Der Schlangen-Faͤnger fieng an zu ſchreyen,
hieher! darauff wandte ſich das Volck, da-
mit ſtach er ſich ein Dolch in die Bruſt, und
zog an ſtatt des Dolchs drey Schlangen aus
den Buſen hervor, indem ſchrie eine Magd,
und klagte, daß ihr vier Groſchen aus den
Schubſack geſtohlen waͤren, der Zahnbrecher
machte ſeine Gauckel-Poſſen und rieff, der
Junge der bey euch ſtehet, hat die vier Gro-
ſchen in ſeinem rechten Schuch, der Junge
wu-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/398>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.